Juristische und theologische Überlegungen zu Fiducia Supplicans

korazym org. veröffentlicht anläßlich der allgemeinen Verwirrung, die das Dokument Fiducia Supplicans hervorgerufen hat, erklärende Informationen und Wertungen zum Thema künstliche Befruchtung und in-vitro-Fertilisation des Theologen und Juristen  Prof. Francesco Trombetta 

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"DIE ERKLÄRUNG FIDUCIA SUPPLICANS:  JURISTISCH-THEOLOGISCHE ÜBERLEGUNGEN ZUR ÜBERRASCHTEN REAKTION IN DER GANZEN WELT"

von Prof. Dr. Francesco Trombetta

 

"Wie bereits zuvor dargelegt, möchte ich einige Konzepte der universellen Erkenntnis präzisieren (eine meiner Arbeiten im Studiengang Theologie: Bioethik). Unter "assistierte Fortpflanzung“ verstehen wir die verschiedenen technischen Verfahren, die darauf abzielen, eine menschliche Empfängnis auf andere Weise als die sexuelle Vereinigung eines Mannes und einer Frau zu erreichen. Daraus ergibt sich die moralische Bewertung, die auf dem Respekt basiert, der dem menschlichen Embryo gebührt, weil diese Techniken unzählige Befruchtungen und die daraus resultierende Zerstörung dieser Embryonen erfordern.

 

A) MEDIZINISCHE ASPEKTE 

Assistierte Befruchtung kann bzgl., der beiden Gameten (Eizelle und Spermie) homolog oder heterolog sein-je nachdem ob sie von dem Paar oder von Spendern stammen.

Techniken

intrakorporal (Befruchtung innerhalb des weiblichen Genitaltraktes) 

1) Künstliche Befruchtung :Einführung männlicher Spermien in das  weibl.Genitalorgan 
2) Transfer von Gameten (...) in die Eileiter

extrakorporal  (Befruchtung außerhalb im Reagenzglas) 

3) In vitro Fertilisation (IVF) Einbringung reifer Eizellen in ein Reagenzglas, denen das Sperma in der Folge zugesetzt wird,  wenn die Embryonen ein gewisses Stadium erreicht haben, werden sie in die Gebärmutter eingesetzt  -wenn sie sich einnisten, schreitet die Schwangerschaft fort. 

4) Mikromanipulation  (ICSI)  Mikroinjektion von Spermien in die Gebärmutter -3Möglichkeiten

a) Leihmutterschaft (eine Frau stellt ihre Gebärmutter für die Implantsstion eines Embryos zur Verfügung. der nicht der ihre ist) 

b) heterologe Schwangerschaft (der Embryo ist Ergebnis einer künstlichen Befruchtung mit demSamen des Ehemannes der unfruchtbaren Frau und einer Spender-Eizelle, oder der Befruchtung zweier Gameten eines fremden Paares) 

c) Auftrags-Schwangerschaft (eine Frau wird mit dem Sperma eines anderen Mannes befruchtet) 

B) BIOETHISCHE ASPEKTE  (Lehramt der Kirche) 

1) Papst Pius XII 1949 (Künstliche Befruchtung außerhalb oder innerhalb der Ehe, wenn heterolog, ist unmoralisch,  homologe Befruchtung ist zulässig, wenn sie dazu dient, den Zweck des ehelichen Aktes zu ermöglichen) 

2) Paul VI in der Enzyklika Humanae Vitae vom 25.7.1968 (der untrennbare verbindende und zeugende Wert des ehelichen Aktes, den die Ehegatten nicht aus eigener Initiative brechen können, indem sie die wahre Liebe verletzen)

3) Donum vitae of 22/2/87 Glaubenskongregation  (Die künstliche Fortpflanzung respektiert im Allgemeinen den menschlichen Embryo nicht, weil die Techniken viele Befruchtungen und seine Zerstörung bedingen. Bei der heterologen Fortpflanzung wird die Fortpflanzung nicht als gegenseitige Gabe und als Teilhabe am Werk des Schöpfers verstanden. Die Leihmutterschaft stellt eine objektive Nichterfüllung der Verpflichtungen der mütterlichen Liebe und Treue und dar und verletzt die Würde und das Recht des Kindes, von seinen Eltern empfangen, geboren, zur Welt gebracht und erzogen zu werden).

4) Dignitas personae vom 8. 9. 2008 , Glaubenskongregation  (Bei Vorliegen von Unfruchtbarkeit müssen medizinische Techniken drei grundlegende Güter respektieren, nämlich das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod, die Einheit der Ehe, die die gegenseitige Achtung des Rechts der Ehegatten bestimmt, nur durch einander Eltern zu werden Die menschlichen Werte der Sexualität erfordern, daß die Fortpflanzung als Frucht des ehelichen Liebesakts zwischen den Ehegatten angestrebt werden muss: Daher sind heterologe und homologe künstliche Befruchtungstechniken, die den ehelichen Akt ersetzen, ausgeschlossen; zugelassen sind Techniken, die die Fruchtbarkeit fördern, solche, die darauf abzielen, Maßnahmen zur Beseitigung von Hindernissen für die natürliche Fruchtbarkeit zu beseitigen, wie hormonelle Unfruchtbarkeitstherapien, chirurgische Therapien und die Beseitigung von Eileiterobstruktionen, unter Ausschluss der Entscheidungsbeeinflussung des Arztes.

C) LEGALE ASPEKTE - hier folgen Entscheidungen der Italienischen Gesetzgeber
(....)  die so nur in Italien gültig sind

Verbot der Produktion von mehr als 3 Embryonen, Verpflichtung alle produzierten Embryonen zur gleichen Zeit zu implantieren 

Verbot der Präimplantationsdiagnostik (teilweise widerrufen) , Verbot des Zugangs für Paare, die Träger genetischer Krankheiten sind, (...) Verbot der Zulassung von Singles und gleichgeschlechtlichen Paaren zur Künstlichen Befruchtung.

Deshalb können wir mit Blick auf Fiducia Supplicans betonen, daß die Bibel zwei Passagen zur  Kreation enthält: Genesis 1:1-2 ,4a (aus der Priester-Quelle P) und Genesis 2 :4b-3:24 (Quelle J und älter) die 300 Jahre auseinander liegen. In der ersten schafft Gott indem er spricht, der Stil weist eine rhythmische Kadenz auf, man bemerkt ein Crescendo, alles ist schön und gut und am 6. Tag mit Mann und Frau ist alles sehr schön und sehr gut. Die Geschichte ist in 7 Tage unterteilt, es gibt Regeln, die befolgt werden müssen, der Höhepunkt ist der Samstag, ein Tag der Ruhe, die Anbetung von Sonne und Mond, die als von Gott gemachte Leuchten dargestellt werden, wird abgeschafft, das Segnen lebender Wesen wird eingeführt. 

Der Mann wir allein geschaffen, aber auch die Frau (während Adams Schlaf) in jedem Menschen ist die ganze Menschheit vorhanden, das ist unwiederholbar. Der Name "Adam" bedeutet Mensch und ist mit seinem Ursprung "adamah" verbunden, das heißt Erde,  hat also de facto die selbe Wurzel; zusätzlich wird die Beziehung zwischen Mann und Frau (die Fähigkeit, einander gegenüber zu stehen) wird mit dem Worten ausgedrückt, die auch die selbe Wurzel haben - "Isch" -. und "Ischah" . 

Die Frau bringt den Mann zur Welt, aber sie stammt vom Mann (Gleichgewicht), es ist Sünde (immer gegen Gott und gegen den Menschen, es ist die Wahl zwischen zwei Worten, dem Gottes und dem der Schlange) die das Ungleichgewicht in der Beziehung verursacht (....Am 14. Juli 2023 erreichte ein Brief die Glaubenskongregation - ein Brief des Bischofs von Amaro, Brasilien,  Msgr. José  Blacks, der einige Fragen zur möglichen Teilnahme transsexueller und homosexueller Personen am Sakrament der Taufe und Ehe sowie deren Möglichkeit Paten oder Zeugen zu sein, enthielt."

Quelle: Prof. Dr. M. Gambetta, korazym org.