Mario Galgano berichtet für vaticannews über die heutige Audienz des Hl. Vaters für die Gläubigen und die Bischöfe der Toskana und anderen italienischen Diözesen. m
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Ein gemeinsamer Weg der Evangelisierung
Der Papst forderte die Diözesen auf, „gemeinsam neue pastorale Wege zu finden, um die Frohe Botschaft heute mit frischer Kraft zu verkünden“. Dazu gehöre es, aktuelle Herausforderungen anzugehen – etwa die Katechese, den Rückgang der Priesterberufungen, die aktive Beteiligung der Laien oder die Nähe zu Familien, Armen und Arbeitern.
Mit Blick auf die laufenden Zusammenlegungen einiger Diözesen in der Toskana und den Marken betonte Leo XIV., dass es dabei „nicht um Zahlen, sondern um Qualität“ gehe. Er rief die Verantwortlichen zu einem „echten synodalen Prozess“ auf, der gemeinsame Unterscheidung, ehrlichen Dialog und konkrete Erprobungen ermögliche. „Synodalität bedeutet, miteinander zu gehen, einander zuzuhören und den Weg des Geistes gemeinsam zu erkennen“, sagte der Papst.
„Synodalität bedeutet, miteinander zu gehen, einander zuzuhören und den Weg des Geistes gemeinsam zu erkennen.“
Er lobte bestehende Kooperationen – etwa bei kirchlichen Gerichten oder der Priesterausbildung – und ermutigte, diesen Weg fortzusetzen: „Diese Erfahrungen können uns helfen, die Zukunft zu erkennen.“
Die toskanische Seele zwischen Kultur und Glauben
In einem besonderen Abschnitt wandte sich Leo XIV. an das Volk der Toskana – eine Region, die er als „außergewöhnliche Wiege der Kultur und der Kunst“ würdigte, die „unauslöschliche Spuren des Mittelalters und der Renaissance bewahrt“ und Persönlichkeiten wie Dante Alighieri, Leonardo da Vinci und Michelangelo Buonarroti hervorgebracht habe.
Gleichzeitig erinnerte er daran, dass die Toskana auch „Trägerin einer reichen christlichen Geschichte“ sei, mit Heiligen wie Katharina von Siena und Gemma Galgani. Doch, mahnte der Papst: „Diese große Erbschaft darf uns nicht dazu verleiten, nur zurückzuschauen und die Herausforderungen der Gegenwart zu übersehen.“
Heute brauche es „Mut und Leidenschaft für die christliche Bildung und neue Begeisterung für die Evangelisierung“.
Eine Kirche an der Seite der Arbeitenden
Unter Berufung auf Papst Paul VI. sagte Leo XIV.: „Die christliche Gemeinschaft muss im Arbeitsleben nicht nur präsent, sondern brüderlich und aktiv engagiert sein – mit klarem Verstand, wachsamer Unterscheidung und offenem Dialog.“ Die Kirche müsse „Kirche im Territorium“ sein, „Kirche bei den Häusern, Kirche in den Fabriken, Kirche beim Menschen“.
Mit Blick auf die Toskana, wo viele kleine und mittlere Unternehmen unter der Wirtschaftskrise leiden, sagte der Papst: „Es schmerzt zu sehen, dass so viele Arbeiter entlassen werden oder in Unsicherheit leben.“ Er forderte eine „barmherzige, inkarnierte Kirche, die im konkreten Leben der Menschen gegenwärtig ist und prophetisch die Bedeutung der Arbeit für alle betont“, denn Arbeit sei „eine unverzichtbare Dimension des gesellschaftlichen Lebens“ (Fratelli tutti, 162).
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