Freitag, 29. Dezember 2023

Über die Kosten und Folgen von Fiducia supplicans für die Seelen...

Tommaso Scandroglio befasst sich in einem Leitartikel in La Nuova Bussola Quotidiana mit der Bedeutung der Erklärung Fiducia supplicans im Lehramt des aktuellen Pontifikates.
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"GROSSER PREIS DER HETERODOXIE" 

VON ABU DHABI BIS TUCHO: BESTIMMTE "ÖFFNUNGEN" KOSTEN SEELEN

Nachdem man gesagt hat, daß eine Religion so gut ist wie die andere, wird nun impliziert, da ein Kurs so gut ist wie der andere, und die Menschen ihrem Schicksal überlässt. Mit immer schwerwiegenderen und sogar ewigen Folgen.

Die Erklärung Fiducia supplicans ist mit ziemlicher Sicherheit das schlechteste Dokument, vom Standpunkt des Glaubens und der Moral aus, das unter dem gegenwärtigen Pontifikat und damit unter allen früheren Pontifikaten erstellt wurde. Es handelt sich also um die schlimmste Aussage in der gesamten Geschichte der Kirche. Denn sie legitimiert ausdrücklich und formell homosexuelle Beziehungen – und damit Homosexualität – und damit außereheliche sexuelle Beziehungen – und damit Unzucht und Ehebruch, indem sie sich auf eine Erklärung des Dikasteriums für die Glaubenslehre beruft.

Ebenfalls um den ersten Platz wetteiferte das Abu Dhabi Dokument zur Menschlichen Brüderlichkeit für den Weltfrieden und das Zusammenleben vom 4. Februar 2019, das ebenfalls von Papst Franziskus unterzeichnet wurde. In dieser Erklärung, die auch vom Groß-Imam der Al-Azhar, Ahmad Al-Tayyeb, unterzeichnet wurde, ist zu lesen: "Pluralismus und Vielfalt der Religion, der Hautfarbe, des Geschlechts, der Rasse und der Sprache sind ein weiser göttlicher Wille, mit dem Gott die Menschen geschaffen hat." Lassen wir die Frage der sprachlichen Vielfalt beiseite (in 1. Mose 11,1-9, wo die Geschichte vom Turmbau zu Babel erzählt wird, ist es Gott, der die Menschen mit sprachlichem Pluralismus und damit mit Nicht- Kommunizierbarkeit bestraft, denn bis dahin war die Sprache aller Menschen eine einzige) und verweilen wir bei der Vielfalt der Religionen.

Dem Papst zufolge ist es Gottes Wille, dass es verschiedene Religionen gibt. Die Aussage ist widersprüchlich, und man muss kein Gläubiger sein, um sie zu verstehen. Nehmen wir nur ein Beispiel von den Millionen, die man anführen könnte: Laut der Erklärung will Gott, daß Jesus Gott für Christen und nur ein Prophet für Muslime ist. Aber genau hier liegt der Stein des Anstoßes: Entweder ist die eine Aussage wahr und die andere falsch, oder umgekehrt, weil beide Aussagen nicht wahr sein können. Aber in dem Dokument heißt es stattdessen, daß jede Religion wahr ist, weil sie von Gott kommt: Wenn wir das sagen, geraten wir in einen Widerspruch. Und Gott, weil Er vollkommen ist, kann nicht in Widerspruch geraten. Daher wird nicht nur geleugnet, daß die katholische Religion die einzige ist, die wahr ist, sondern es wird auch ein inkohärentes Argument formuliert.



Fiducia supplicans scheint uns die Erklärung von Abu Dhabi an Schwere zu übertreffen. Letztere irrt sich in einem wichtigen Aspekt: Der eine ist Gott und der andere ist die wahre Religion. Es handelt sich um einen theoretischen Irrtum von immenser Tragweite, der vom theologischen Standpunkt aus grundlegend ist. Fiducia irrt sich in einem sehr ernsten moralischen Aspekt. Der erste Irrtum ist vom Standpunkt der Wahrheit aus schlimmer, weil er Gott betrifft, aber der zweite Irrtum ist unter dem Strich noch schwerwiegender, weil er das Verhalten, die Moral und damit das ewige Heil betrifft. Nur wenige werden für Ersteres verdammt sein, viel mehr für Letzteres. Und nicht nur das: Die Erklärung von Abu Dhabi wird einen weniger wirkungsvollen sozialen Effekt haben als Fiducia Supplicans.

In der Tat hat das ordentliche Lehramt einerseits die außerehelichen Beziehungen gesegnet. Bischöfe und Priester werden daher lehren können, daß sexuelle Beziehungen außerhalb der Ehe erlaubt sind, ebenso wie Ehebruch. In Bezug auf diesen letzten Aspekt wird es nutzlos sein zu sagen, daß der Ehebruch eine Sünde bleibt, weil er die Treue verletzt. Der Einwand kann, wenn auch trügerisch, überwunden werden, indem man auf die Zustimmung des betrogenen Ehegatten zurückgreift. Wenn er damit einverstanden ist, ist die Treue möglicherweise kein Problem mehr. Dies ist eine typische Situation für einige sogenannte offene Paare und getrennt geschiedene Ehepartner. Es versteht sich von selbst, daß die Zustimmung des betrogenen Ehegatten die Treueverpflichtung nicht aufhebt.

Fiducia supplicans zu vertrauen, erlaubt es dir dann, gut über einige Übel zu sprechen. Dazu gehört auch die Homosexualität. Eine von nur vier existierenden Sünden, die die wenig beneidenswerte Auszeichnung hat, nach Rache zum Himmel zu schreien (Katechismus der Katholischen Kirche1867). Wenn die homosexuelle Beziehung ein Gut von solchem Wert ist, daß sie einen Segen verdient, folgt daraus, daß das Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehe aufgehoben wird. In der Tat, wenn diese affektive Beziehung moralisch akzeptabel ist, warum könnte sie dann nicht die sakramentale Gnade der Ehe empfangen? Es wäre unvernünftig, weil es unlogisch ist, sie zu verbieten. Sobald die Prämisse akzeptiert wurde, müssen alle ihre Schlussfolgerungen akzeptiert werden.

So wird einerseits die Erklärung des Dikasteriums für die Glaubenslehre wesentlich zur Verbreitung der Sünde der Unzucht, des Ehebruchs und der Homosexualität beitragen. An einer anderen Front und in Analogie werden andere Bitten vorgebracht: In der Tat wird in Fiducia supplicans der Segen damit gerechtfertigt, daß es nicht notwendig ist, daß das sittliche Verhalten desjenigen, der den Segen empfängt, tadellos ist, um zu segnen (aber hier liegt das Problematische darin, daß eine ungeordnete Beziehung gesegnet wird, nicht der einzelne Mensch, auch wenn er ein Sünder ist)

In Analogie dazu könnte dann sogar das inzestuöse Paar darum bitten, gesegnet zu werden. Das Gleiche gilt für das Ehebrecherpaar, das pädophile Paar, polygame Beziehungen, polyamore Beziehungen und, ausgehend von Beziehungen, die durch sexuelle Praktiken gekennzeichnet sind, die dem Willen Gottes widersprechen, zu solchen, die sich durch andere moralische Aspekte, aber immer gegen seinen Willen auszeichnen, das kriminelle Paar, das Drogendealer-Drogenabhängige-Paar, das Betrügerpaar und viele andere "irreguläre" Paare, weil das Kriterium der Unregelmäßigkeit unendliche und daher unbestimmte Grenzen hat.

Der Primat von Fiducia supplicans als schlechtestes Dokument des Lehramtes – das aber durch den Lehrirrtum seine materielle Qualifikation als Lehramt verliert und nur den formalen Aspekt behält – rührt auch daher, daß der evangelisierende Impuls verkrüppelt und stark geschwächt wird. Versuchen Sie nun zu behaupten, daß Homosexualität kein Zustand ist, der mit der Würde der Person vereinbar ist. Sie werden dir sagen, daß du falsch liegst und daß du nicht katholisch bist.

Fiducia supplicans disqualifiziert die Orthodoxie. Wenn unser Führer sagt, daß gleichgeschlechtliche Beziehungen gesegnet werden sollen, wie können wir ihm dann widersprechen? Antwort: Leider müssen wir ihm widersprechen. Der Gläubige ist nur dann treu zu dem, was der Papst sagt, wenn der Papst dem treu ist, was die Wahrheit sagt. Und so müssen wir auf eine direkte Frage antworten: "Der Papst hat einen Fehler gemacht."

Und zwar nicht, weil wir es sagen, sondern das Alte Testament, das Neue Testament und eine ununterbrochene Tradition des Lehramtes, die bis zum Katechismus und dem Dokument der damaligen Kongregation für die Glaubenslehre mit dem Titel Responsum der Kongregation für die Glaubenslehre ad un dubium über die Segnung von Lebensgemeinschaften gleichgeschlechtlicher Personen reichtwo die Kongregation auf die Frage "Hat die Kirche die Macht, Lebensgemeinschaften gleichen Geschlechts den Segen zu erteilen?" vor nicht einmal drei Jahren mit "Negativ" geantwortet hat."

Quelle: T. Scandroglio, LNBQ

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