Samstag, 6. März 2021

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über seine letzte Predigt in der Church of England am Quinquagesima.-Sonntag 2011, in der es um den Hl. Ignatius und seine Briefe geht. 
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"VOR ZEHN JAHREN"

"Der 26. März, der Quinquagesima Sonntag 2011, dem letzten Sonntag in der Church of England, habe ich bei der Statio dieses Sonntags- an dem im ersten Jahrtausend der Römische Pontifex in der Peters-Basilika zelebrierte...in meiner Predigt gesagt:

Heute schließen wir uns dem Geist des Christlichen Volkes des 6. Jahrhunderts in einem gemeinsamen Besuch im Peters-Dom im Vatican an: in der Kirche, in der in den 1960-er Jahren die Knochen eines großen und starken Mannes gefunden wurden, begraben unter einer einfachen, mit christlichen Graffiti, von denen einige den Hl. Petrus anrufen, bedeckten Aedicula aus dem 2. Jahrhundert. Das ist eine Kirche, die über dem Kephas, den Petra, über dem Felsen gebaut wurde.

Nur eine Generation oder so nach dem Martyrium des Hl. Petrus kam aus dem Osten ein Bischof nach Rom; sein Name war Ignatius. Er kam als Pilger, aber als Pilger in Ketten. Er wurde mit einer Bewachung nach Rom geschickt, um zum Märtyrer gemacht zu werden. Auf seinem Weg schickte er Briefe an die Gemeinden, an denen er vorüber kam; Briefe, in denen er ein um das andere mal die Einheit beschwor. Er drängt sie-immer- sich um ihren Bischof zu vereinigen. Er erinnert sie daran, daß der Bischof in ihrer Ortskirche immer und essentiell das Zentrum der Einheit ist. Klar gesprochen- er sagt das so oft, daß seine Briefe sogar durch Wiederholung ein bißchen langweilig werden können. 

Aber als der Hl. Ignatius sich Rom näherte, schrieb er an die Römische Kirche einen ganz anderen Brief. Der wurde in den 1940-er Jahren brillant von unserem größten Anglikanisch-Katholischen Theologen, Dom Gregory Dix, interpretiert. Dix wies auf etwas Seltsames darin hin. In seinem Brief an die Römische Kirche benutzt der Hl. Ignatius viele gleiche Worte wie in den anderen Briefen. Aber jetzt wendet er diese Wort anders an. Wenn er in den früheren Briefen ein spezielles Wort benutzte, das auf den Bischof als Zentrum der Einheit für die Ortskirche Bezug nahm, benutzt Ignatius in seinem Brief an die Römischen Christen jetzt das selbe Wort, um sich... auf die Römische Kirche zu beziehen. Sodaß er- wenn er früher den Ortsbischof prokathemenos seiner Ortskirche nannte- er jetzt die Römische Kirche als prokathemene in Beziehung zur universalen Kirche bezeichnet. Usw. Mit anderen Worten, in der Ortskirche ist der Bischof Zentrum und Fokus der Einheit; in der Universalen Kirche ist Rom Zentrum und Fokus der Einheit. Dix schreibt: "Rom steht für die ökumenische Einheit...Rom erfüllt durch seine Führerschaft genau die Funktion gegenüber der Universalen Kirche, die der Bischof in seiner Ortskirche hat." 

Heute -im Geist getragen durch die Lesungen und Gebete der heutigen Liturgie - haben wir die Tore Roms verlassen, den Vatican-Hügel hinauf, vielleicht schnaufend, wie wir ihn erklommen haben, zu den Knochen des Hl. Petrus, zum Felsen, zu dem der Herr sagte: "Auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen". Für zwei Jahrtausende sind die Christen dem Hl. Ignatius nach Rom gefolgt...um die Sehenswürdigkeiten zu sehen, an der Gräbern der Apostel und Märtyrer zu beten; vor allem aber gingen sie dorthin, um der Stimme des Apostels Petrus zuzuhören; um das Wort Gottes zu hören."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J.Hunwicke

  

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