Sonntag, 19. März 2023

Fastenzeit. Das Heilige Kreuz und die aktuelle Krise in der Kirche

James Monti veröffentlicht bei The Wanderer einen Text zur Fastenzeit während der aktuellen Kirchenkrise. Hier geht´s zum Original:  klicken 

"DIE  FASTENZEIT, DAS HEILIGE KREUZ UND DIE AKTUELLE KRISE IN DER KIRCHE"  

Der Beginn der Fastenzeit stellt uns jedes Jahr im Evagelium des ersten Sonntags die drei vergeblichen Versuche Satans vor unseren Herrn in Versuchung zu führen. Im dritten macht Satan seinen letzten Vorschlag: 

"...der Teufel nahm ihn auf einen sehr hohen Berg mit und zeigten ihm alle Königreiche der Welt und ihren Glanz und er sagte zu Ihm: Alles das will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest," Dann sagte Jesus zu ihm" Weg mit dir, Satan! Weil geschrieben steht: "du sollst den Herrn deinen Gott anbeten und nur ihm sollst du dienen." (Mt.4:8-10)

Der verrücke Plan desTeufels den Sohn Gottes in Versuchung zu führen, endete in einer totalen, demütigenden Niederlage, aber das hat ihn nicht davon abgehalten, dieses Angebot auch der Kirche selbst zu machen. Das kommt in der Verkleidung eines Plans, die Kirche ihre Botschaft, ihre Lehren mit den Geistern der Welt zu harmonisieren, damit die von den Medien verbreiteten Schätze -weltliche Bewunderung und Applaus- der Kirche zu Füßen gelegt werden, wenn sie nur ihre Botschaft dem anpaßt, nach der die zeitgenössische, säkulare Kultur sich sehnt. 

Der Teufel hat sogar einige Priester und Prälaten gefunden, die für diese Weltangleichung plädieren, die geschickt in das Vokabular der "Kirchenreform“ gefasst ist. Die Braut Christi würde somit auf eine werktätige Sklavin der Mittelmäßigkeit der Welt reduziert.

In seinem Buch "Römische Begegnungen" aus dem Jahr 2019 identifiziert Seine Eminenz Gerhard Kardinal Müller diese gefälschte "Reform“ der Kirche scharfsinnig als das, was sie wirklich ist, und erklärt: „Was heute unter für notwendig erachteten Reformen verstanden wird, ist viel mehr eine Säkularisierung der Kirche … Die Kirche dient nicht länger der Welt auf ihrem Weg zu Gott, sondern bietet ihr ihre Dienste an, um sich als eine von vielen sozialen Initiativen nützlich zu machen“ (Römische Begegnungen: Die Einheit des Glaubens und die Verantwortung des Hl.Stuhls für die Universale Kirche, Irondale, AL, EWTN Publishing, 2019, S. 165).

Fast ein halbes Jahrhundert früher warnte der berühmte Philosoph und Meister der Katholischen Orthodoxie Dietrich von Hildebrandt (1889-1977) vor der schweren Gefahr die von denen ausging, die wollten, daß die Kirche sich mit dem Weltgeist tränkt:

"Hand in Hand mit der Illusion von Fortschritt geht die äußerst fatale Krankheit, die die Kirche verwüstet: diese Weltlichkeit. Mit dieser Weltlichkeit meine ich das Bemühen diese Welt zu verbessern und das irdische Wohlbefinden des Menschen im Gegensatz zur Verherrlichung Gottes und zum ewigen Heil des Menschen. Gemäß diese bedauernswerten Irrtum, sollte die Kirche sich selbst jetzt mehr um die Sozialordnung, um soziale Gerechtigkeit, Frieden zwischen den Völkern und <Ökumenismus kümmern als um die Heiligung der einzelnen Seelen und die Verherrlichung Gottes durch die Bekehrung aller Menschen zu Christus und seiner Heiligen Kirche... Nein, die wahre Mission der Kirche ist nicht, nach einem irdischen Paradies zu streben, die Welt gemeinsam mit Atheisten und Kommunisten zu humanisieren, sondern das Reich Christi in jeder einzelnen Seele zu errichten." ("Die Illusion des Fortschritts" in "The charitable Anathema, Ridgefield, CT, Roman Catholic Books, 1993 S. 127-128


Wenn die Kirche der ihr von Christus anvertrauten Botschaft des Evangeliums vollkommen treu bleiben soll, dann ist der Konflikt mit einer nach Vergnügen und Selbstbefriedigung süchtigen Welt unvermeidlich. Unser Herr hat dies beim Letzten Abendmahl vorausgesagt, als Er erklärte: "Wenn die Welt dich hasst, dann wisse, daß sie mich gehasst hat, bevor sie dich gehasst hat. Wärst du von der Welt, würde die Welt die ihren lieben; aber weil du nicht von der Welt bist, ich dich aber aus der Welt erwählt habe, darum hasst dich die Welt“ (Johannes 15,18-19).

Die liturgische Zeit der Fastenzeit bietet uns eine hervorragende Gelegenheit, unser persönliches Engagement in diesem Kampf zur Wahrung der unveränderlichen Wahrheiten Christi zu erneuern. Es ist ein Kampf, fest unter dem Kreuz Christi zu stehen, der Siegestrophäe, die den Geist der Welt, den Geist des Antichristen, besiegen wird. In einer um 200 n. Chr. geschriebenen Abhandlung über den Antichristen beschreibt der Kirchenvater und Priester St. Hippolytus von Rom (+ca. 236) in anschaulichen symbolischen Einzelheiten die Kirche in ihrem Kampf gegen den Antichristen als ein Schiff in stürmischer See, das der Endgültigkeit gewiss ist Sieg ihres Kapitäns, ihrer Mannschaft und des Mastes, der über ihr Deck ragt:

"Aber wir, die wir auf den Sohn Gottes hoffen, werden von diesen Ungläubigen verfolgt und zertreten … das Meer ist die Welt, in der die Kirche liegt, wie ein Schiff, das in die Tiefe geworfen, aber nicht zerstört wird; denn sie hat den erfahrenen Steuermann Christ bei sich. Und sie trägt in ihrer Mitte auch die (aufgerichtete) Trophäe über den Tod; denn sie trägt das Kreuz des Herrn mit sich. Denn ihr Bug ist der Osten, und ihr Vorsteven ist der Westen, und ihre Kraft ist der Süden, und ihre Pinne sind die zwei Testamente; und die Seile, die sich um sie spannen, sind die Liebe Christi, die die Kirche bindet; und das Netz, das sie bei sich trägt, ist das Becken der Wiedergeburt, das die Gläubigen erneuert, woher auch diese Herrlichkeiten kommen. Wie der Wind ist der Geist des Himmels gegenwärtig, durch den die Gläubigen besiegelt werden: sie hat auch eiserne Anker bei sich, nämlich die heiligen Gebote Christi selbst, die stark sind wie Eisen. Sie hat auch Seeleute zur Rechten und zur Linken, Helfer wie die heiligen Engel, von denen die Kirche immer regiert und verteidigt wird. Die Leiter in ihr, die zu den Segeln hinaufführt, ist ein Symbol der Passion Christi, die die Gläubigen zum Aufstieg in den Himmel bringt. Und die Toppsegel oben auf der Rah sind die Schar von Propheten, Märtyrern und Aposteln, die im Königreich Christi in ihre Ruhe eingetreten sind“ (Hl. Hippolytus von Rom, Abhandlung über Christus und Antichrist, Nr. 59, in The Anti-Nicene Fathers: Band V: Hippolytus, Cyprian, Caius, Novatian, Anhang, Hrsg. A. Cleveland Coxe, New York, Christian Literature Publishing Co., 1886, S. 216-217).

Diese zuerst in den Schriften der Kirchenväter gefundene Bildsprache der Kirche als Schiff blühte in der spätmittelalterlichen Kunst auf, wobei sich das Bild des Kreuzes als Schiffsmast vollständig zu einer Darstellung des Mastes als Kruzifix, der „Antenne“, entwickelte Kruzifixi“, wie es der Kunstgeschichtswissenschaftler Achim Timmermann in seiner aktuellen umfassenden Studie zu dieser maritimen Bildsprache der Kirche identifiziert. Die zugrunde liegende Botschaft dieser Schiffsbilder beschreibt Timmermann abschließend: „. . . zentriert durch den siegreichen Kruzifixmast segeln diese Schiffe direkt durch die Strudel der moralischen Kontamination, um schließlich den Hafen der Erlösung zu erreichen“ („Cathedrals and Castles of the Sea: Ships, Allegory and Technological Change in Pre-Reformation Northern Europe “, Baltic Journal of Art History, Band 18, Herbst 2019, S. 7-74; Zitat auf 72-73).

Diese zuerst in den Schriften der Kirchenväter gefundene Bildsprache der Kirche als Schiff blühte in der spätmittelalterlichen Kunst auf, wobei sich das Bild des Kreuzes als Schiffsmast vollständig zu einer Darstellung des Mastes als Kruzifix, als des zur "Antenne, entwickelten Kruzifixes“, wie es der Kunstgeschichtswissenschaftler Achim Timmermann in seiner aktuellen umfassenden Studie zu dieser maritimen Bildsprache der Kirche identifiziert. Die zugrunde liegende Botschaft dieser Schiffsbilder beschreibt Timmermann abschließend: ". . . zentriert durch den siegreichen Kruzifixmast segeln diese Schiffe direkt durch die Strudel der moralischen Kontamination, um schließlich den Hafen der Erlösung zu erreichen“ ("Cathedrals and Castles of the Sea: Ships, Allegory and Technological Change in Pre-Reformation Northern Europe “, Baltic Journal of Art History, Band 18, Herbst 2019, S. 7-74; Zitat auf 72-73)."

Quelle: J. Monti, The Wanderer

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