Mittwoch, 16. August 2023

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über den Hl.Joachim, den Vater Mariens.
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                    "DIE REISEN DES HL. JOACHIMS"

Heute ist also das Fest des Hl. Joachims, Vater der Theotokos

Ja, also, ähm und nein. Ich biete denen, die ihr liturgisches Amüsement lieben, hier ein breites Bild.

Die Hl. Anna und Joachim haben während der Gegenreformation gelitten. Weil sie "unbiblisch" waren,  verschwanden sie, um zu verhindern, daß die Proddies (die Protestanten) behaupteten, daß die Katholische Kirche in abergläubischen Legenden versunken war. Meiner Meinung nach albern: jedenfalls hatte unsere Hl. Jungfrau Eltern, weshalb ich keinerlei Problem darin sehen, ihnen Ehrennamen zu geben. 

Aber auf alle Fälle erlaubte ihnen der Hl. Gregor XV 1622 die Rückkehr. 

Der Hl. Joachim startete 1738, als er auf den Sonntag innerhalb der Himmelfahrts-Oktav als Großes Doppel versetzt wurde. Dort blieb er von 1738 bis 1913. Mehr als eineinhalb Jahrhunderte später. Und das war eine große Periode barocker liturgischer Herrlichkeit und Gewißheit. Als Benedikt XIV  der gelehrteste Papst in mehr als einem halben Jahrhundert, sein Diktieren unterbrach und zu seinem Brevier griff, stand der Hl. Joachim an diesem Platz. Als die Kirche gegen die Revolution und gegen Buonaparte kämpfte, half der Hl. Joachim als der Kirchenstaat zurück gewonnen und dann wieder verloren wurde. Während des langen Pontifikates von Pius IX zelebrierte der Lateinische Klerus den Hl. Joachim nach der Himmelfahrt seiner Tochter. Er lauerte in Nicolas Wisemans Brevier als Seine Eminenz vom Flaminischen Tor formulierte und abschickte. Der Hl. John Henry Newman, Bewunderer des Römischen Breviers seit seinen Tagen als Anglikaner, hatte den Hl. Joachim in der Manteltasche als er zum Zweiten Frühling predigte.  Als sich die Oratory-Kirche aus dem Boden von Brompton erhob, kannte Fr. Faber keine andere Form des Göttlichen Offiziums, in dem der Hl.Joachim nicht  den Sonntag in der Oktav besetzte. Und Dom Gueranger...

Und die Konzilsväter des I. Vaticanums nahmen ihn mit in die Konzils-Aula als der Himmel donnerte und sie so weise abstimmten, daß der Römische Pontifex nicht die Autorität besitzt, neue Doktrinen zu erfinden. Die Tage als der Hl. Joachim im  Westen am Sonntag nach dem 15.August gefeiert wurde, umfaßten jene großen formenden Jahrzehnte der modernen Katholischen Kirche und der erneuerten englischen Katholischen Kirche. Sowohl Päpste als auch Priester wurden innerhalb dieser Periode geboren, lebten ein ganzes christliches Leben und starben.


Ich frage mich, wie weit und wie tief der Kult des Hl. Joachims reichte. Und Papst Leo XIII, der am Ende dem Hl. John Henry den Galero schickte, hatte Joachim als Taufnamen und erhob 1879 das Fest des Heiligen in den Rang eines Doppels Zweiter Klasse. 

Das war keineswegs eine Periode Katholischen Lebens und Katholischer Liturgie: aber sie verdient immer noch unseren Respekt. Die Endete 1913, als das ausgezeichnete Motiv den Gebrauch des Alten Romanischen Ritus der Sonntags-Messen zu retten, dazu führte, den Hl. Joachim auf den16.August zu verschieben.

Aber ein Relikt des älteren Brauchs blieb. Es war die Zeit als die Kleriker eher dachten, daß  jahrzehntelang ihre Leute dazu zu ermutigen, X, Y oder Z zu tun ... und das dann -über Nacht-zu verbieten (morgen früh vor dem Frühstück) ...etwas daneben war. 

Wenn Sie also Ihren St.Laurentius-Ordo konsultieren, werden Sie finden, daß -obwohl der Hl. Joachim sich auf dem 16. August befindet- es einen sanften und verständnisvollen Vermerk gibt, der erlaubt, am Sonntag innerhalb der Oktav von Himmelfahrt an diesem Tag eine Messe für den Hl. Joachim zu feiern.

Zivilisierte Tage."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

 

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