Samstag, 23. September 2023

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalanotes heute über die Keuschheit 

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"DER RUHM DER KEUSCHHEIT"  

In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde eine dramatische Kunstform bei der englischen Elite und ihrer Intelligenzia bedeutsam. Die wurde als "Court Masqué" bekannt;  diese Vorstellungen fanden in einem speziell dafür entworfenen und sehr raffinierten Theater in Whitehall statt. Auf den besten Plätzen, die die perfekte Perspektive boten, waren der König und die Königin. Große Teile des Schauspiels wurden vom Adel ausgeführt. Bühnenbild, Kostüme, Musik alles war vom Feinsten. Die Texte verkörperten verbale Sinnlichkeit. 

Mastermind für vieles in dieser Periode war der Erz-Intellektuelle dieses Jahrzehnts Inigo Jones. 

Aber die angebotene Ideologie war die von keuscher, ehelicher Liebe. Unmoral wurde abgelehnt. Das königliche Paar, Beispiel für die ganze Gemeinde an ehelicher Treue und ausschließlich gegenseitiger Leidenschaft war auf jede Weise und in jedem Sinn zentral. 

Vielleicht sollte 1634 die klimatische Maske der Caelum Britannicum sein. Der Text war von Thomas Carew...außer, daß ich eher der Meinung bin, daß der für ihn ein bißchen zu hoch war.  Der Bereich rund um Zeile 300 ist ein fortgeschrittenes Beispiel für das, was die Römer gern als doctrina bewunderten. Mit scheint, daßder wahre Autor der mächtige Jones selbst gewesen sein könnte. Wie dem auch sei, das Thema ist, daß der Himmel rein von der sexueller Unmoral sein muß, die sich in allen diese Konstellationen ausdrückt, die aus den Erzählungen Ovids über die göttlichen, sexuellen Affären stammt. 

Nicht wie früher, als man amouröse Geschichten von glühender Liebe in das Ohr einer erlesenen Schönheit flüsterte"...Jupiters lose Trompeten. "Der Gesetzgeber in eigener Person befolgt seine eigenen Verordnungen so genau, daß er außerdem, um die Erinnerung an das große Beispiel einer ehelichen Verbindung zu verewigen, von der er abstammt, in die Tür und die mit Sternen besetzte Decke seines Schlafzimmers die Inschrift CARLOMARIA in Großbuchstaben eingravieren ließ. 

Aber um all diese Tugend zu untermauern, muß es einen kulturellen Kontrapunkt geben: die Figur des Momus. Und selbst in diesem Kontext stark betonter Tugend hat Momus keine Probleme mit anzüglichem Humor der explizit "schmutzigen“ Art. Königin Henrietta Maria hatte offenbar keine Hemmungen, solchen Humor zu genießen, wie diese Ausarbeitung der griechischen Mythologie um Hebe, die Göttin der Jugend: "Hebe taumelte- durch die Gleitfähigkeit des Pflasters,- über den halben Weg, das Symbol des gegabelten Baumes ["Alraune“] und entdeckte für die braungebrannten Äthiopier die schneebedeckten Klippen Kalabriens mit der Grotte von Puteolum“ [ein Hinweis, wie ich vermute, auf die Krypta Neapolitana.]

Wird fortgesetzt....

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke  

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