Faro Di Roma gibt den Ingalt eines Interviews mit Erzbischof Georg Gänswein zum Verhältnis des amtierenden und des emeritierten Papstes wieder.
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"MSGR. GEORG GÄNSWEIN: "ES GIBT KEINE RANGORDNUNG DER PÄPSTE. BENEDETTO SORGT SICH WEGEN DER DEUTSCHEN SYNODE."
"Es ist verständlich und entschuldbar, wenn auch unangemessen- sagt Msgr. Georg Gänswein in einem Gespräch mit Maria Martinez Lopez für Alfa y Omega - zu versuchen, die verschiedenen Päpste zu vergleichen, um eine Art Rangliste zu erstellen, die auf den jeweiligen Verdiensten basiert. Wir müssen jedoch davon überzeugt sein, daß die Kriterien dieser Rangfolge nicht vom Applaus oder einem gemeinsamen Nenner abhängen, sondern davon, wie sie Jesus Christus, dem wahren Menschen und wahren Gott, dem einzigen Retter der Welt, bezeugen. Jeder Papst tut es mit seinen Besonderheiten, mit allen Unterschieden in Charakter, intellektueller Bildung, geistiger Reife, Erfahrungserbe ... Aber diese Vielfalt ist genau die Manifestation dessen, daß kein Papst der Nachfolger seines Vorgängers ist, sondern der Nachfolger des Apostels Petrus ".
Bzgl. der persönlichen Beziehungen zwischen dem amtierenden Papst und dem emeritierten Papst hat Msgr. Gaenswein, der eng mit dem ersten zusammenarbeitete und weiterhin persönlicher Sekretär des zweiten ist, erklärt: "Die Treffen zwischen Papst Franziskus und Benedikt XVI im Kloster Mater Ecclesiae, sind immer äußerst vertrauliche Treffen. Die Details dessen, was sie sagen, sind nur ihnen bekannt. Offen gesagt -gab Msgr. Gänswein´zu- habe ich mir nie die Freiheit erlaubt, einen von ihnen nach dem Inhalt ihrer Gespräche zu fragen.
Es ist möglich, daß die beiden Päpste wg. der deutschen Synode nicht einig waren, aber unabhängig davon, erklärt Gänswein- ist offensichtlich, daß die Lage der Katholischen Kirche in Deutschland zur Zeit von Spannungen und Verwirrung geprägt ist, die Anlass zur Sorge geben. Benedikt XVI ist sich dieser Situation in der Heimat bewußt. Er erkennt und nimmt das Fehlen von Einheit in nicht wenigen grundlegenden Aspekten des Glaubens wahr."
Das bedeutet jedoch nicht, daß der Papa emeritus ein Konservativer ist, stellt Gänswein gegenüber dem Interviewer fest, der gefragt hatte, was er "über das verzerrte Bild von Benedikt XVI denkt, über das in den Medien und auch von Freunden viel gesprochen wurde". Aber macnhe Dinge über ihn zu lesen, ist -worauf der Journalist den Erzbischof hinwies- immer noch schockierend. In welchen Bereichen wurde Benedikt auch von seinen Verteidigern missverstanden? “
"Eine umfassendere und vollständigere Antwort auf diese Frage - antwortete Gänswein - muss von der Geschichte gegeben werden, viel besser als ich es sagen kann. Jeder weiß, daß die Person und das Werk von Benedikt XVI in bestimmten Kreisen auf Widerstand, Opposition und Ablehnung gestoßen sind. Und nicht so sehr wegen der Art der Kommunikation, sondern wegen des spezifischen Inhalts seiner Lehre. Dies ist eine unangenehme Erfahrung, die von all jenen gemacht wird, die eine klare und kohärente Linie bei der Verkündigung und Verteidigung des katholischen Glaubens verfolgen. Eine andere Sache sind die Bilder, Stereotypen und Gemeinplätze über Kardinal Ratzinger, als er Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre war. Diese Verzerrungen kehrten nach einem Waffenstillstand in den ersten Jahren seines Pontifikats später mit einer trügerischen und delegitimierenden Absicht zurück. Aber jeder weiß, daß Benedikt XVI sich nie von dieser falschen öffentlichen Kampagne beeinflussen ließ. Die Suche nach einem allgemeinen und unbestimmten Konsens war nie die Richtlinie für seine Arbeit."
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