Montag, 22. Januar 2024

Kann aus Fiducia Supplicans etwas Gutes entstehen ?

 Rorate Caeli veröffentlicht den Kommentar, den Fr. Claude Barthe für Le Salon Beige zu Fiducia Supplicans und zu den Reaktionen der Bischöfe und Kardinäle darauf verfasst hat.
Hier geht s zum Original:  klicken

"DIE REAKTION VON KARDINÄLEN UND BISCHÖFEN AUF FIDUCIA SUPPLICANS: "GOTT KANN DURCH DIE VORSEHUNG BÖSES ZU EINEM GRÖSSEREN GUT MACHEN" 

Gott kann durch seine Vorsehung Böses in ein grösseres Gut verwandeln. Die Erklärung Fiducia Supplicans des Dikasteriums für die Glaubenslehre, in der es in Nr.31 heißt, daß es möglich ist, „Paare in irregulären Situationen und Paare des gleichen Geschlechts“ zu segnen, hat eine neue Situation geschaffen: Eine große Anzahl von Bischöfen auf der ganzen Welt, manchmal ganze Episkopate, haben erklärt, dass sie diese offizielle Lehre, nicht annehmen würden, die sich ihrer Meinung nach einen völligem Bruch mit der ständigen Lehre der Kirche darstellen und daher ihren Priestern verboten haben, solche Segnungen durchzuführen. Es ist in einer Zeit großer Vernachlässigung ein Zeichen der Hoffnung für die Herde, die oft das Gefühl hat, keinen Hirten zu haben.

Dazu sind zwei Beobachtungen nötig:

1.Es wurde festgestellt, das in vielen Reaktionen der Episkopate nur den Priestern verboten wird, homosexuelle Paare zu segnen:

Dennoch muss man aufpassen, daß die Verweigerung der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare – die sicherlich ein großer Skandal ist – ohne die Segnung irregulärer Paare anzusprechen, dazu tendiert, diese neuen „Ehen“ von Geschiedenen de facto zu legitimieren. Tatsächlich kommt die Bitte um diese letztgenannte Art von Segnungen bzw. um ein Gebet bei weitem am häufigsten in den Pfarreien vor, die Art von Segen, mit der Gemeindepfarrer am häufigsten konfrontiert werden. Eine beträchtliche Anzahl von Pfarrern akzeptiert bereits die Segnung irregulärer Paare in ihrem Hause oder sogar in der Kirche, und zwar ohne jegliche Verurteilung oder auch nur eine Aufforderung dazu durch den Bischof. Wir müssen daher die bischöflichen Reaktionen würdigen, wie etwa die aus Ungarn, die sich ebenso sehr mit den Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare befasst wie mit denen von Paaren, die in ungültigen Beziehungen leben.

2. Wie wir angesichts dieser bischöflichen Erklärungen feststellen, dass Versuche die der Morallehre der Kirche widersprechen, leichter heilsame Reaktionen hervorrufen als andere Lehränderungen, wie sie zur Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils vorgeschlagen  und durch das Konzil bestätigt wurden und anschliessend gelehrt. 

Dennoch hatte der Bruch in der Ekklesiologie, wie etwa die Lehre von der Religionsfreiheit oder die von der Ökumene, weitaus größere Auswirkungen auf das Verständnis der Kirche von sich selbst und ihrer Mission als die Erklärung "Fiducia supplicans“ oder die Exhortation "Amoris lætitia“. .

Tatsächlich sind diese großen ekklesiologischen Wendungen dann, wie ein nächster Schritt, jenen in moralischer Hinsicht gewichen, weil sie die Tür zu einer offiziellen Lehre geöffnet haben, die keine Rücksicht auf eine strenge Kohärenz mit dem nimmt, was das vorangegangene Lehramt betrifft.

Mit diesen beiden Beobachtungen müssen wir in einem Geist des Dankes die Tatsache anerkennen, dass zum ersten Mal seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil aktive Kardinäle und Bischöfe öffentlich gegen eine offizielle Lehre protestiert haben, die nicht im Einklang steht mit der ununterbrochenen Weitergabe der Offenbarung durch das Lehramt der Kirche,"

Quelle: Rorate Caeli, Fr.C. Barthe, Le Salon Beige

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.