Dienstag, 2. April 2024

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über eines der mittelalterlichen Auferstehungs -Mysterienspiele  in cornischer Sprache in einem "Freilufttheater" neben einer Kirch in Cornwall.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"CHRISTUS RESURGENS - DER AUFERSTEHENDE CHRISTUS"

Verlassen wir jetzt die Kirche, in der Nähe wird es wahrscheinlich ein Plen-a-gwary geben, dort ist immer noch ein rundes Freiluft-Theater  (in St. Just in Penwith, buchstäblich einen Steinwurf von der Kirche entfernt). In diesen Anlagen wurden religiöse Theaterstücke präsentiert, von denen mehrere Texte -verfasst in der cornischen Sprache- mit den Rubriken erhalten sind,... Regieanweisungen ... natürlich in Latein. Rundherum gab es Pavillons, die von einigen Spielern genutzt wurden ... wir haben sogar Diagramme, die zeigen, wer wohin geht! Was das Publikum anbelangt, so vermute ich, daß es rundherum gesessen hat, aber ich habe mich gefragt, ob es vielleicht einfach um die Anlage herumgelaufen ist und den Spielern gefolgt ist.

Diese Stücke werden Ordinalia genannt; Eines von ihnen trägt den Titel:
HIC INCIPIT ORDINALE DE RESURREXIONE DOMINI NOSTRI JHESU CHRIS

Wir tauchen in seinen Text 400 Zeilen nach dem Anfang ein, Wir finden die 4 Soldaten, die prahlen, wie gut sie ihren begrabenen Gefangenen bewachen werden: "wenn er versucht, aus dem Grab zu kommen, kriegt er eine Kopfnuss", weil Mittelcornisch sich nicht vor Lehnwörtern aus dem Englischen fürchtet.
Y pen crac me torse! Gewalt und Drohungen und ein grober Humor scheinen mitten ins Herz der Mittel-Cornischen-Gesellschaft zu gehören. Auch Bestechung schien gut zu funktionieren: Pilatus verspricht den Soldaten, wenn ihre Wache erfolgreich ist, gobar da why agas byth Gon Dansotha ha Cruk Heyth ... wobei die Ortsnamen dieser versprochenen Belohnungen ... Cornish sind!

Ich muss Ihnen nicht sagen, daß die Quattuor Milites, nachdem sie ihren Pflichten nachgegangen sind, trotz all ihrer harten Worte einschlafen. Wie es in den Bühnenanweisungen heißt: Et tunc ibunt ad sepulchrum ... hic dormiunt milites ... tunc surrexit Ihesus a mortuis et iet ubicunque voluerit et cantant angeli cristus resurgens ...

Ja; Die Mittelalterlichen haben das lateinische Verb "ire“ umgestaltet, um es ihren eigenen Zwecken anzupassen!

Ich weiß nicht, wie die Auferstehung dramatisch "dargestellt“ wurde ... woher der Schauspieler kam, der Christus spielte ... Könnte es eine Öffnung im Boden gegeben haben? Aber haben Sie bemerkt, was vor sich ging, als er wieder auferstanden war?
Die "Engel“ sangen "Christus resurgens“.

Die Liste der Charaktere, die in diesem Stück nur aus zwei Engeln besteht, könnte bis zu neun umfassen. Man kann daraus schließen, daß alle oder einige von ihnen bei den Ostermorgen-Riten das "Christus Resurgens“ sangen. Sie wären die offensichtlichsten Profis, die Antiphon bei dieser dramatischen Aufführung noch einmal zu "spielen“, als unverkennbares musikalisches Zeichen dafür, daß der Herr tatsächlich auferstanden ist.

Ich glaube, ich erkenne hier eine Kultur von Annahmen, die für den mittelalterlichen Menschen lebendig waren, für uns aber fast unsichtbar und nicht greifbar sind. Solche Annahmen sind vielleicht am schwierigsten aufzudecken und zu erkennen, wenn eine Kultur auf ein anderes System schaut."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J.Hunwicke

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