Matthieu Lasserre veröffentlicht und kommentiert bei Rorate Caeli eine Umfrage zur Traditionellen Messe, die La Croix bei jungen Katholiken durchgeführt hat.
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LA CROIX: "EXKLUSIVE UMFRAGE- DIE TRADITIONELLE MESSE - EIN RITUS, DER JUNGE MENSCHEN ANZIEHT".
Exklusive Umfrage: zwischen Heiligkeit, Tradition und Identität fühlen sich manche junge französische Katholiken von der Tridentinische Messe angezogen. Die 2023 Chartres-Wallfahrt mußte die Teilnehmerzahl wegen der großen Zahl junger Menschen begrenzen.
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Seit Menschengedenken eine Premiere. Die Chartres-Wallfahrt, die von der Notre Dame de Chrétienté -Assoziation organisiert wird, ist an diesem Pfingstfest ausverkauft: eine Rekordzahl von 16.000 Pilgern wird erwartet. Und zum ersten mal in der Geschichte dieser Wallfahrt, bei der die Messe nach dem prä-konziliare Missale zelebriert wird, wurden die Organisatoren gezwungen, angesichts des Zustroms an Pilgern, wobei die Hälfte unter 20 Jahre alt ist, die Registrierungen zu beenden.
Können wir daraus schließen, daß die Traditionelle Messe bei den jungen Menschen Eindruck macht? Mindestens einige von ihnen lieben sie. Laut einer Umfrage, die von La Croix bei Teilnehmern des WYD in Lissabon durchgeführt wurde, sagen 38%, daß sie diese Liturgie wertschätzen- 8% sagen, es sei ihre bevorzugte Messe, 11% sagen, daß sie sie ebenso gern mögen, wie die Französische Messe und 19% nehmen gelegentlich an ihr teil. In vielen Kirchen machen die 18-35 Jährigen einen großen Teil der Gemeinde aus, "ein gutes Drittel, die Kinder nicht eingeschlossen, wobei viele von ihnen zu verschiedenen französischen Diözesen gehören.
"Ein Sinn für das Heilige"
Das erste Argument, das von jungen Leuten zugunsten der Messe des Hl. Pius V vorgebracht wird, ist, daß sie "den Sinn für das Heilige" betont. In der Tridentinischen Liturgie (Ergebnis der Reform des Konzils von Trient im 16. Jahrhundert), steht der Zelebrant dem Altar gegenüber, rezitiert die Gebete mit leiser Stimme, in Latein. Ich habe das Gefühl, daß ich dort zuerst und nur für Christus bin" sagt Jeanne, eine 28-jährige Pariser, Mutter aus einer Familie die die Messe des II. Vaticanums besuchte. Ich vergesse, wer der Priester ist, seine Persönlichkeit ist nicht so wichtig und ich bin auf das fokussiert, was essentiell ist: die Wichtigkeit des Hl. Opfers."
Wie sie schätzt Albane die Ritualität der präkonziliaren Messe. Ich achte auf jede Geste, bis hin zur kleinsten Kniebeuge, weil sie mir helfen, das Mysterium der Eucharistie zu verstehen" stimmt ein 30 Jahre alter Marseillaner zu. Und der große Raum, der dem Schweigen überlassen ist und dem Gebet förderlich ist.
Laut Jean de Tauriers, Präsident von Notre-Dame de Chrétienté erklärt sich die Bindung an diesen Ritus durch seine Vertikalität. "Viele Menschen sagen, daß sie in dieser Messe, die die Transzendenz betont, besser beten können" erklärt der Organisator der Chartres-Wallfahrt. Die Tatsache, daß sie während 500 Jahren die selbe geblieben ist, gibt einigen jungen Katholiken Sicherheit bei der Suche nach einer Richtung. Ich bete mit dem Missale meiner Ur-Urgroßmutter" gibt Élodie in der Diözese von Le Mans zu. Ich fühle mich, als ob ich in den Fußspuren der Kirche und all der großen Heiligen folge, die mit diesen selben Worten gebetet haben.
Eine schrittweise Öffnung?
Diese historische Verankerung, wichtig in den traditionellen Gemeinden, in denen die Mehrheit der Gläubigen konservativ sind, dient in einer französischen Gesellschaft, die vom Niedergang des Katholizismus gekennzeichnet ist, als Landmarke- Cyprien, 22, ist Teil dieser Tradition. Dieser in Versailles (Yvelines) Geborene, einer Diözese, in der die Tradis zu den zahlreichsten in Frankreich gehören, ist Dank der tridentinischen Messe zum Katholischen Glauben zurück gekehrt. Er nimmt das als eine Identitätswahl- im guten Sinne des Worte- an. "Modernismus verletzt die Kirche" versichert er, und weist jede Verbindung zu einem politischen Zugang zurück. "Mit der lateinischen Messe bringen wir die Kirche in die Mitte der Stadt zurück, bestärken erneut die Katholischen Werte und die Lehre des Katechismus."
"Das Interesse an den Tridentinischen Riten liegt in der Tatsache, daß sie ein "Komplettpaket" anbietet, das zu wirken scheint, " analysiert Paul Airiau, Katholizismus-Historiker und Spezialist für Traditionalismus. Seine musikalische und rituelle Kohärenz ist die Garantie für die Stabilität der Form, an welchem Ort auch immer. Und das funktioniert, weil dieses Ensemble in Relation zu einer bestimmten Vision von Kirche und der Welt erklärt wird. Es gibt eine sehr struktur-gebende Dimension, mit einem politischen, spirituellen, theologischen und philosophischen Training und einer Dimension der Absolutheit- speziell für die Jungen."
Oft als aus gutsitutierten, vom Leben der Diözese isolierten Familie bestehend beschrieben, scheinen traditionalistische Gemeinden sich für immer mehr neu Dazukommende zu öffnen. Das ist umso wahrer, als daß die sorgfältige Ästhetik dieser Liturgie, mit ihren vielen Ornamenten, vergoldeten Kaseln und Weihrauch einige junge Leute anzieht und fasziniert, die von der Kirche weit entfernt sind und die deshalb keine Vorurteile gegen die Lateinische Messe haben. "Die Trad-Welt" neigt dazu zu sagen, daß sie anziehend ist. Wir müssen vorsichtig sein und sehen, ob sich das über längere Zeit als wirklich erweist, " fügt Paul Airiau hinzu. Aber war ist, daß sie seit etlichen Jahren Menschen von außerhalb ihrer üblichen Sphäre anzieht. Das ist kein neuer Trend, aber einer, der unterschätzt worden ist. Jetzt gibt es eine Hybridisierung zwischen der traditionellen und nicht-traditionellen Jugend.
Von den wohl 10 von La Croix interviewten jungen Leuten, sagen sehr wenige, daß sie ausschließlich die Tridentinische Messe besuchen, Die große Mehrheit besucht mehr oder weniger regelmäßig die ordentliche Messe - aus Geschmacksgründen oder wegen der Geographie. Diese liturgische Beweglichkeit kann auch in der ordentlichen Messe beobachtet werden, wo viele junge Leute niederknien, um die Eucharistie zu empfangen, während die ältere Generation zurückhaltender gegenüber den vom alten Missale angebotenen Praktiken ist."
Quelle: M. Lasserre, La Croix
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