Sonntag, 21. März 2021

Fr. Hunwicke spricht....

bei liturgicalnotes heute - auf gewohnt ironsiche Weise über die Tradition der Messen in den Stationskrichen während der Fastenzeit und einen ganz besonderen Aspekt päpstlicher Prozessionen im ersten Jahrtausend (nichts für sensible Seelen!).
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                               "MEILE UM MEILE..."

Statio ad Sanctum Petrum

Also erinnert uns das authentische Römische Missale uns- wie es das während der gesamten Fastenzeit tut- an die alte Sitte, nach der sich der Papst jeden Tag mit seinem Klerusn und den Menschen zur Messe traf. Vielleicht könnten wir die römische Tradition der Stationen-Liturgie wieder zulassen, bei der die Leute sich -begleitet vom Papst- in einer anderen Kirche zur Messe treffen, um unsere Fasten-Frömmigkeit zu leben. Die bei weitem beste Abhandlung dieses Themas stammt von dem großen anglikanischen Spezialisten G.G. Willis in seinem klassischen Essay "Weitere Essays zur frühen Römischen Liturgie" von 1968. Besonders gut ist, wie die Auswahl der Stations-Kirchen die Texte der Fasten-Messen beeinflußte. 

Ich kann nur einige -tatsächlich sentimentale- Details hinzufügen. Das erste kommt von einem römisch-katholischen Liturgiker und Bischof -Edward Myers, der 1948 das jetzt lange vergessene Buch "Fastenzeit und die Liturgie" veröffentlichte. Ich zitiere: "Die Straßen des klassischen und frühen  mittelalterlichen Roms waren nicht angenehm zu gehen: sie waren eng und überfüllt...Wie kam es also, daß man auf die Idee von Prozessionen kam?  Es gibt einen Bericht der Römischen Archäologie, der seltsamerweise von den meisten Forschern übersehen wurde, der eine Antwort liefern könnte. Es ist sehr wahrscheinlich, daß der Großteil der Stations- Prozessionen unter dem Schutz der großzügigen  Porticos stattfanden, die das Marsfeld in jeder Richtung überdachten und sich in der ganzen Stadt verbreitet hatten. Die Porticos bestanden aus überdachten Colonnaden, unter denen die Bürger sich unter günstigen Bedingungen bewegen  konnten, geschützt vor Wind, Regen, Kälte und Hitze. Die von Kaiser Augustus eingeführte Mode setzte sich bis zum Ende des Imperiums fort. Der Konstantins-Portico bereitete den Weg für die großen Porticos von Gracian, Valerian und Theodosius. Schließlich kamen jene, die von der Aelian-Brücke zu Sankt Peter führten, von der Porta Ostiensis zur San Paolo und von der Porta Tiburtina zu San Lorenzo. Die 12 größeren Kolonnaden des Campus Martius allein waren 5000 yards lang. 

Mein zweiter Beitrag stammt aus Berichten über formelle päpstliche Prozesssionen aus dem ersten Jahrtaussend. Und formell ist genau das, was sie waren. Es gibt ein Detail, das sich für uns sehr fremd anhören könnte.  Der Pontifex wurde vom Sub-Diakon begleitet, der einen abgedeckten Teller trug...in den der Hl. Vater -wenn  nötig- spucken konnte. 

Ich denke, daß die Hermeneutik der Kontinuität erfordert, daß das Subdiakonat und der Ritus des Pontifikalen Ausspuckens restauriert werden sollten.

Sehnen Sie sich nicht danach, diese endlosen Porticos entlang zu stapfen, in denen de Luft voller päpstlichen Speichels ist? "

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J.Hunwicke

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