bei liturgiclanotes heute über das Fest Mariae Geburt und die Herkunft ihres Titels Anassa, der weit in die griechische Vergangenheit zurückreicht- u.a. zu Homers Odyssee.
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STRANDSPIELE UND DIE GEBURT UNSERER LIEBEN FRAU
Ich möchte, daß Sie sich einen Strand vorstellen. Und ihn dann mit nackten Männern bevölkern. Und dann, mit eine Bande nackter Mädchen, die einen Ball herumtragen.
Ja; Buch 6 der Odyssee beginnt mit einer ordentlichen Dosis sexueller Spannung. Aber...und das ist, was mich anspricht... nie mit Vulgarität.
Nachdem er nach dem Schiffbruch nackt an den Strand gespült wird, muß er entscheiden, was zu tun ist, nachdem die Mädchen an "seinen" Strand kommen. Technisch sollte er hinrennen und die Knie der Anführerin umklammern. Das würde ihm den formalen Status eines Bittstellers verleihen und ihm so das Recht auf Schutz sichern. Aber er hat genug Grips, um zu realisieren, daß sogar ein resolutes Mädchen durch einen nackten Mann beunruhigt sein könnte, der sich plötzlich vor ihre Knie wirft.
Also tut er es gewandt verbal. Gounoumai se anassa, beginnt er. als er sie anspricht; "Ich nähere mich als Bittsteller." Beachten Sie, wie er sie anspricht: "anassa".
Georg Autenrieth versichert uns, daß dies das einzige mal bei Homer ist, wo anassa für eine sterbliche Frau verwendet wird. (Es bezieht sich in der Tat auf die nächste Seite, anassa eleaire, wobei das zweite Wort der selben wurzel entstammt, wie eleison, und hat auch kultische Untertöne.) Odysseus Plan wird jetzt offensichtlich: er fragt, ob sie eine Göttin oder ein Mensch ist, und deutet an, daß sie ihn eher an-ähm-Artemis, Tochter des mächtigen Zeus, erinnert. Das ist Schmeichelei, captatio benevolentiae, eimerweise.
Anassa ist ein interessantes Wort. Es ist das Femininum von anax, Monarch, aber keines dieser beiden Worte ist "modern". Es ist nicht das modernen griechische Wort Basileus. Anax und Anassa sind viel älter; sie sind archaisch; Ich vermute, daß sie bei Homer absichtliche Archaismen sind.
Sogar Jahrhunderte vor Homer hatten die Bürokraten der großen labyrinthartigen Bronze-Zeit-PalästeGriechenlands (Knossos, Mycenae...Pylos...) auf Tontafeln geschriebene Akten bewahrt. Ihre Schrift (Linear-schrift B) konnte- das haben Arthur Evans und andere erklärt-wohl nicht griechisch sein. Aber ein enthusiastischer Amateur namens Michael Ventris hat sie entziffert und sie ist griechisch, Sie ist eine Silbenschrift. Und in diesen Aufzeichnungn ist wa-na-ka die Art in Silbenschrift den Monarchen zu bezeichnen, wanax.
Beachten Sie das W. Da ist kein W bei anax und anassa. Aber Klassizisten haben immer gewußt, daß es ursprünglich den jetzt verlorenen griechischen Buchstaben Digamma gab. Wie wissen das, weil -wie in der Zeile, die ir gerade diskutieren, am Anfang des Wortes ein Konsonant stehen muß, um einen hiatus oder elision zu vermeiden, wenn das vorherige Wort mit einem offenen Vokal endet.
Einer der Titel unserer Allerseligsten Jungfrau im Byzantinischen Griechisch ist Pantanassa - "Erhabene Herrin aller". Das geht auf die Erzählung ihrer Himmelfahrt zurück.Touristen, die die Weltkulturerbe-Stätte in Mistra besucht haben, werden sich an das Pantanassa-Kloster erinnern, das einzige Gebäude, das noch bewohnt ist. Es beherbergt eine junge Nonnen-Gemeinschaft. Seine ursprüngliches Gründungsjahr 1428 - als letztes der großen Gebäude in Mistra- gehörte zu den interessanten Jahrzehnten nach den Palamas-Konzilen des 14. Jahrhunderts.
Also ist dieses Wort, das Homer aus dem 2. Jahrtausend vor Christus bewahrte, nicht vergessen worden, sondern hat eine neue Bedeutung und lebendige Kraft gewonnen.Es ist
Das Fest von Mariens Geburt heute, sollte nicht wegen seines berühmteren Nachbarn am 15. August übergangen werden. Es ist eines der zwölf großen Byzantinischen Feste; es ist der Titel der griechischen Kathedrale in Süd-London. An vielen Orten hat die Tatsache, daß im September die Kornernte eingebracht ist, den 8. September manchmal funktional und kulturell attraktiv gemacht. Z.B. als Henry III Walsingham 1251 einen Jahrmarkt zugestand, war das für die Vigil, das Fest und die Woche der Geburt. Die Anwesenheit der Hl.Anna und des Hl.Joachims in einer Anzahl von Fresken in Mistra erinnert uns an ihren Festtag, der im Byzantinischen Ritus morgen ist.
Es ist ein sicheres Anzeichen für die Dekadenz und Korruption des Römischen Ritus von 1960 und 1970, daß diesem Fest...weit davon entfernt das Schicksal eines proheortia zu erleiden.... nicht einmal eine Erste Vesper zugestanden wurde.
Die große Frau des Hauses Gottes und Haushalts, Herrin des Universums, von allem, was ist, Mittlerein aller Gnaden, erweckt unsere Liebe und fromme Verehrung an diesem Festes ihrer Glorreichen Geburt.
Allheilige Mutter Gottes, Anassa panton kai prytanis tou ploutou tes Theotates, rette uns!
Quelle: liturgicalnotes, Fr. J.Hunwicke
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