Edward Pentin berichtet im New Catholic Register darüber, was der Griechisch-Orthodoxe Bischof Manuel Nin über Synode zur Synodalitätzu sagen hat. Hier geht´s zum Original: klicken
"DER GRIECHISCH KATHOLISCHE BISCHOF: DIE SYNODE ZUR SYNODALITÄT IST NICHT WIE ÖSTLICHE SYNODEN"
Der Byzantinisch-Katholische Bischof Manuel Nin betont, daß Synode vor allem bedeutet, mit Christus zu gehen und warnt vor "christlichem Parlamentarismus".
Trotz der Behauptungen des Gegenteils gleicht die Synode zur Synodalität anders als jede Synode der Ostkirchen -sie erinnert an einen parlamentarischen Prozess und es fehlt ihr ein klares, kohärentes Ziel, hat ein Griechisch-Katholischer Bischof gesagt, der an dem Treffen teilnehmen wird.
In einem Kommentar vom 3. August, der website des griechisch-katholischen Exarchates veröffentlicht wurde, hat Bischof Manuel Nin, der apostolische Exarch der griechisch-katholischen Kirche in Griechenland, verschiedene Sorgen über die Generalversammlung ausgedrückt, deren erste Sitzung vom 4.- 29. Oktober und die zweite im Oktober 2024 stattfinden wird. Die kommende Synode stellt einen signifikanten Bruch mit früheren Synoden-Treffen dar, weil eine ausgewählte Gruppe von Laien jetzt abstimmen darf.
Bischof Manuel erkennt an, daß diese Ausübung der Autorität eine "synodale Dimension" besitzt, insofern, daß Entscheidungen, die völlig auf einer kollektiven Ebene getroffen werden, zu einer Bischofs-Synode gehören", aber - betonte er-wenn der Westen Synodalität als etwas versteht, wo jeder, Laien und Kleriker gemeinsam handeln, um zu irgendwelchen kirchlichen, dogmatischen, kanonischen, disziplinarischen Entscheidungen zu gelangen, dann wird eines klar, daß - was es auch sein mag - eine solche Synodalität im Osten nicht existiert.
Synodalität in allen Christlichen Kirchen, sowohl im Osten als auch im Westen, nicht eine Art Spiegel der modernen Welt sein kann, durch den die Kirche wie eine "moderne, westliche, möglicherweise parlamentarische Demokratie wird, in der jeder alles sagen kann." warnte er. Das Leben der Kirche, sagte er, "ist nie eine Form der Demokratie gewesen, in der jeder alles durch Mehrheitsregeln entscheidet."
Ein solcher christlicher Parlamentarismus fuhr er fort-kann im Bau einer "pyramidalen Ekklesiologie" münden, weil er so viele Laien und Nicht-Kleriker eingeladen hat, mit Wahlrecht teilzunehmen, marginalisiert oder vergißt die Kollegialität der Bischöfe in Dingen der Verwaltung und im Leben der Kirche.
Er stellte ferner das Fehlen einer Klarstellung über die Bedeutung von Synodalität fest, und daß der ganze Prozess, der 2021 bis 2022 auf der nationalen und kontinentalen Ebene stattfand, ein Ort ist, "an dem sich jeder zu allem äußern kann, sogar Themen vorschlagen kann und Meinungen, die üblicherweise ein Exklusivrecht des Bischofs von Rom sind."
Er sagte, daß ihn als ostkatholischer Bischof vor allem die Behauptungen "vieler Personen -sogar von bekannter Autorität“ verwirrten, die sagten: "Ihr im Osten hattet immer Synodalität“, anders als die Kirche im Westen.
Aber über welche Synodalität reden wir hier?" fragte Bischof Manuel und warnte davor, "Synodalität mit der bischöflichen Kollegialität der Synoden in den Ostkirchen zu verwechseln".
Letztere, sagte er, ist mit der Ausübung von Autorität, pastoralem Amt, Dienst innerhalb der christlichen Kirche verbunden, die in der Versammlung der Bischöfe stattfindet, die zu einer bestimmten Teilkirche gehören, der ein Patriarch, Erzbischof oder Metropolitan vorsteht.
"Entscheidungen innerhalb dieser Kirchen werden von der Versammlung der Bischöfe (fast immer "Synode“ oder manchmal "Rat der Hierarchen“ genannt) einer Ostkirche getroffen“, sagte er. Und er erklärte, dass solche Treffen von den vorsitzenden Bischöfen im Hinblick auf wichtige Entscheidungen im Zusammenhang mit der "christlichen Reise, die Pfarrer zum Wohl ihrer Gläubigen unternehmen, geistlich und materiell,“ einberufen werden.
Im Gegensatz dazu stellte er fest, daß die Synode zur Synodalität ein "kollektiver Aufstieg“ von Laien und Geistlichen sei, fragte sich jedoch: "Um wohin gelangen? Zu welchem Ende?" Er stellte auch die Frage: Mit wem gehen die Teilnehmer? Das Wort "Synode“, betonte er, stamme "direkt aus dem Griechischen und bedeutet ´mitgehen‘“, fügte aber hinzu, daß die Bedeutung und das eigentliche Ziel der Synode "unverzüglich geklärt werden müsse, damit unsere Überlegungen zur Synodalität nicht in die Irre gehen“ und die griechische Präposition syn ("mit“)." Die bezieht sich nicht auf die ‚Reise‘, sondern auf jemanden‘, mit dem sie durchgeführt und abgeschlossen wird“, schrieb er. "Das ist das Objekt oder die Person ´mit der die Präposition ‚syn‘ uns verbindet und zusammenbringt.“
Bischof Manuel betonte, ´syn´ beziehe sich weder auf den Weg noch auf Laien oder Geistliche, sondern die Präposition syn „verbindet uns Christen und bringt uns zu einer Person, die Christus ist.“
EINE REISE GEMEINSAM MIT CHRISTUS
"Deshalb sollte zunächst klargestellt werden: Es handelt sich nicht um einen ´Marsch aller gemeinsam‘, sondern um einen ´Marsch aller gemeinsam mit Christus‘“, sagte er. "Vergessen wir nicht, daß dieses mit Christus‘ in der Kirche vollendet wird, die durch die heiligen Gaben Seines kostbaren Leibes und Blutes genährt und belebt wird.
Die Synodalität im Osten und im Westen ist eine gelebte Erfahrung, fuhr er fort, und der "synodale“ Weg sei schon immer Teil des christlichen Lebens gewesen, weil das Leben jedes Getauften eine "gemeinsame Reise mit Christus, dem Herrn ist, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist.“ Dieses Gehen der Getauften mit Christus sei "wichtig hervorzuheben“, sagte er, und er sei etwas, das "wieder in den Vordergrund unseres christlichen Lebens gerückt werden sollte“
Er erinnerte an die Geschichte, die dem heiligen Antonius dem Großen zugeschrieben wird, einem Wüstenvater der frühen Kirche, der dachte, die Fußspuren im Sand seien seine, nur um dann herauszufinden, daß sie nicht ihm gehörten, sondern „dem, der neben Antonius geht und der …“ ihn in Momenten der Schwäche unterstützt.“
Bischof Manuel erinnerte dann auch an das klösterliche Leben sowohl im Osten als auch im Westen als "Modell dieser Synodalität“, die es einem ermöglicht, sich "vom Evangelium leiten zu lassen“ zusammen mit spirituellen irdischen Führern, um "mit Christus auf der Suche nach Gott zu wandeln“. Er erzählt die Geschichte des verstorbenen Kardinals Giacomo Biffi von Bologna, der während des Großen Jubiläums im Jahr 2000 vor der Gefahr warnte, "den Einen zu verdunkeln oder sogar zu vergessen, der der einzige Grund für das Jubiläum ist“.
Mit der Frage abschließend: "Was ist denn Synodalität?“ sagte Bischof Manuel, daß es für ihn "die Reise von uns allen ist, die wir in Christus getauft sind, die sein Evangelium hören, unseren Glauben feiern, seine Gnade in den Sakramenten empfangen, sogar durch unsere Brüder und Schwestern – eine Reise, die definitiv gemeinsam ist“, geführt und begleitet, manchmal an der Hand oder sogar auf den Schultern unserer Hirten getragen, in den Fußstapfen dessen, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist.“
Eine Synode, bekräftigte Bischof Manuel, ist "die Reise mit Christus“, der "der einzige Begleiter von uns allen als Glieder seines Leibes, der Kirche“, ist."
Quelle: E. Pentin, NCR
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