Sonntag, 4. Februar 2024

Über die Ursünde

Luisella Scrosati hat sich in La Nuova Bussola Quotidiana -vielleicht passende zur Vor-Fastenheit-Gedanken über die Ursprungssünde und ihre Weitergabe von Adam und Eva auf alle nachfolgenden Menschen ,auf uns, gemacht. Hier geht´s zum Original:  klicken

                         "DIE VERERBTE SÜNDE"

Die Kirche lehrt daß die Ursünde von Generation zu Generaton weitergegeben wird. Nachdem unsere ersten Eltern gesündigt gab eine gefallene Natur weiter, Die Unterscheidung zwischen der Ursünde und der aktuellen Sünde.

Fahren wir in unserer Reise der Reflektion und Katechese der Ursünde fort. Ein sehr wichtiges Thema mit dem wir uns heute beschäftigen, ist die Weitergabe  dieser Sünde. Gehen wir der Reihe nach vor,  erinnern wir uns zuerst daran, daß  als Gott den Menschen schuf-gemäß dem was wir den "Urzustand genannt haben"  er dem eine ganze Serie bin Charakteristika zuerkannte, die nach der Ursünde alle verloren gingen.  Letztes mal habe ich erwähnt, daß es sehr wichtig ist diese beiden Kapitel im Gedächtnis zu behalten, den Urzustand und die Ursünde- weil ein guter Teil der Theologie über die Ursünde im Bezug zum Urzustand verstanden wird, Was passiert, kann man verstehen, wenn man verstehen was vorher war. 

Wir haben gesehen, wie der Mensch in seiner "irdischen" Natur ist, nennen wir es so, daß er bereites mit heiligender Gnade --erhaben- geschaffen wurde, d.h mit einem übernatürlichen,inneren Habit.Warum? Weil es dieser Habit war, der seine Natur ihn am Ende zu seiner Berufung befähigte, dem einzigen Enfe, über das wir bereits gesprochen haben. dem übernatürlichen Ende der seligmachenden Vision. Die seligmachende Vision gehört natürlich zum anderen Leben, aber es ist genau dieses Leben, das dazu bestimmt ist, nach Gottes Willen zu leben. 

Diese Gabe wird von der Integrität der Natur begleitet. Was bedeutet Integrität der Natur? Es bedeutet, daß der Mensch nicht unter der Begierde gelitten hat, d.h. daß die Begierde im Wesentlichen die  Unordnung ist, sondern die Tatsache, daß jede Möglichkeit ihr eigenes Gutes hat, ohne das Gute der Person in Betracht zu ziehen. Im Wesentliche ist Begierde die Unordnung, die in der Sensibilität des Menschen, in seinen Fähigkeiten geschaffen wird, so daß es nicht diese Integrität ist, die harmonisch, in geordneter Weise zum Guten des Menschen führt, aber es gibt genau eine  Unordnung, eine Spaltung, ein Chaos, die wir täglich in uns erleben. Es gab keine Passivität: der Mensch hat nicht gelitten. Er hat  nicht in seiner Seele gelitten, nicht in seinem Fleisch. Und es gab keinen Tod, Das war die ganze Integrität der menschlichen Natur. 


Nun können wir sagen, daß der Körper in seinem ursprünglichen Zustand vollkommen, harmonisch vereint und der menschlichen Seele unterworfen war. Unsere Sinnlichkeit war vollkommen harmonisch und unserer Vernunft unterworfen. Und unser Geist war vollkommen unterwürfig und durch die Gnade mit Gott vereint. Also eine Ordnung, die wir uns „in Schichten“ vorstellen können, die aber in Wirklichkeit die Ordnung des einen Menschen ist: Wir haben keine Teile, aber wir haben Dimensionen. Diese Dimensionen wirkten alle zum Wohl des Menschen als solchem und zu seinem einzigen Ziel, das genau die Liebe Gottes ist, seine Berufung zur seligen Vision im nächsten Leben.

Das Grundlegende und sehr Wichtige für das Verständnis der Erbsünde ist, daß diese ursprüngliche Gerechtigkeit und Heiligkeit, die den Menschen an Gott verband (der Mensch war in Harmonie mit Gott, in liebevoller Unterwerfung unter Gott), der Knoten war, an dem auch seine anderen Dimensionen abhängig festhielten. Sobald dieser Knoten durchtrennt ist, fallen alle anderen Dimensionen ab und verfallen. Warum ist es so wichtig, das zu verstehen? Wenn dies die Ursache für den Verfall des Menschen ist, ist es selbstverständlich, daß eine Therapie, seine Wiedergeburt, seine Erlösung ohne die Wiederherstellung dieses primären Zustandes nicht vorstellbar sind. Mit anderen Worten: es ist unmöglich, an das Wohl des Menschen zu denken, wenn dieses Wohl des Menschen die Beziehung zu Gott ausschließt, wenn es die liebevolle Unterwerfung unter Gott ausschließt. Jedes Gut der „niederen“ Ebenen – des Körpers, der Sinne, der Psyche, der Fähigkeiten der Seele – steht nicht für sich allein, wenn es nicht über diese höhere Möglichkeit der Unterwerfung unseres Geistes verfügt Gott. Nicht, daß es nichts Gutes geben kann, aber es wird nie eine Ordnung geben. Und deshalb wird es niemals das Wohl des Menschen in seiner Gesamtheit geben. Sicherlich kann ich eine Wunde, die ich an meiner Hand bekomme, heilen, auch wenn ich mich nicht zum Glauben an Gott bekenne und auch wenn ich die Liebe Gottes nicht lebe. Daran besteht kein Zweifel. Genauso wie ich einen absolut einwandfreien Gesetzestext verfassen kann, ohne an Gott zu glauben. Aber das ist nicht der ganze Mensch: das sind nur Teile.

Wie wurde diese ursprüngliche Verbindung, dieser grundlegende Knoten durchtrennt, von dem alles Wohl des Menschen und auch die Integrität des Menschen und seiner Natur abhing? Es geschah mit der Sünde Adams. Weil es sich um die von der Person Adams begangene Sünde handelt, wird sie als Erbsünde bezeichnet, d.h. sie ist von der Erbsünde zu unterscheiden, die wir erben.

Nun hat die Entstehung der Erbsünde ihre Ursache in der Tat Adams: Es ist eine Tat Adams, es ist nicht unsere Tat. Die Erklärungsversuche, die sich vorstellen, daß wir alle in irgendeiner Weise in Adam der Sünde beiwohnten, reichen nicht aus: Es handelt sich um eine Fiktion. Wir werden sehen, daß die Erklärung eine andere ist. Daher ist die Tat, die Erbsünde, die sie verursacht hat, die Sünde der Ureltern. Wir begehen diese Tat nicht. Dennoch erben wir eine echte Erbsünde. Was ist das und wie wird sie übertragen?
Fortsetzuung folgt...

Quelle: L.Scrosati, LNBQ 

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