Fr. Dwight Longenecker sagt auf seiner website dem modernen Arianismus, der sich auch in der Katholischen Kirche breit macht, den Kampf an. Hier geht´s zum Original: klicken
"DER GEIST DES ARIANISMUS IN DER HEUTIGEN KIRCHE"
Häresien sind wie Unkraut. Sie kommen immer wieder. Die Sache ist, daß sie in unterschiedlichen Verkleidungen zurückkommen. Im 4. Jahrhundert war der Arianismus Teil der großen Diskussion über das Gottsein Christi und deshalb über die Definition der Hl. Dreifaltigkeit.
Der Arianismus entwickelte sich nicht nur zu einem theologischen Problem sondern zu einem großen Schisma. Die Arianer hatten ihre eigenen Kirche, eigene Bischöfe und eigene weltliche Mächtige, wie Theoderich, die sie unterstützten. Im Herzen des Arianismus stand die Ablehnung der Christologie von Nicäa. Einfach gesagt glaubten sie, daß Jesus der Sohn Gottes war, aber nicht die zweite Person der heiligen und ungeteilten Trinität, der durch seine Selige Mutter menschliches Fleisch angenommen hat. Er war vielmehr ein Geschöpf- ein Halbgott und deshalb Gott Vater untergeordnet.
Der Hl. Athanasius, der berühmterweise den Arianismus bekämpfte, stellte fest, daß die Arianer subtile Theologen waren. Sie benutzten eine mehrdeutige Sprache und redeten in ungenauen Begriffen. Sie interessierten sich mehr für die pastorale Betreuung als für das Dogma. Sie kamen großenteils aus den gebildeteren und herrschenden Klassen.. Der Arianismus war eine Form des Christentums, die leichter zu glauben war, Jesus als geschaffener Untergebener des Vaters war intellektuell schmackhafter als die Vollblutlehre der Inkarnation, die zu intellektuellen Schwierigkeiten der Dreifaltigkeitslehre führten.
Der heutige Arianismus nimmt eine andere Form an und kommt in der Verkleidung des Humanismus zu uns. Mit "Humanismus" meine ich das Glaubenssystem, das den Menschen als Maß aller Dinge nimmt. Dieser Humanismus ist ein Konglomerat verschiedener modernistischer Glauben, aber die Summe alles dessen ist Materialismus- daß diese materielle Welt alles ist, was es gibt, die menschliche Geschichte ist alles, was zählt und der Fortschritt der menschlichen Rasse auf diesem materiellen Gebiet ist das einzige, wofür gekämpft wird.
Der heutige Arianismus ist eine Interpretation des Christentums gemäss dieser materialistischen, humanistischen Philosophie. Klar, Jesus Christus als der göttliche Sohn Gottes und die ebenso-ewige zweite Person der Hl. Dreifaltigkeit passt nicht wirklich. Stattdessen ist Jesus ein guter Lehrer, ein weiser Rabbi, ein wunderbares Beispiel, Märtyrer für eine edle Sache. Am meisten aber ist er ein menschliches Wesen, das so "erfüllt ist selbst-aktualisiert-daß er "göttlich geworden" ist. Anders ausgedrückt "Jesus ist ein so vollkommenes menschliches Wesen, daß er uns das Bild Gottes vermittelt, als dessen Ebenbild wir geschaffen sind und zeigt uns, wie Gott ist. Da ist das Gefühl, daß diese Vergöttlichung Jesu als Ergebnis der Gnaden ist, die er von Gott empfangen hat, das Leben, das er führte und die Leiden, die er ertrug. .
Dieses verwässerte Christentum ist unsere moderne Form des Arianismus. Der kulturelle Kontext der Häresie und sein Ausdruck ist unterschiedlich, aber der Kern der Häresie ist der selbe wie immer. "Jesus war ein geschaffenes Wesen. Seine "Göttlichkeit" ist etwas, das sich entwickelt hat oder seinem Menschsein von Gott hinzugefügt wurde."
Der Unterschied zwischen Arius und den modernen Häretiker ist, daß Arius in seiner Lehre ausgesprochen klar war. Das sind die modernen Häretiker nicht. Sie sind in unseren Seminaren, unseren Klöstern, unseres Rektoraten und Presbyterien. Sie sind der modernistische Klerus, der die protestantischen Mainstream.- Denominationen dominiert und von denen es auch in der Katholischen Kirche zu viele gibt. Sie sind keine eigenständige Sekte oder Denomination. Stattdessen verseuchen sie die wahre Kirche wie ein scheßlicher Parasit.
Viele von ihnen wissen nicht einmal, daß sie Häretiker sind. Sie sind von Anfang an zu schlecht katechisiert worden. Ihr Glaube an Jesus Christus ist wirr und abweichend geblieben. Sie halten ihre Überzeugungen in einem sentimentalen Nebel, in dem sie vage fühlen, daß das, was sie glauben, christlich ist, aber wollen nicht allzu sehr darauf bestehen. Das kommt, weil sie gelernt haben, daß Dogma "spaltet". Sie halten ihren Glauben vorsätzlich vage und konzentrieren sich auf "pastorale Überlegungen", um schwierige Fragen zu vermeiden. Sie erheben Frieden und Gerechtigkeit zu den einzigen Themen ihrer Mission der Kirche. Sie sind gelehrt worden, daß Dogma Teil eines früheren Zeitalters der Kirche ist und daß wir gereift sind und uns von derlei heiklen Fragen weiterbewegt haben. "Gott kann schließlich nicht in eine Schachtel gepackt werden. Er ist größer als das alles..."
Trotzdem fühlen sie sich vollkommen wohl, wenn sie jede Woche das Credo von Nicäa rezitieren und die Geburt des Sohnes Gottes feiern ind das große Österliche Triduum-und alle Worte des traditionellen Nicäa-Christentums verwenden, während sie diese Worte auf eine Weise interpretieren, die Arius gefallen würde. Wenn sie also von Jesus Christus, dem göttlichen Sohne Gottes sprechen, meinen sie wirklich, was ich oben beschrieben habe..."daß er auf eine wunderbare Weise ein so perfektes menschliches Wesen war, daß er uns enthüllt, wie Gott ist."
Die Jungfrau Maria wird ein "gutes und reines jüdisches Mädchen, das mit seiner ungeplanten Schwangerschaft mutig und mit grossem Glauben umgeht". Die Kreuzigung wird zum "tragischen Tod eines jungen und mutigen Kämpfers für Frieden und Gerechtigkeit". Die Auferstehung bedeutet, daß die Jünger auf geheimnisvolle Weise durch Befolgung seiner Lehren, fortfahren zu glauben, daß er in ihren Herzen und in der Geschichte weiterlebte."
Was mich jetzt wirklich interessiert ist, daß diese Arier der modernen Tage (und ich bin sicher, dass man das selbe auch über die Version des 4. Jahrhunderts sagen könnte) keine bösen und schmierigen Sünder sind. Sie sind nette Leute. Sie sind wortgewandte, gebildete Menschen. Es sind wohlhabende Leute. Sie sind gut vernetzte Menschen. Sie sind gute, solide, respektable "christliche“ Menschen. Selbst die Kaiser waren zu ihrer Zeit Arianer. Sie stehen an der Spitze der sozioökonomischen Hackordnung. Darüber hinaus scheint ihre arianische Version des Glaubens viel vernünftiger, einleuchtender und glaubwürdiger zu sein als die intellektuell skandalöse Orthodoxie von Athanasius, Basilius und Gregor und der historischen Kirche im Laufe der Jahrhunderte.
Ich erkenne diese Ketzer als das, was sie sind: Wölfe im Schafspelz. Sie könnten sich als nette, respektable, gebeterfüllte und aufrichtige Christen präsentieren. Das ist in Ordnung. Aber sie sind Ketzer. Sie sind Lügner, und die Menschen, die ihre Lügen am meisten glauben, sind sie selbst. Wenn es nach ihnen geht und wenn ihre subtilen Häresien die Oberhand gewinnen, werden sie den Glauben zerstören.
Ich möchte am historischen Glauben von Nicäa mit Athanasius, Basilius und Gregor sowie den Heiligen und Märtyrern aller Zeiten festhalten. Es macht mir nichts aus, wenn die Welt denkt, dieser Glaube sei "antik“ oder „"urig“ oder "leider starr“ oder „"zu dogmatisch“ oder "für moderne Christen unzugänglich“. Die Arianer haben wahrscheinlich auch dieselben Argumente vorgebracht.
Ich bekräftige das Glaubensbekenntnis von Nicäa und es macht mir nichts aus, zu sagen: "wesensgleich mit dem Vater“, und ich halte an der Klarheit und Einfachheit der Worte fest und denke nicht, daß sie "neu interpretiert“ werden müssen."
Quelle: Fr.D. Longenecker
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