Dienstag, 30. Mai 2023

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute- auf gewohnt amüsante Weise-  über das neugotische Oxforder Denkmal für drei Protestantische Märtyrer und die aus dem mittelalterlichen Zustand der örtlichen Kanalisation und Sanitäranlagen entstandenen Studentenstreiche & ihre Folge. 
Hier geht´s zum Original:  klicken

             MAGS, MÄRTYRER UND DENKMÄLER

Als das Oxforder Märtyrer-Denkmal, das an Erzbischof Cranmer und die Bischöfe Ridley und Latimer geplant und errichtet wurde, wurden der Ankleidezimmer-Geschmack, der das Design der 1777 Jahre inspirierte durch das Gotik-Revival entthront: das bedeutete eine viel engere Nachahmung der echten mittelalterlichen Vorgänger als die vorangegangene so "Rokoko-so-oberflächlich-wie-möglich" Dekoration.  Und der aufkommende Architekt- noch in seinen Zwanzigern- Gilbert Scott sicherte sich den Auftrag. Er produzierte (wie es sein Auftrag vorschrieb) eine wiederhergestellte, vergrößerte Version von Eleanor Cross in Waltham . Er glaubte, daß sein eigenes "Cross" besser als alles, was ein anderer außer Pugin hätte produzieren können". 

Das ist eine der Ironien der Architektur-Geschichte, daß Pugin um diese Zeit- erfolglos- um den großen Vertrag mit Balliol kämpfte. Für Pugin war das Projekt öffentlich  an die drei protestantischer "Märtyrer"  zu erinnern, die genau vor der Tür des Masters des nahen Balliol-College verbrannt wurden, Anathema. Die Reformer waren "böse, blasphemische Hochstapler, die Inspiration vorgaben, während sie falsche Doktrinen entfalteten" und die Spender "üble Schmäher, Tyrannen, Usurpatoren, Erpresser und Lügner".

Seither haben viele Millionen japanische Touristen und Tausende von Amerikanern Scotts Denkmal sorgfältig fotografiert, in manchen Fällen wahrscheinlich ohne zu wissen, wer die vier bärtigen Gentlemen waren, warum sie starben wie wild die Kirchenpolitik der 1830 war. Tatsächlich war das Wissen der Studienanfänger der 1920-und 1930-er in diesen Fragen ein bißchen lückenhaft. Das Märtyrer-Denkmal muß zu viel mehr Gelächter geführt haben als ein gebetsvolles Erinnern. 

Es gibt in  Oxford eine Tradition des zu "ben trovato"  (gut erfunden) um wahr  sein zu können, daß Touristen informiert sind...daß das Denkmal die Spitze eines Vierungsturms einer unterirdischen Kathedrale ist. Viel näher an der Wahrheit ist....

Ooops jetzt sie brauchen einige Hintergrundinformationen

Bevor die moderne Kanalisation Oxford erreichte (was sicher später als 1960 geschah, als ich dort war) hatte jeder Student einen Scout (Diener) und ein... Nachtgeschirr). Eine der vielen Pflichten des Scouts  war es, jeden Morgen die Töpfe der Männer auf seiner Etage zu leeren (Sie erfahren jetzt, daß mein Scour ein Mr. Hosler war).

Diese universalen und allgegenwärtigen Töpfe waren die Quelle manche Heiterkeit. Wenn Studenten tranken und betrunken waren, war es einer ihre einfachen jugendlichen Freuden, einen Topf auf die höchste Spitze des Märtyrer-Denkmals zu setzen. 

Offen gesagt ist es eines der Oxforder Wunder, daß (meines Wissens) kein Student jemals herunter fiel und sich umbrachte. 

Aber die beiden Proctors (Aufsichtsführenden) die beauftragt waren, die Disziplin bei der Jugend aufrecht zu halten, wußten, daß man etwas tun mußte. Bei einem Treffen der Proctoren mit dem Vikar von Mags, schlug der spätere Gentleman vor, daß ein gotischer Nachttopf fest und dauerhaft auf der Spitze des Denkmals befestigt werden sollte. 

Laien...

Lassen Sie mich hier verallgemeinern...

Einfache Laien, wie diese Proctors entscheiden sich nie für eine bodenständige praktische Lösung. Die Dinge blieben unverändert, bis mit der Einführung der Koedukation in den Colleges das Betrinken zu einer Beschäftigung wurde, die sich aus dem öffentlichen Forum zurückzog und lediglich zu einem Vorspiel für private Unkeuschheit wurde.

Und die Sanitäranlagen wurden verbessert. Von Mädchen kann man nicht erwarten, daß sie sich mit so etwas abfinden ."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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