Mittwoch, 18. Oktober 2023

Briefe von der Synode...Fortsetzung

Fortsetzung von hier und hier 

George Weigel  

                 "WAS ICH DER SYNODE SAGEN WÜRDE"  

Mary Eberstadt ist Inhaberin des Panula-Lehrstuhls für Christliche Kultur am Washington’s Catholic Information Center und ist Forschungs-Dozentin am Faith and Reason Institute. Die Mutter von vier ist Autorin zahlreicher Essays und mehrerer Bücher, das jüngste davon ist "Adam und Eva nach der Pille", das Vorwort dazu hat Kardinal George Pell verfaßt, kurz vor seinem vorzeitigen Tod früher in diesem Jahr. Als sie gefragt wurde, was sie den Synoden-Teilnehmern am aktuellen Treffen in Rom in diesem Monat sagen möchte, antwortete Mrs. Eberstadt mit einer Warnung davor, daß die Kirche wieder ein déja vu aus Respekt für die Sexuelle Revolution durchleben müsse. 

Xavier Rynne II  

Wenn ich der Synode eine Frage stellen könnte, wäre das: Warum versuchen manche in der Kirche sich an die sexuelle Revolution anzupassen, wenn die Konsequenzen davon schon jetzt so katastrophal sind?

Die Christen sind von frühester Zeit an davor gewarnt worden, daß die bestimmenden Regeln  dieser neuen Kultur strikt sein würden; die Jünger selbst beklagten sich, daß die Einschränkungen Jesu "hart" seien. Aber etwas Neues ist im Gange. Zweitausend Jahre später drücken manche Katholiken und anderer Christen die selbe alle Klage aus. Einige bestehen jetzt auch darauf, daß "harte" Lehren falsch sein müssen. 
Das Problem für die Sex-Rebellen in diesem Augenblick ist, daß wir nicht länger so tun können, als ob 1968 sei. Es haben sich zu viele Beweise dafür ergeben, was rund um den Planeten passiert, wenn zu viele Evas die Pille schlucken. Und diese Beweise weisen auf die moralischen Risiken hin, die -wenn sie von den heutigen ignoriert werden-die Kirche verändern würden.

Der Druck vor der sexuellen Revolution zu kapitulieren kommt aus zwei Richtungen. Eine ist die weitere säkulare Anti-Kultur, in der eine neu-heidnische Strömung gegen das Christentum an Kraft gewinnt. Der andere- gefährlichere Druck kommt aus der Kirche selbst. Während sie zusehen, wie ihre oft schlecht katechisierte, neu-heidnische Herde weggefegt wird, beklagen einige Hirten, daß die Kernlehre über Ehe und Sex nicht "gut ankommen"-Code für die Kampagne, die  darauf abzielt, sie zu beschwichtigen, in der Hoffnung, daß sie eines Tages verschwinden. Die implizierte Wahrnehmung ist, daß die Wahrheit des  Dogmas nicht absolut ist, sondern relativ nach ihrer Popularität in  den Kirchenbänken.  

Die Mitglieder der Synode mögen zuerst das alte aber wahre Problem der schiefen Ebene bedenken. Wenn Lehren aufgrund ihrer Unbeliebtheit verworfen werden sollen, wo wird diese Übung enden? Auch die Pflicht zum Gottesdienstbesuch an Sonn- und Feiertagen werde statistisch gesehen nicht „gut angenommen“. Gemessen an dem auffälligen Konsum, der zu jeder Feiertags- und jeder anderen Jahreszeit zur Schau gestellt wird, gilt auch das Gebot gegen Habgier nicht. Häufige Beichten, körperliche Barmherzigkeit, die Abtötung des Fleisches: mehr Opfer einer fehlerhafter Rezeption.


Zweifellos würden viele Katholiken die Lehren über Bord werfen, die unseren säkularistischen Nachbarn Unbehagen bereiten, einschließlich des alten Verhütungsverbots. Dies bringt uns zu einer weiteren Art von Katastrophe, die den Konfessionen widerfahren ist, die genau das getan haben. Diese Veränderung führte nicht nur in einem Fall nach dem anderen zum institutionellen Zusammenbruch. Es kam auch zu dunklem Niederschlag. Wenn ein halbes Jahrhundert legalisierter Abtreibungen auf der ganzen Welt etwas gezeigt hat, dann ist es, dass Empfängnisverhütung die Zahl der Abtreibungen erhöht. Eine veränderte Kirche ist in diesem Sinne mehr als eine Kirche mit einem Smiley. Eine veränderte Kirche hätte Blut an den Händen.

Der Zauberspruch "Rezeption" scheitert aus einem anderen Grund: Die verheißungsvollste postrevolutionäre Realität heute ist nicht, daß die Menschen sich über die katholische Lehre über Sex ärgern. Das sind alte Nachrichten – zweitausend Jahre alt. Nein, die vielversprechendste und am wenigsten beachtete Realität ist, daß die skeptische Reaktion auf die sexuelle Revolution innerhalb und außerhalb der Kirche zunimmt.

Im ersten Viertel des 21. Jahrhunderts, als sich die gewaltigen Trümmer der sexuellen Revolution häuften, treibt das viele westliche Konvertiten nicht zum Widerstand gegen die katholische Lehre, sondern zur ersehnten Treue, dazu, sich der Kirche anzuschließen. Sie suchen einen Ausweg aus der niederträchtigen, schmutzigen, neu-heidnischen Kultur – insbesondere ihrer erniedrigten Sexualität. Ebenso geht die heutige außergewöhnliche Evangelisierung Afrikas und Asiens weiter, nicht trotz der strengen christlichen Regelwerke, sondern weil diese Lehren über die Heiligkeit des Lebens und der Ehe gegen die antichristlichen und nichtchristlichen Alternativen, einschließlich, aber nicht ausschließlich gegen die Polygamie, glänzen.

Das bringt uns zu einem letzten Punkt für alle Katholiken, nicht nur für diejenigen, die von einer hipperen, regenbogenschwingenden Kirche träumen. Dieselben Lehren, von denen einige hoffen, dass sie tiefgreifend sind, finden außerhalb der Kirche, im gleichen wieder heidnischen Westen, neues und unerwartetes Gehör.

Das ist teilweise auf die energische Wissenschaft der religiösen Traditionalisten selbst zurückzuführen – einschließlich einer Fülle von Arbeiten weiblicher Theologinnen und Philosophinnen. Diese wachsende Zahl an Beweisen sollte im Mittelpunkt der Beratungen der Synode stehen – insbesondere für diejenigen, die sich laut fragen, wo die Frauen der Kirche sind. Eine Antwort lautet: Verteidigung der Barke von Peter.

Denken Sie an ein wegweisendes Symposium, das 2018 in Washington, D.C., zum Thema „Second Thoughts on the Sexual Revolution“ stattfand und vom Catholic Women's Forum im Ethics and Public Policy Center, dem Katholischen De Nicola Center for Ethics and Culture in Notre Dame, mitgesponsert wurde Informationszentrum und der Erzdiözese Washington. Es enthielt Aussagen von Theologen, Philosophen und anderen Akademikern sowie Anwälten, Therapeuten und Journalisten – fast alle von ihnen Frauen in Positionen mit intellektueller Autorität, die ihre kollektive Macht für klassische moralische Wahrheiten einsetzten. Zu diesem Beispiel könnten andere hinzukommen, die sich aus Solidarität erhoben haben und mit neuer Energie und neuer Wissenschaft gegen eine Kapitulation argumentieren."

Quelle: X. Rynne,


This brings us to one final point for all Catholics, not just those dreaming of a hipper, rainbow-waving Church. The same teachings that some hope to deep-six are gaining new and unexpected hearings outside the Church, in the same re-paganizing West. 

This is partly due to the energetic scholarship of religious traditionalists themselves—including an outpouring of work by female theologians and philosophers. That growing body of evidence should be front and center as the Synod deliberates—especially to those who wonder aloud where the Church’s women are. One answer is: defending the Barque of Peter. 

Consider a landmark symposium held in Washington, D.C., in 2018 on “Second Thoughts on the Sexual Revolution,” co-sponsored by the Catholic Women’s Forum at the Ethics and Public Policy Center, Notre Dame’s de Nicola Center for Ethics and Culture, the Catholic Information Center, and the Archdiocese of Washington. It featured testimony by theologians, philosophers, and other academics, alongside attorneys, therapists, and journalists—nearly all of them women in positions of intellectual authority, wielding their collective might on behalf of classic moral truths. To that example could be added others that have arisen in solidarity, making the case against capitulation with new energy and new scholarship.

One more fact we can no longer pretend not to know, and that members of the Synod, above all, might bear in mind: Partly in response to such work, writers from outside religious precincts are slowly but unmistakably coming to reckon anew with the sexual revolution—and they, too, are gaining traction. 

In the United Kingdom, France, and Germany, for example, three such skeptical books have broken through in the last few years alone, all objects of vigorous discussion, and all from beyond Planet Catholic. In secular media these days, questions that once were unthinkable now abound about the Pill, cohabitation, and divorce. Or consider another phenomenon proscribed on account of the old Christian rule book: pornography. Today, its detractors include not only people within religious circles, but a lengthening list of celebrities and other secular witnesses. 

Today’s cutting-edge analyses, secular and religious, are lining up behind revisionism about the sexual revolution, not surrender to it. These developments mark a transition in the post-revolutionary West. For that reason, those who would dilute Catholic teaching could not have chosen a worse moment to press their case. It makes zero sense to cheer the revolution’s infiltration of the Church, when so many people outside it are stumbling anew onto ancient truths, and so many on the inside are defending those truths with renewed vigor.

That, finally, is the ultimate appeal to those present at the Synod: How grand that the Church has maintained unflinchingly its enduring teachings, no matter how irksome and unpopular, for so long. What a tragedy it would be for the world if, at this of all moments, Catholic leaders themselves were to miss, amidst today’s post-revolutionary disorder, an unfolding and profound vindication.

Abundant evidence points toward the preternatural wisdom of a longstanding rule book. And that proof cannot, in good faith, be ignored any longer.

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