Montag, 22. Januar 2024

Was an "Fiducia Supplicans" gut ist...

Robert B. Greving kommentiert im crisismagazine die ungeplante Wirkung von Fiducia Supllicans. Hier geht s zum  Original:  klicken

   "DIE GUTE NEUIGKEIT ÜBER FIDUCIA SUPPLICANS" 

Fiducia Supplicans tut das, was Kardinal Fernandez und Papst Franziskus hofften- Klarheit bringen: nur ist es nicht die Klarheit, die sie wollten.

Also gut, allein der Titel veranlasst Sie, diesen Artikel zu lesen. 

Jetzt, wo der Staub um Fiducia Supplicans aufgewirbelt ist, sollten wir uns die guten Nachrichten darüber ansehen. FS sorgt, wie Kardinal Fernández und Papst Franziskus erhofft hatten, für Klarheit; Es ist einfach nur nicht die Klarheit, die sie wollten. Sie stellt nicht klar, was der Vatikan zuvor zu diesem Thema gesagt hat. ( Man muss ein "Nein“ nicht klarstellen.) Aber sie hat klargestellt, was viele Kardinäle, Bischöfe und Priester über viele Dinge in der Kirche glauben – und sogar über die Kirche selbst.

Sehen Sie, beide Seite des Zaunes stimmen dem zu, was da gesagt wird. Ob Sie Kardinal Müller sind oder Fr.Martin, ob Sie die Bischöfe in Deutschland sind oder die Bischöfe in Afrika, Sie sehen, daß das Dokument eine Form der Zustimmung der Kirche für die, die in "irregulären Situationen" leben und mit "irregulären Situationen" meint , dessen was sündig genannt wurde. Sie ist zum neuesten und ausdrucksstärksten Rorschach-Test des Katholischen Glaubens geworden. Also Fr. Joe, was werden Sie tun, wenn Ted und Steve Hand in Hand nach der Messe zu Ihnen kommen und um Ihren Segen bitten?Wir werden jetzt wissen, wo jeder Priester hier steht und- durch Erweiterung- auch bei vielen anderen Themen.

Aus diesem Grund ist Fiducia Supplicans für diejenigen problematisch, die versuchen, dieses Papsttum in Kontinuität mit den vorherigen zwei (oder zweihundert) zu halten. Wie mit Amoris Laetitia (und anderen päpstlichen Äusserungen) scheint es einen klaren Bruch mit dem zu geben, was in der Kirche zuvor gelehrt worden ist. Die nachfolgende Klarstellung hat nur den Bruch klargestellt.

Fiducia Supplicans zwingt uns auch dazu. klarzustellen- oder noch besser zu realisieren-was wir mit "liturgisch" meinen. Unser Leben soll sich rund um die Liturgie entwickeln und aus ihr fliessen. Wenn das wahr ist, wenn wir von Gott geschaffen sind und Ihm Untertan, kann es dann irgendeine Trennung zwischen unseremTun in Seinem Namen und unserem Privatleben geben? Ist das, was wir liturgisch tun, eine Manifestation dessen, was wir als Kirche, glauben oder kann es für jeden Einzelnen etwas Persönliches sein, das er oder sie interpretieren wird? Kann es für einen Katholiken -viel weniger für einen Katholischen Priester - irgendetwas geben, wie eine "private" liturgische Handlung? Kann es eine Wand zwischen dem geben, was wir bei der Messe, oder Hochzeiten oder Begräbnissen tun, oder sogar beim Tragen eines Medaille oder Skapulars und dem, was wir mit Freunden, im Büro oder im Schlafzimmer tun?


Ich sehe Fiducia Supplicans als eine Art von Obergfell vs. Hodges in der Kirche an. Es gab wirklich keine Notwendigkeit, homosexuellen Paaren den selben rechtlichen Status zuzugestehen wir verheirateten Paaren. Jede Diskrepanz bei Eigentum oder Güterverteilung hätte leicht durch einfache Veränderingen der Statuten behoben werden können, und niemanden hätte es gekümmert. Das wahre Ziel von Obergfell war es, andere zu zwingen, etwas als das zu benennen, von dem sie glauben, das es nicht ist. Fiducia Supplicans macht das jetzt nicht zu einer Frage des Zivilrechts sondern zu einer Frage des Glaubens. Und in Glaubensdingen kann man sich nirgends verstecken.

Wird Fiducia Supplicans auch ekklesiologische Fragen klären?. Genauer, was die angemessene Beziehung zwischen dem Papst, den Bischöfen und den Priestern ist? In Traditionis Custodes hat der Papst den Priestern die Möglichkeit genommen, die Messe in einer altehrwürdigen Form zu feiern, eine Erleichterung, die ihnen durch seine beiden Vorgänger gewährt (falls nötig) und ausgeweitet wurde. Mit Fiducia Supplicans hat er Priestern eine beispiellose und zweifelhafte Möglichkeit gegeben, homosexuelle Beziehungen zu segnen. In Traditionis Custodes forderte er die Bischöfe im Wesentlichen auf, "das Chaos zu beseitigen“, während er ihnen in Fiducia Supplicans sagte: "Mischt euch nicht ein.“ Wo ist die Kollegialität? Was ist der Sinn all dieser Synoden? Was ist der Zweck eines Bischofs? Es ist gut, wenn ein Bischof gezwungen wird, über den Zweck seines Amtes nachzudenken.

EIn anderer Teil der guten Neuigkeit ist, daß viele Bischöfe ihr Ziel überprüft haben, Viele Bischöfe weltweit nehmen einen starken öffentlichen Standpunkt zu einem moralischen Thema ein. Das tun sie mit Risiko für ihre kirchlichen "Karrieren".Sie handeln als wahre Hirten, um ihre Herde vor falschen Ideen zu bewahren. Es ist traurig, sehr traurig, daß das durch die Antwort auf eine Erklärung des Papstes geschehen musste, aber -oft- zwingen uns traurige Situationen uns dazu, uns selbst zu festzulegen.

Das wird- hoffe und erwarte ich, den Bischöfen und religiösen Orden klarmachen, daß sie sehr vorsichtig sein müssen, wie ihr Klerus ausgebildet und was er gelehrt wird; daß es einen Ausleseprozess geben muss. nicht nur dabei, wie der kommende Klerus lebt sondern auch dabei, was sie denken und was sie glauben, Keiner von denen, die jetzt die Entscheidungen treffen, sind dorthin durch Zufall oder List gelangt. Sie gelangten oft dadurch dorthin, daß Vorgesetzte sie entweder wissentlich aufgrund ihres Glaubens förderten oder indem sie schuldhaft schwiegen. In jedem Fall sollte klar sein, daß Rechenschaftspflicht keine Option ist.

Dadurch soll auch den Laien klar gemacht werden, wohin ihr "Zehnter" gehen sollte. Wir sind verpflichtet, die Kirche zu unterstützen, aber das kann auf viele Arten geschehen. Wenn wir mit dem, was ein Bischof oder Orden tut, nicht einverstanden sind (und ihre Reaktion auf Fiducia Supplicans wäre ein guter Indikator), dann gibt es andere Seminare oder Gemeinschaften, die wir unterstützen können.

Dieses letzte Diktat wird die Dinge für das nächste Konklave klarstellen. Diejenigen, die sich dort versammeln, werden die Papabili nach allen oben genannten Aspekten beurteilen; Nicht nur in dem, was dieser Papst getan hat, sondern auch in der Art und Weise, wie er es getan hat. Die letzte Frage der Prüfung, die sich viele, wenn nicht die meisten Wähler über einen möglichen Nachfolger stellen, könnte lauten: "Wie hat er auf die Fiducia Supplicans reagiert?“ Nach zehn Jahren haben wir nun eine Situation, in der ein Mann seine Frau verlassen und eine homosexuelle Beziehung eingehen kann und nicht nur rechtmäßig noch die Kommunion empfangen kann, sondern diese homosexuelle Beziehung auch gesegnet werden kann. Wollen Sie mehr davon?

Es gibt eine allzu menschliche Tendenz zu glauben, Meinungsverschiedenheiten seien nur das Ergebnis von Missverständnissen. "Wenn ich Ihnen nur klarmachen könnte, was ich meine, würden Sie zustimmen.“ Wir vergessen, dass Meinungsverschiedenheiten auch das Ergebnis ganz klarer Meinungsverschiedenheiten sein können. Ich erinnere mich, dass ich mit einer Freundin über Abtreibung gestritten habe. "Wenn ich ihr nur klar machen könnte, dass es sich um ein Kind im Mutterleib handelt“, dachte ich. Sie brachte mich schließlich zum Schweigen, als sie sagte: "Du verstehst es nicht.“ Ich stimme zu, dass es ein Kind ist, aber ich denke immer noch, dass ich das Recht habe, es zu töten.“ Was könnte ich dazu sagen?

In der Kirche gibt es seit einiger Zeit sehr deutliche Meinungsverschiedenheiten. Bei diesen Meinungsverschiedenheiten ging es nicht um Politik, sondern um Fragen des Glaubens und der Moral. Sie brodelten und brodelten, aber sie wurden übersehen oder übergangen, weil "das schon immer so gemacht wurde“. Ich möchte Papst Franziskus Anerkennung dafür zollen, daß er ein Mann ist, der gezeigt hat, daß er nicht an Präzedenzfälle gebunden ist. Er weiß, was er will und er schafft es. Er hat deutlich gemacht, daß wir uns fragen müssen, ob wir das auch wollen.

Nach der Bombardierung Londons im Zweiten Weltkrieg mussten die Houses of Parliament wieder aufgebaut werden. Viele wollten, daß sie halbkreisförmig gestaltet werden sollten, um die Vielfalt der Meinungen zu symbolisieren. Churchill legte dagegen sein Veto ein und beharrte auf der vorherigen Vereinbarung, die vorsah, daß sich jedes Mitglied beim Betreten entweder nach rechts oder nach links wenden musste. Er wollte, daß die Menschen Partei ergreifen. Fiducia Supplicans kann als (jüngste) Bombardierung der Kirche betrachtet werden. Wir müssen sie neu aufbauen und Partei ergreifen. Das ist eine gute Sache."

Quelle. R. D. Greving, crisismagazine

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