Aus gegebenem Anlass erinnert Maria Bigazzi bei La Nuova Bussola Quotidiana an die Enzyklika "Ecclesia de Eucharistia" und die vitale Bedeutung der Eucharistie für das Leben und das Überleben der Kirche und des Glaubens. Hier geht´s zum Original: klickens
GEHEIMNIS DER ERLÖSUNGDie Kirche muss von der Eucharistie ausgehen, Wojtylas Lektion
In einer so ernsten Zeit für die Kirche, die auch von innen angegriffen wird, ist es eine große Hilfe, die Lehre des heiligen Johannes Paul II in Ecclesia de Eucharistia aufzugreifen. Denn in der Anbetung Jesu in der Eucharistie liegt das Heilmittel für alle Übel.
Wir leben in einer Zeit großer Verwirrung und Angriffe auf die Kirche von allen Seiten, auch von den Männern, die ein Teil von ihr sind. Es ist ein großer Schmerz zu sehen, wie die Braut Christi leidet und wie Christus selbst in seinem Leib ständig gequält wird. Wir wissen sehr wohl, daß der Teufel nie aufhört, zu versuchen anzugreifen, um so viele Seelen wie möglich ins Verderben zu stürzen, aber der Herr hat uns die Waffen gegeben, um diesen Kampf vereint mit Ihm zu führen.
Im Hinblick auf das bevorstehende Gedenken an den heiligen Johannes Paul II. ist es eine große Hilfe, seine Enzyklika Ecclesia de Eucharistia (2003) aufzugreifen, um die wichtigsten Punkte der Beziehung zwischen der Kirche und dem eucharistischen Sakrament, das Leben der Kirche und das Heilmittel gegen die Säkularisierung und die Offenheit für falsche und irreführende Lehren, die uns von der Wahrheit entfernen, nachzuzeichnen.
«Die Kirche lebt von der Eucharistie« (Ecclesia de Eucharistia, 1), ist das erste, woran der Papst erinnern möchte, denn diese Wahrheit enthält nicht nur eine tägliche Glaubenserfahrung, sondern »den Kern des Geheimnisses der Kirche«. Jesus selbst hat uns beim Letzten Abendmahl versichert, daß er bis zum Ende der Welt bei uns ist, und das ist der missionarische Auftrag, den er an jeden von uns richtet, besonders an diejenigen, die berufen sind, seine Diener zu sein, und die ihr Leben ganz dem seinen anpassen müssen.
Das eucharistische Opfer, so erinnert Wojtyła mit einem Zitat von Lumen gentium, sei "Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens", in dem alles geistliche Gut der Kirche enthalten sei; Aus diesem Grund, fügt Johannes Paul II. hinzu, »richtet sich der Blick der Kirche unablässig auf ihren Herrn, der im Altarsakrament gegenwärtig ist, in dem sie die volle Offenbarung seiner unermesslichen Liebe entdeckt«. Wenn dies nicht fest in den Herzen der Männer und Frauen der Kirche verankert und verwurzelt ist, ist es leicht zu verstehen, wie der Blick, der auf Christus und die Wahrheit gerichtet sein muss, sich von der Welt und dem Fürsten der Lüge irreführen lässt. So bleibt Raum für den Modernismus, ein Krebsgeschwür, das den ganzen Körper vergiftet, um dann zu einer Offenheit für Ideologien zu gelangen, die sich gegen die Würde der Person, gegen die vom Schöpfer gewollte natürliche Familie richten, die den Auftrag des Herrn verzerren und so "Perlen in die Säue" werfen.
So wie ein Kind, wenn es heranwächst, sich über seine Geburt wundert, so sind wir aufgerufen, uns daran zu erinnern, woher die Kirche kommt, die für uns Mutter und Lehrerin ist. Sie entspringt dem Ostergeheimnis: Aus diesem Grund »steht die Eucharistie im Mittelpunkt des kirchlichen Lebens«, wie bereits aus der Apostelgeschichte hervorgeht. Die ersten Christen »widmeten sich nämlich der Lehre der Apostel und der Gemeinschaft, dem Brechen des Brotes und dem Gebet« (Apg 2,42).
Wenn das Herz des christlichen Lebens berührt wird, ist es verständlich, daß alle anderen Glieder verletzt und gefesselt bleiben: Wenn die Messe von den Amtsträgern selbst angegriffen und zu einem Spektakel gemacht wird, indem sie die Größe ihres Wertes herabsetzen, alles verflachen, indem man es zu etwas bloß Menschegemachten macht, leidet der ganze Körper unter jenem Sauerstoffmangel, der zum Tod zu führen droht. »Die Eucharistie ist ein zu großes Geschenk, um Zweideutigkeiten und Verkürzungen zu ertragen« (10). Wie sehr müssen wir das heute wiederholen!
Johannes Paul II. war sich sehr wohl bewusst, daß die Abkehr von der Quelle des Lebens, Jesus, die Ursache für den Untergang des Menschen und damit für das Leben der Kirche ist, die von ihm lebt und sich ernährt. »Die Eucharistie vereint Himmel und Erde« (8), sie umfaßt und durchdringt die ganze Schöpfung. Durch sie verwirklicht sich das mysterium fidei, und es ist das Kostbarste, was die Kirche auf ihrem Weg durch die Geschichte haben kann. Als das, was es ist, muss es mit großer Aufmerksamkeit gehütet und verehrt werden, bewahrt vor jedem Missbrauch und Angriff, der das Heiligste Herz Jesu zerreißt, das in der Eucharistie wirklich in Leib, Blut, Seele und Gottheit gegenwärtig ist.
Er hat seine Apostel erwählt und gesandt und das Priestertum eingesetzt, damit sie seine Diener werden, um das eucharistische Opfer zu verewigen: Ihr seid berufen, Diener der Eucharistie zu sein. Was für ein erhabener Ruf! "In dieser Gabe hat Jesus Christus der Kirche die immerwährende Verwirklichung des Ostergeheimnisses anvertraut. Mit ihr führte er eine geheimnisvolle 'Zeitgenossenschaft' zwischen jenem Triduum und dem Verstreichen aller Jahrhunderte ein" (5). In der Tat ist es der Priester, der dank der ihm im Sakrament der Priesterweihe verliehenen Vollmacht die Weihe vollzieht. »Er ist es, der mit der Kraft, die ihm von Christus im Abendmahlssaal zuteil wird, diese Worte ausspricht, oder besser gesagt, er stellt seinen Mund und seine Stimme demjenigen zur Verfügung, der sie im Abendmahlssaal ausgesprochen hat« (ebd.).
Das Priestertum ist heute einem heftigen Angriff ausgesetzt, sie wollen es verzerren, lächerlich machen, seinen Sinn umstürzen, indem sie sich unanständigen Vorschlägen öffnen, die der Teufel selbst vorgeschlagen hat. Feinde innerhalb und außerhalb der Kirche zerreißen ihren Leib, empören Seelen, die sich verirrt haben, und wenden sich von der Wahrheit ab, Wenn du dich verirrst, musst du das Licht finden, das den Weg zu deinem Ziel erhellt; So ist es notwendig, zum Wesen des kirchlichen Lebens zurückzukehren: »Die Eucharistie baut die Kirche auf, und die Kirche macht die Eucharistie« (26), und durch die eucharistische Gemeinschaft »wird auch die Kirche in ihrer Einheit als Leib Christi gestärkt« (23), indem sie durch die Gemeinschaft zu einem Leib wird, die »die Eingliederung in Christus stärkt, die in der Taufe durch die Gabe des Geistes begründet ist« (<>ebd.)). Die Anbetung des Allerheiligsten Sakramentes ist die unerschöpfliche Quelle der Heiligkeit.
Die Eucharistie muss voll respektiert werden: In der Tat gehören alle Ehre und jeder Anstand Gott, was weit entfernt ist von dem heute weit verbreiteten Gebrauch von Scherben zur Feier und unwürdigen Gewändern. Der polnische Papst erinnert auch daran, daß "die Kirche wie die Frau der Salbung von Bethanien keine Angst davor hatte, 'zu verschwenden', indem sie ihr Bestes gab, um ihr bewunderndes Staunen über das unermessliche Geschenk der Eucharistie zum Ausdruck zu bringen. Nicht weniger als die ersten Jünger, die mit der Vorbereitung der ›großen Halle‹ beauftragt waren, hat sie sich im Laufe der Jahrhunderte und in der Abfolge der Kulturen gedrängt gefühlt, die Eucharistie in einem Rahmen zu feiern, der eines so großen Geheimnisses würdig ist« (48).
In einem so ernsten Augenblick in der Geschichte der Kirche, der Verwirrung und der Offenheit für Neuerungen, die im Widerspruch zur Lehre des Herrn stehen, ist es notwendiger denn je, die grundlegende Bedeutung der Eucharistie wiederzuentdecken, den Leuchtturms und die Quelle der Kraft, von der aus man neu beginnen kann, in der »die Kirche sich ganz mit Christus und seinem Opfer verbindet und sich den Geist Mariens zu eigen macht« (58). Der erste Tabernakel ist ein untrennbares Binom mit Jesus in der Eucharistie."
Quelle: M. Bigazzi, LNBQ
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