Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, Cinzia Notaro,der wir von ganzem Herzen danken, bietet Ihnen dieses Interview mit Fr. Curzio Nitoglia zu einem Thema an, das grosse Diskussionen auslöst und das ist- ob Jorge Mario Bergoglio Wirklich Papst ist oder nicht. Gute Lektüre und Weiterverbreitung.
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Ist Bergoglio Papst oder ist er nicht Papst - Bei den Gläubigen bestehen verschiedene Zweifel, die unglücklicherweise versucht sind, die wahre und einzige Kirche Unseres Herrn Jesus Christus zu verlassen.
Was ist die Wahrheit?
Um Licht ins Dunkel zu bringen, sagt Pater Curzio Nitoglia, ein Priester aus Velletri in der Provinz Rom: "Wenn es im Laufe der Geschichte keine "wahren“ Päpste gegeben hätte (dogmatische Tatsache und historisches Urteil), was nicht bedeutet, daß es "gute“ Päpste gab (Werturteil), was wäre dann mit dem Dogma der Apostolizität der Kirche geschehen, d. h. der ununterbrochenen Nachfolge eines Papstes nach dem anderen, angefangen beim Hl. Petrus bis zum Ende der Welt? Und wenn das Erste Vatikanische Konzil kein wahres Ökumenisches Konzil gewesen wäre, würde das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes und der Kirche verschwinden!"
Frage: Wenn der einzelne Gläubige die Wahl Kardinal Bergoglios nach dem Rücktritt Benedikts XVI anzweifelt oder die Tatsache, daß er wirkliche Papst ist, weil er nicht orthodox ist, wie könnte diese Frage gelöst werden?
Antwort: "Die Antwort wird im allgemeinen durch eine gesunde Theologie gegeben, d.h. dass die friedliche Akzeptanz eines Papstes von Seiten der gesamten Kirche-ist das moralisch einheitliche Zeichen und die unfehlbare Auswirkung einer gültigen Wahl und des Pontifikates.
Deshalb macht Franziskus Akzeptanz durch die Mehrheit des Episkopates, der Kardinäle, Priester und Gläubigen kanonisch sicher.
Kardinal Louis Billot (184 - 1931) einer der grössten Theologen und Ekklesiologen des 20. Jahrhunderts lehrt: "Im Fall der Hypothese der Möglichkeit dass ein Papst als häretisch betrachtet wird, wird die moralisch einmütige Zustimmung der Universalkirche an sich immer das untrügliche Zeichen für die Legitimität dieses oder jenes Papstes sein“ (De Ecclesia Christi, Rom, Gregoriana, 1903, Bd. I, S. 612-613). Einem möglicherweise historisch zweifelhaften Papsttum liegt für den einzelnen Gläubigen also eine sanatio zugrunde, die ihn für die Kirche kanonisch unzweifelhaft macht.
Hätten die Pforten der Hölle die Kirche, wenn sie in ihrer moralischen Ganzheit einem falschen Papst folgt, dann nicht überwunden?
Sicherlich, denn die irrtümliche Befolgung eines falschen Pontifex wäre dasselbe wie die irrtümliche Befolgung einer falschen Glaubensregel. Tatsächlich sind der Papst und das lebendige Lehramt im regierenden Papst die unmittelbare Regel ("Ich glaube all dies … und was die Heilige Kirche mir zu glauben vorschlägt“) des Glaubensaktes, während die Autorität Gottes, der offenbart ("Ich glaube alles, was Gott offenbart hat …“) die entfernte Regel davon ist; daher würde man, wenn man einem falschen Papst anhängen würde, implizit einen falschen Glauben akzeptieren, das heißt ein falsches Motiv, das unserem Glauben am nächsten kommt.
Gott kann einen historischen Zweifel bei den einzelnen Gläubigen hinsichtlich der Wahl eines bestimmten Pontifex zulassen, aber er könnte nicht zulassen, dass die ganze Kirche (Episkopat, Kardinalskollegium, Priester und Gläubige) denjenigen, der in Wirklichkeit keiner ist, kanonisch als den wahren Papst akzeptiert.
Was können wir über die Erfindung der Person des "Papst Emeritus" durch Benedikt XVI sagen (die es bis 2013 in der Theologie und der Praxis der Kirche nicht gab) ?
Sie hat eine gewisse Verwirrung im kirchlichen Umfeld ausgelöst, die es bei den einzelnen Gläubigen möglich macht, die historisch positive These und einen rein hypothetischen und spekulativen Zweifel über die entfernte Möglichkeit aufzustellen, dass der amtierende Papst Benedikt XVI bis zu seinem Tode (31. Dezember 2022) war. Daß "Franziskus Papst ist" ist nicht nur eine rein menschliche oder historische Tatsache, es ist nicht einmal ein Dogma, das direkt oder "aus göttlichem Glauben" offenbart wurde, sondern ist eine dogmatische Tatsache und von kirchlichem Glauben und kirchlich unfehlbar, d.h. eng verbunden mit dem Dogma vom Primat des Papstes, der Apostolizität der Römischen Kirche und der Unterordnung des Episkopates unter den Römischen Pontifex.
Tatsächlich ist es ein ekklesiologisches Faktum und rechtlich relevant, ob das ein Papst ist, der aktuell die Kirche leitet (ob gut oder schlecht, ist hier nicht die Frage)...ob sie ohne einen amtierenden Papst bestehen kann, d.h. ohne Basis, auf der sie stehen kann.
Was steht in den Abhandlungen über die Dogmatische Theologie darüber?
Alle Abhandlungen zur Ekklesiologie oder Dogmatischen Theologie, die mit dem Thema der von Christus gegründeten Kirche geben zu, dass die Dogmatische Tatsache Teil des sekundären Objekts über die Unfehlbarkeit der Kirche ist. Sie sind indirekt irrtumsfrei und vermitteln uns (indirekt) eine unfehlbare Gewissheit („des kirchlichen Glaubens“) in Bezug auf Tatsachen (die Tatsache oder das Ereignis, dass Franziskus wirklich und nicht nur scheinbar Papst ist), ohne sich über die Güte und Rechtschaffenheit der Lehre oder etwas Geringeres als diese zu äußern, sondern beschränken sich darauf, eine Tatsache festzustellen und „gegen diese Tatsache spricht kein Argument“.
Wie können wir denen antworten, die behaupten, daß der Stuhl Petri vakant ist?
Die Theorie der (vollständigen oder nur formalen) Vakanz des Stuhls von Johannes XXIII. bis heute steht im Widerspruch zur dogmatischen Tatsache, daß es einen Papst geben muss, der wirklich in der Lage ist, die Kirche zu leiten und ihr Fundament zu sein. Ebenso steht die Theorie, wonach der wahre Papst auch nach seinem Rücktritt Benedikt XVI. gewesen wäre, im Widerspruch zur ekklesiologischen Lehre der dogmatischen Tatsache, die eine Wahrheit „des kirchlichen Glaubens“ ist, wonach die Annahme eines gewählten Papstes durch die Kirche seine kanonische Wahl sicher macht und theologisch/kanonisch jeden auch historisch begründeten Zweifel an der Gültigkeit seiner Wahl ausräumt.
Seit wann könnten Häresien die Pastoral der kirchlichen Hierarchie durchdrungen haben?
Neuheiten und sogar materielle Ketzereien haben sie seit Johannes XXIII infiltriert ("contra factum non valet argumentum") und deshalb kann man "bösen Dingen nicht gehorchen und bösen Prälaten schmeicheln. Die Konzils-Päpste behalten ihre oberste Macht, sogar, wenn sie sie missbraucht habn en, und dann - wie Kardinal Tommaso de Vio anriet- ist es nötig, auf das Gebet zurückzugeifen und sich selbst zu erneuern, so dass die Männer der Kirche zur Ordnung zurückkehren, die nur Gott- durch den Papst und mit Hilfe sekundärer Gründe- in der Kirche wiederherstellen kann.
Die Gläubigen scheinen auf der Ebene der Lehre verwirrt zu sein. Wie soll man mit diesem Dilemma umgehen?
Unglücklicherweise gibt es beim Papst,und beim Episkopat einen Mangel an einer gesunden Lehre und auch eine starke Entspannung bei den Gläubigen, die von schlechten Hirten so schlecht geleitet werden. Nun erfordert diese Situation ein außerordentliches Eingreifen der göttlichen Allmacht, die, nachdem sie uns mit Barmherzigkeit gerufen hat, mit ihrer Gerechtigkeit und mit Züchtigung eingreifen muss. „Auf extreme Übel folgen extreme Heilmittel.“
Sind sie sich selbst überlassen und der Gnade spiritueller Feinde ausgeliefert, angesichts des von Ihnen erwähnten doktrinellen Mangels?
"Ich antworte mit einem Satz von MARIE-THÉODORE RATISBONNE: "In diesen Zeiten fürchte ich mehr eine Verführung als eine Verfolgung. Die Feinde der Kirche von heute glauben an sich selbst und nennen sich Christen, aber sie begünstigen Häresie und Schisma. Was sie sehr gefährlich macht, ist die allgemeine Glaubensschwäche unter den Katholiken, die ungezügelte Liebe zu weltlichen Vergnügungen, die allgemeine unmoralische Zügellosigkeit. Die meisten Christen sind nur dem Namen nach Christen. Jesus wird nicht übernatürlich gekannt oder geliebt. Deshalb wird Gott – um eine so schwer erkrankte Gesellschaft zu heilen – hart und barmherzig bestrafen. Wenn Gott zuschlägt, dann vor allem, um zu heilen“ (Correspondance, Paris, Poussielgue, 1903, Bd. II, S. 488)."
Quelle: M. Tosatti, Stilum Curiae, Fr. Nitoglia
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