Roberto de Mattei hat für Voice of the Family einen dem Monat Juni gewidmeten Text verfaßt.
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MEDITATION ÜBER DEN MONAT JUNI
So wie der Monat Mai Unserer Lieben Frau gewidmet ist, ist der Juni traditionell dem Heiligen Herzen geweiht. Die Verehrung des Heiligen Herzens begleitet das spirituelle Leben jedes Katholiken und muß jedes Jahr im Monat Juni erneuert, genährt und vertieft werden. Eine Hingabe zu nähren und zu vertiefen bedeutet, sich nicht auf einen sentimentalen Aspekt zu beschränken, obwohl das auch wichtig ist, weil jede wahre Hingabe aus dem Herzen kommt, aber auch den Verstand zu benutzen, um über seine Natur und Bedeutung zu reflektieren. Im Fall der Hingabe an das Heilige Herz kann das getan werden, indem man drei Enzykliken liest, die von drei verschiedenen Päpsten geschrieben und dem Heiligen Herzen gewidmet wurden.
Die erste ist die Enzyklika Annum Sacrum (25. Mai 1899) von Leo XIII,. in der der Papst Männern, Familien und den Leuten rät, sich selbst dem Heiligen Herzen Jesu zu weihen, als Heilmittel gegen das Böse, das die Menschheit plagt.
"Wir haben uns verirrt und wir müssen auf den richtigen Weg zurückkehren; Dunkelheit hat unsere Gemüter überschattet und die Finsternis muß durch das Licht der Wahrheit zerstreut werden; der Tod hat uns ergriffen und wir müssen am Leben festhalten. Es wird endlich möglich sein, dass unsere vielen Wunden geheilt werden und alle Gerechtigkeit wieder zum Vorschein kommt, mit der Hoffnung auf wiederhergestellte Autorität. dass der Glanz des Friedens erneuert wird und Schwerter und Waffen aus der Hand fallen, wenn alle Menschen das Reich Christi anerkennen und bereitwillig seinem Wort gehorchen, und „Jede Zunge wird bekennen, dass unser Herr Jesus Christus in der Herrlichkeit Gottes, des Vaters, ist.“ ' (Phil 2,11).“
Die zweite Enzyklika ist Miserentissimus Redemptor (8.Mai 1928) von Papst Pius IX, in der der Papst der Weihe an das Heilige Herz, durch die wir uns selbst Gott anbieten und heilig für ihn werden, die Notwendigkeit für Akte der Sühne und Wiedergutmachung für die Sünden, die wir und andere begangen haben, hinzufügt
"Wir sind durch einen bestimmten, gültigeren Titel der Gerechtigkeit und der Liebe an die Pflicht zur Wiedergutmachung und Sühne gebunden, nämlich an die Gerechtigkeit, damit die Beleidigung, die Gott durch unsere Sünden erlitten hat, gesühnt und die verletzte Ordnung durch Buße wiedergutgemacht werden kann.“ …. Darüber hinaus obliegt diese Sühnepflicht dem gesamten Menschengeschlecht.“
Die dritte Enzyklika ist "Haurietis Aquas“ (15. Mai 1956) von Pius XII, in der der Papst versichert, daß man nicht glauben sollte, daß die Verehrung des Heiligen Herzens fast abrupt im Leben der Kirche auftauchte.
"Es ist klar, dass die Offenbarungen an die heilige Margarete Maria nichts Neues in die katholische Lehre gebracht haben. Ihre Bedeutung lag darin, daß Christus unser Herr, indem er sein Heiligstes Herz enthüllte, auf ganz außergewöhnliche Weise den Geist der Menschen zur Betrachtung und Hingabe an das Geheimnis der barmherzigen Liebe Gottes für die Menschheit einladen wollte. In dieser besonderen Manifestation wies Christus mit bestimmten und wiederholten Worten auf sein Herz als das Symbol hin, durch das die Menschen zur Erkenntnis und zur Anerkennung seiner Liebe hingezogen werden sollten; und gleichzeitig etablierte er es als Zeichen oder Unterpfand der Barmherzigkeit und Gnade für die Bedürfnisse der Kirche unserer Zeit.“
In seiner Ansprache am 2. Juni 2016 in der Lateranbasilika hat Papst Franziskus den Bischöfen und Priestern, die ihm zuhörten, geraten, die Enzyklika Haurietis Aquas von Pius XII. noch einmal zu lesen: "Ich erinnere mich, daß, als Pius XII seine Enzyklike über das Heilige Herz vollendete, jemand kommentierte "Warum eine Enzyklika zu diesem Thema lesen? Das ist was für Ordensschwestern.‘“ Er fügte stattdessen hinzu: "Wir täten gut daran, sie zu lesen“, auch wenn einige sagen sollten: "Sie ist vorkonziliar.“ Das gilt auch für die beiden anderen Enzykliken von Leo XIII und Pius IX, die wir auch erneut lesen sollten, auch wenn manche sagen,daß sie präkonziliar sind."
Aber wie kann man, wenn man an die Hingabe an das Heilige Herz erinnert, das nicht mir der an das Unbefleckte Herz Mariens assoziieren, dem Geschöpf, das perfekter als jedes andere, den Göttlichen Erlöser verstand und liebte.
Das Gebet, das der Engel die drei kleinen Hirten von Fatima im August 1916 lehrte, bevor die Erscheinungen Unserer Lieben Frau am 13. Mai 1917 begannen, lautet wie folgt:
"Heiligste Dreifaltigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist, ich verehre Dich zutiefst und opfere Dir den kostbarsten Leib, das Blut, die Seele und die Göttlichkeit Jesu Christi auf, die in allen Tabernakeln der Welt gegenwärtig sind, als Sühne für die Verbrechen, Sakrilegien und Gleichgültigkeit, die ihn so sehr beleidigen. Und durch die unendlichen Verdienste des Heiligsten Herzens Jesu und des Unbefleckten Herzens Mariens bitte ich Dich um die Bekehrung der armen Sünder.“
Das ist ein zutiefst theologisches Gebet, das mit einem Akt der Anbetung der Hl. Dreifaltigkeit beginnt, an das erste Mysterium der Christenheit erinnert: einen einzigen Gott in drei göttlichen Personen. Der Akt der Anbetung ist das Perfekteste, was ein Katholik leisten kann, weil wir in diesem Akt unsere eigene Nichtigkeit und die Totalität Gottes anerkennen, unsere vollständige Abhängigkeit von Gott, dem wir alles schulden. Des Gebet des Engels lädt uns ein, uns mit dem Priester zu vereinen, der - indem er das Opfer des Altares erneuert- das allerkostbarste Blut, die Seele und die Göttlichkeit Jesu Christi opfert, die nicht nur im Augenblick der Konsekration gegenwärtig ist, sondern in allen Tabernakeln der Welt, in denen die konsekrierte Hostie bewahrt wird. Wie können wir nicht erkennen, daß dies eine äußerst aktuelle Einladung zur eucharistischen Anbetung ist, vor den Tabernakeln, die heutzutage verlassen und zutiefst von Verbrechen, Sakrilegien und Gleichgültigkeit beleidigt sind?
Zutiefst theologisch ist schließlich die Unterscheidung zwischen den unendlichen Verdiensten des Allerheiligsten Herzens Jesu und der Fürsprache des Unbefleckten Herzens Mariens, die jedoch durch ein einziges Feuer der Liebe untrennbar verbunden sind. Aus diesem Grund schreibt Pius XII. in Haurietis Aquas:
"Damit allen Christen, ja, der gesamten Menschheit, durch die Verehrung des Allerheiligsten Herzens Jesu Gnaden in größerer Fülle zuteil werden, sollen die Gläubigen dafür sorgen, dass bei dieser Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu das Unbefleckte Herz der Mutter Gottes eng damit verbunden ist. Denn durch den Willen Gottes war die Heilige Jungfrau Maria bei der Verwirklichung des Werkes der menschlichen Erlösung untrennbar mit Christus verbunden ... Es ist also völlig angemessen, daß das christliche Volk – das das göttliche Leben von Christus durch Maria empfangen hat – nachdem es seine Ehrenschuld gegenüber dem Heiligen Herzen Jesu bezahlt hat, auch dem liebevollsten Herzen ihrer himmlischen Mutter die entsprechenden Akte der Frömmigkeit, Zuneigung, Dankbarkeit und Sühne darbringen sollte.“Durch die unendlichen Verdienste des Allerheiligsten Herzens Jesu und durch die Fürsprache des Unbefleckten Herzens Mariens bitten wir daher um die Bekehrung der armen Sünder, die die Bekehrung der gesamten Menschheit, vor allem aber unsere eigene Bekehrung ist . "
Roberto de Mattei
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