Freitag, 2. Februar 2024

Fr. Hunwickes spricht...

bei liturgicalnotes heute über das Benedicite..(im englischen Sprachgebrauch oft verballhornt  zu Benny- die- City  -wie in der Überschrift) und seine umstrittenen Ursprünge. Hier geht´s zum Original:  klicken

                                      "BENNY! DIE! CITY!"

Eines der überlebenden Vergnügen für den Klerus der in wichtigen Kirchen mit einer substantieller musikalischen Möglichkeiten dient, ist der Brauch...wenn er der Gemeinde das heutige Stück klassischer Musik ankündigt...die alte englische Aussprache des Lateinischen. Mein Titel heute versucht Ihnen grob die "alte" Aussprache des Benedicite in der anglikanischen Welt anzubieten. 

Mit dem Untergang der Chor-Matutin gibt es wahrscheinlich anglikanische Gemeinden, die vor zwei Generationen gewusst hätten, was der Benedikt war ... Ich vermute, jetzt nicht mehr. Aber es hält weiter, durch, das robuste alte Ding, von Gebetbuch zu Gebetbuch. Unter katholischen Geistlichen ist es jedoch immer noch Teil der Form, die beim Erntedankfest nach der Darbringung der Heiligen Messe verwendet wird. Täglich!! Deo gratias!

Niemand weiß, woher es kommt, außer daß die frühesten Texte im Septuaginta-Stil des Griechischen verfasst sind. Jemand hat vermutet, daß es von einem alexandrinischen Juden geschrieben worden sein muss ... als ob Alexandria der einzige Ort wäre, an dem man hellenisierte Juden finden kann ... als ob das riesige und mächtige Seleukidenreich mit seinem Zentrum in Antiochia nie existiert hätte. Dr. Paul Levertoff (1878-1954), der die Zwischenkriegszeit am Holy Trinity Shoreditch belebte, indem er seine eigene eigenwillige Synthese aus mittelmäßigem Anglikanismus und rabbinischem Judentum im Stil der Dreißiger erfand, glaubte, das Benedicite sei aus der Synagoge hervorgegangen ... eine sichere, wenn auch nicht sehr gewagte Vermutung. Ebenso vage würde ich dazu neigen, es der reichen, wenn auch verwirrenden oder sogar chaotischen Welt des Judentums (manchmal synkretistisch) und des Christentums (nicht immer orthodox) zuzuschreiben, aus denen unsere religiöse Kultur hervorgegangen ist.

Obwohl es in der byzantinischen Tages-Offizium zu finden ist, wird es dort heutzutage offenbar nicht mehr täglich gesprochen. Der Hl.Benedikt hat ihm zugestimmt. .

Ein sehr bedeutender Gelehrter namens Craddock Ratcliff (1896-1967), der es besser hätte wissen müssen, verwendet zweimal das Wort "Monotonie“ in Bezug auf das Benedicite; "Die Länge und die eintönige Form des Benedicite empfiehlt es nicht für den häufigen Gebrauch in modernen Gemeinden.“ Das liegt daran, daß fast jeder Vers darin nach dem Motto lautet: „O all ihr XYZ, segnet den Herrn: betet die Hymnen und lobpreist den Hymnus für immer.“ Aber im Laufe der Geschichte wurde der Refrain sehr häufig weggelassen; Im Jahr 1549 hatte Cranmer diese unbeholfene englische Übersetzung gegeben: „speake good of the lorde“ … Ich vermute, in einem ungeschickten Versuch, Eulogeite genau zu übersetzen. Im Jahr 1552 kam er zur Vernunft.

Ist das Benedicite langweilig? Für mich nicht, wenn ich es täglich in der Gratiarum Actione sage. Sind wir alle so sehr beschäftigt ... ist jeder unserer Momente so wertvoll ...?

Noch wichtiger ist, daß wir uns daran erinnern sollten, daß wir Menschen als Priester der Schöpfung fungieren und ihrem Schöpfer das Lob der stummen Schöpfung darbringen. Wenn im Februar die Hagelkörner gegen Ihre Fenster prasseln, wer sonst sollte da ihren Lärm in die rationale Anbetung des Logos umzuwandeln?"

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.