Mittwoch, 7. August 2024

Gott Vater und die menschliche Vaterschaft

Stefano Bimbi legt bei La Nuova Bussola Quotidiana die Vaterschaft von Gott Vater im Verhältnis zum Sohn und den Menschen und ihre Bedeutung für die menschliche Vaterschaft in unerer Gesellschaft aus. Hier geht s zum Original:  klicken

"GOTT DER VATER, DIE VATERSCHAFT DIE DER WELT DIENT" 

Von Beginn an hat der Böse versucht, die Vaterschaft Gottes zu diskreditieren, indem er Zweifel in die Herzen der Menschen sät. Das selbe tut er heute und versucht das Gesicht der Vaterschaft in der Gesellschaft zu entstellen. Die Notwendigkeit zum Vater, zur Liebe, die nicht enttäuscht und zur göttlichen Adoption zurückzukehren.

Wir erhielten und veröffentlichen die folgende Meditation eines anonymen Benediktiner Mönches, geschrieben anlässlich des Festes von Gott, dem Vater, das heute -gemäss des Wunsches des himmlischen Vaters selbst, aus gedrückt in einer Offenbarung, die Schwester Eugenia Ravasio (1907-1990) 1932 empfangen hat und die vom damaligen Bischof von Grenoble, Msgr. Alexandre Caillot, als wahr anerkannt wurde. (Siehe hier

            God the Father icon, cutout

Der Monat August scheint im Licht zweier grosser liturgischer Feste. die Aufnahme in den Himmel der Seligen Jungfrau Maria und die Transfiguration Unseres Herrn. Beide rufen uns in den Himmel zurück, wo Gott der Vater alle seine Kinder erwartet, die auf seinen geliebten Sohn hören (Mt 17:5), den Geliebten. Und vielleicht ist es kein Zufall, dass der Vater selbst, der Mutter Eugenia Ravasio , die sich "Lächeln des Vater" nannte, darum bat, Ihm den ganzen Monat August zu weihen. Die gesamte Existenz des Christen sollte dem Vater zugewandt sein, denn alles kommt vom Vater durch den Sohn im Heiligen Geist und alles kehrt durch den Sohn im Heiligen Geist zum Vater zurück.

Die ganze Welt stieg in die Hölle hinab, weil die höllischen Machte sich verschworen, um die Vaterschaft Gottes zu verdunkeln und die Vaterschaft der Menschen zu entehren. Im Herzen des teuflischen Herzen jeder Revolte gegen Gott steht der Wunsch nach dem Vatermord "den Vater zu töten". Die Wut der Hölle, die nicht in der Lage war, die unendliche Macht von Gott Vater zu erobern, verfolgt mit einer unerbittlichen Wut das Bild seiner Vaterschaft für den Menschen. 

Als die heilige Therese von Lisieux sieben Jahre alt war, hatte sie eine Vision von einem Mann im Garten, gekleidet wie ihr Vater, aber mit verschleiertem Kopf herumlaufend. Erst später wurde ihr klar, dass es sich um eine mysteriöse Prophezeiung über die Geisteskrankheit seines Vaters handelte. Die kleine Therese war vom Leiden ihres Vaters zutiefst betroffen und nahm es als Gelegenheit wahr, ihr Verständnis für die Demütigung Christi in seinem Leiden zu vertiefen. Die heilige Therese stellte einige tiefe Verbindungen her: Sie brachte die Leiden des Vaters mit der Demütigung Christi in seiner Passion in Verbindung, und sie verband die Demütigung Christi in seiner Passion mit der Vaterschaft Gottes.

Die Gewalt gegen das Antlitz Christi in seiner Passion war im tiefsten Inneren ein Versuch des Bösen, die Vaterschaft Gottes zu entstellen. Unser Herr sagt: "Wer mich sieht, sieht den Vater. Wie könnt ihr dann sagen: "Zeigt uns den Vater“? Glaubt ihr nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir?“ (Joh 14,9-10). Von Anfang an hat der Böse versucht, die Vaterschaft Gottes zu diskreditieren, indem er Misstrauen und Zweifel in die Herzen der Menschen säte. Die grausame Entstellung des Gesichtes Christi mit Schlägen, Prellungen, Speichel und Dornen war der törichte Versuch des Bösen, den Vater zu diffamieren. Der Böse verfolgt heute die gleiche Agenda. Er versucht mit allen Mitteln, den Vater zu demütigen und das Gesicht der Vaterschaft in der Gesellschaft zu entstellen.



Die "Wiederherstellung aller Dinge in Christus“ (Eph 1,10) in der Gesellschaft, in der Kirche und in unserem Leben beginnt mit einer Rückkehr zum Vater. Sie beginnt mit dem Schrei, der aus dem gebrochenen Herzen des verlorenen Sohnes aufstieg: Surgam, et ibo ad patrem meum. "Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen“ (Lk 15,18).

Gott ist der Vater, der unsere Erwartungen nie enttäuscht. Er ist der Vater, auf dessen Liebe wir unser Leben setzen können. Vor einigen Jahren war die Rede von der Ernennung des seligen Columban Marmion zum Kirchenlehrer, insbesondere zum "Lehrer der göttlichen Adoption“. Was ist göttliche Adoption? Die Liturgie nennt sie das große Werk der väterlichen Liebe Gottes. O magnum pietatis opus (vgl. die erste Antiphon des Offiziums der Kreuzerhöhung)!

Gott hat beschlossen, dass die Menschen, die wunderbar nach seinem Bild und Gleichnis geschaffen sind, aber durch die Sünde tödlich entstellt und aus seiner väterlichen Umarmung gerissen wurden, noch wunderbarer seinem eingeborenen Sohn gleichgestaltet und als "Söhne im Sohn“ in seine väterliche Umarmung zurückgeführt werden. Was sagt der heilige Paulus? "Und die er vorher ersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern“ (Röm 8,29). Der selige Abt Marmion schreibt in diesem Zusammenhang:

"Durch eine Liebesflut, die ihren Ursprung in der Fülle des Seins und des Guten hat, die Gott ist, wird dieses Leben aus dem Schoß der Gottheit überfließen, um sie zu erreichen und selig zu machen, erhebt sie über ihree Natur, Wesen, die aus dem Nichts genommen wurden. Diesen reinen Geschöpfen verleiht Gott die Eigenschaft von Söhnen und wird ihnen den süßen Namen von Söhnen verkünden. Von Natur aus hat Gott nur einen Sohn; aus Liebe wird er eine unzählige Menge von ihnen haben: Das ist die Gnade der übernatürlichen Adoption“ (Christus, Leben der Seele).

"Te igitur clementissime Pater. "Du also, barmherziger Vater.“ Es gibt keinen Ort auf der Welt, "vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang“ (Mal 1,11), an dem diese Worte, die ersten vier des römischen Kanons, nicht geflüstert werden. Dies sind die Worte, mit denen ein Priester die ganze Geschichte zum Altar bringt, die Worte, mit denen ein Priester sein eigenes Leben dem Vater vorstellt und das der Gläubigen, die hinter ihm knien. In diesem Moment spricht ein Priester im Namen der gesamten Menschheit und sagt: Vater! Solange ein Priester vor dem Altar steht und sagt: Te igitur clementissime Pater, „wird weder Höhe noch Tiefe noch irgendein anderes Geschöpf uns scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ (Röm 8,39).

Hier folgt ein Gebet an Gott den Vater:

Vater unseres Herrn Jesus Christus und mein Vater, Vater, von dem alle Vaterschaft im Himmel und auf Erden ihren Namen hat, ich bete dich an. Vater von unendlicher Majestät, ich komme zu dir durch das durchbohrte Herz deines einziggezeugten Sohnes. Schau in sein liebliches Antlitz und wende mich wegen der Liebe, die du darin siehst, nicht von deiner Gegenwart ab und vergib mir alle meine Sünden.

Wenn du in das Antlitz deines Sohnes schaust, siehst du dort mein Antlitz; und wenn du mich anschaust, würdige dich, seines zu sehen. Ich wage es, so zu beten, weil du, Vater, mich deinem Sohn gegeben hast und weil dein Sohn mich dir gegeben hat.

Barmherziger Vater, entferne aus meinem Herzen jeden Mangel an Vertrauen in Deine Liebe zu mir, jeden Zweifel, jede Angst, verlassen, grausam bestraft oder weggestoßen zu werden. Erfülle mich stattdessen mit einem Geist des Vertrauens in Dich, der Zuversicht in Deine väterliche Liebe und der demütigen Gewissheit, dass nichts mich erschüttern oder stören kann.

Vater, ich gebe bereitwillig jeden Plan auf, den ich ersonnen habe, und biete mich Dir an, um Deinen perfekten Plan zu verwirklichen, den Plan, der in Liebe erdacht wurde und Dein ist. Ich lege meinen Willen beiseite, der durch die Sünde verdreht ist und so oft im Konflikt mit Deinem Willen steht, um von ganzem Herzen in Jesu Gebet in Gethsemane einzutreten: Vater, nicht mein Wille, sondern Deiner geschehe.

Vertreibe mit der Ausgießung des Heiligen Geistes alle Angst und Unsicherheit, alle Zweifel und Feigheit aus meiner Seele. Erfülle mich stattdessen mit kindlicher Pietät: vertrauensvoll, zärtlich und unerschütterlich. Deiner Barmherzigkeit empfehle ich meine Vergangenheit mit ihrer Sündenlast. Deiner Ehre opfere ich den gegenwärtigen Augenblick in Danksagung und Lobpreis. Deiner sanften Vorsehung vertraue ich die Zukunft und alles, was sie enthält, an. Du bist mein Vater und hast mich zu deinem Adoptivsohn gemacht.

Gewähre mir die Kraft, von nun an in der Gnade dieser göttlichen Adoption zu leben, mich an Dein väterliches Herz zu klammern und durch Jesus, mit Jesus und in Jesus zu erfahren, was es heißt, einen Vater zu haben, der Gott ist, und einen Gott, der Vater ist. Amen."

Quelle: S. Bimbi, LNBQ

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