"KARDINAL PIZZABALLA KRITISIERT DIE "FLOTTILLE": SIE BRINGT DEN MENSCHEN IN GAZA NICHTS"
„Ich hätte eine solche direkte Konfrontation vermieden, insbesondere im Hinblick auf die Menschen in Gaza“, auch weil diese politische und vor allem medial getriebene Operation „den Menschen in Gaza nichts bringt und die Situation in Gaza nicht wesentlich ändert.“ Dies erklärte der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, der heute Abend von Mario Calabresi im Podcast des ehemaligen Direktors von La Stampa und La Repubblica interviewt wurde.
Der Kardinal, der bereits beim jüngsten Konklave zu den aussichtsreichsten Kandidaten zählte, hofft, „dass alles möglichst friedlich endet“ und dass „wir wieder weniger über die Flotille und mehr über die tatsächlichen Geschehnisse in Gaza sprechen können“. Der eigentliche Schlag für die Passagiere der Flotille kam jedoch unmittelbar danach: „Bei allem Respekt für die Aktivisten und ihre guten Absichten, möchte ich klarstellen, dass ich diese Konfrontation mit den israelischen Behörden vermieden hätte.“ Kardinal Pizzaballa war von der italienischen Regierung um den Vorschlag eines humanitären Korridors gebeten worden, um humanitäre Hilfsgüter, die an Bord der Schiffe der Global Sumud Flotille transportiert wurden, nach Gaza zu liefern. Gemäß dem bereits ausgearbeiteten und detailliert organisierten Plan sollten die Schiffe in Zypern anlegen und von dort über den israelischen Hafen Ashdod in Zusammenarbeit mit dem Lateinischen Patriarchat Gaza erreichen, doch die Organisatoren der Flotille lehnten diesen Antrag ab.
Kardinal Patriarch Pizzaballa fügte hinzu, er habe „den Eindruck, dass die Tragödie in Gaza ein Gefühl der Würde in den Menschen oder im kollektiven Bewusstsein geweckt hat. Kurz gesagt, sie hat etwas Positives wiedererweckt. Empörung ist aufgekommen, aber auch ein tiefes Verlangen, von dem vielleicht niemand wusste, dass es da war.“ „Ich sehe eine große Beteiligung, was positiv ist“, schloss Pizzaballa und merkte an, dass „diese Beteiligung vielleicht auch zu negativ zum Ausdruck kommt; es gibt zu viele Konflikte. Stattdessen sollte sie auch positiver zum Ausdruck gebracht werden.“
Quelle: F.Capozza, Il Tempo, Kard. Pizzaballa
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