Dienstag, 20. Februar 2024

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes in Fortsetzung über den Umgang mit liturgischen Texten im Verlauf der Kirchengeschichte. Hier geht´s zum Original: klicken

             TEIL 2 ÜBER DEN BISCHOF VON LAMUS

In der ersten Hälfte dieses Stückes, habe ich die fragwürdige Behandlung gezeigt, das einem alten Gebet von den Händen der Liturgiker von 1943 erlitt. Ich wollte Ihnen auch vorschlagen, daß -während es im Original des 7. Jahrhunderts um die Kirche von Rom und ihren Schutz durch seine Apostolischen Patrone ging, fällt 1943 das Licht auf die einsamere, einzelne Person des Bischofs von Rom...von dem wir hoffen, daß er die Römische Kirche für immer beschützt. 

Am besten kann ich das durch ein oder zwei Zitate aus der selben alten Quelle illustrieren. 

In einem angefügten Vorwort lernen wir daß es dort viele Ketzer gibt (errantium multitudo), die Wahren Söhne der Erlösung des Vaters sind jene, die keine anderen Töne machen als in der principalis traditio, die dem quidquid sedes  illa censuerit, quam tenere voluisit totius  ecclesiae principatum. 

Die Haupt-Tradition: Der "Sitz, der durch den Willen Gottes den Primat der gesamten, weltweiten Kirche innehat." 

Während ich das lese, fühle ich mich, als ob ich wieder im ersten oder zweiten Jahrhundert bin. Sie werden sich an die Lateinische Version des Hl. Irenäus erinnern:"ad hanc Ecclesiam propter potentiorem principalitatem ... in qua semper ... conservata est ea quae est ab Apostolis Traditio". Der Hl. Cyprian nannte Rom die  " "Ecclesia principalis, unde unitas saccerdotalis exorta est."

Worauf Dix hinweist, jeder wußte, daß Jerusalem zeitlich die erste Kirche war, und dann war da Antiochia; frühe Autoren können nicht behaupten, daß Rom chronologisch zuerst kam. Ich vermute, daß hier griechische Konzepte im Spiel sind: die Authentizität der römischen Tradition bedeutet, daß Rom wie ein Bach ist, der aus einem Hügel entspringt, an der reinen Quelle liegt. Das bringt S. Irenäus mit Sicherheit zum Ausdruck, wenn er die römische Kirche arkhaiotate nennt. Klassiker werden sich an die Poetik von Callimachos und seiner Schule erinnern.

Vor ein paar Generationen haben Gelehrte auf dem Kontinent (Callewart, Chapelle ...) und sogar in England (Cross in Oxford) viel Arbeit geleistet und anhand stilistischer Kriterien liturgische Kompositionen verschiedener römischer Päpste identifiziert, die auf S. Leo selbst zurückgehen, im Sakramentar von Verona. Sie identifizierten zwei oder drei Jahrhunderte eleganter, anmutiger und selbstbewusster Latinität, in deren Mittelpunkt die wesentlichen Konzepte von Primat und Tradition standen. Hier ist ein Beispiel; ein weiteres Vorwort:

" Qui ineffabili sacramento ius apostolici principatus in Romani nominis arce posuisti unde se evangelica veritas per tota mundi regna diffunderet, ut quod in orbem terrarum eorum praedicatione manasset Christianae devotionis, sequeretur universitas salubrique compendio; et hi qui ab illorum tramite deviassent haberentur externi; et tantummodo filii veritatis existerent qui a principali nullatenus traditione discederent."

Es fällt mir nicht leicht, mir Männer vorzustellen, die so dachten, sich unterhielten und beteten und dabei viele Gemeinsamkeiten mit den Fernandez- oder Bergoglios oder ihrem Rom entdeckten."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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