Samstag, 26. Juni 2021

Der "Synodale Weg", Rom, der Papst und Kardinal Müller

Dr. Maike Hickson kommentiert bei LifeSiteNews den Besuch des Vorsitzenden der DBK in Rom und seinen Bericht über die Audienz bei Papst Franziskus und veröffentlicht, was Kardinal G.Müller dazu zu sagen hat.
Hier geht´s zum Original: klicken

"NACH DEM TREFFEN MIT PAPST FRANZISKUS SAGT DER VORSITZENDE DER DEUTSCHEN BISCHÖFE, DER PAPST HABE SIE EINGELADEN, DER KIRCHE ZU HELFEN" 

Cardinal Gerhard Müller hat LifeSite mit einer exklusiven Antwort auf diese Nachricht versorgt.   

"Heute hat sich Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz mit Papst Franziskus in Privataudiuenz getroffen, der zweiten seit seiner Wahl. Direkt nach dem Treffen haben die deutschen Bischöfe ein Statement von Bätzing veröffentlicht, in dem er behauptet, daß der Papst den deutschen Synodalen Weg "unterstützt" und die Deutschen sogar bittet, die dreijährigen Arbeit der vom Papst angekündigten Bischofs-Synode zur Synodalität " formen zu helfen". 

Kardinal Gerhard Müller kritisiert in einem von LifeSite erbetenen Kommentar (volles Statement unten) diese neue Pressemitteilung der deutschen Bischöfe, die er "wohldurchdachtes Selbstlob" nennt. Er weist darauf hin, daß "die Agenda des Synodalen Weges dem Katholischen Glauben in Form und Inhalt diametral entgegengesetzt ist." 

Bischof Bätzing -erklärt in seinem offiziellen Statement nach dem Treffen mit dem Papst-, daß er Franziskus "ausführlich über dem Stand des Synodalen Weges informiert und ihm berichtet habe, daß die "Vorwürfe, nach denen die deutsche Kirche unabhängige Sonderwege gehen wolle, aus der Luft gegriffen seien." 

"Der Papst hat uns ermutigt, den von uns gewählten Synodalen Weg weiterzugehen, die offenen Fragen offen und ehrlich zu diskutieren und zu Empfehlungen für ein anderes Verhalten der Kirche zu kommen" fügt der deutsche Bischof hinzu.

"Gleichzeitig "sagt Bätzing" lädt er die Kirche in Deutschland ein, dem Weg der Synodalität Form zu verleihen, der zur von ihm angekündigten Bischofssynode 2023 führen wird. 

Außer Papst Franziskus veröffentlicht innerhalb sehr kurzer Zeit eine Korrektur dieses offiziellen deutschen Statements- was äußerst unwahrscheinlich ist- kann man aus diesem Treffen und dieser Botschaft das schließen, worüber sich jetzt seit vielen Jahren besorgte Beobachter Sorgen machen: besonders daß Papst Franziskus den deutschen Synodalen Weg unterstützt. Und dieser Synodale Weg stellt viele der unreformierbaren Katholischen Doktrinen in Frage (wie z.B. das männliche Priestertum, die klerikale Leitung der Kirche, das Verbot von Segnungen homosexueller Paare, Kohabitation und Empfängnisverhütung). 


Erst im vergangenen Monat fand ein merkwürdiges Ereingnis statt: Kardinal Reinhard Marx hat Papst Franziskus seinen Rücktritt als Erzbischof von München und Freising angeboten und gesagt, er sehe die Kirche im Hinblick auf die Krise des sexuellen Mißbrauchs und des Mangels an Reformen an einem "toten Punkt". Der Papst hat sich mit Marx getroffen, das Thema diskutiert und ihm dennoch erlaubt, den Brief zu veröffentlichen, in dem er seinen Rücktritt anbietet, den der Papst dann wenige Tage später ablehnte. 

Es schien wie ein inszeniertes Event, das Papst Franziskus die Möglichkeit geben sollte, Kardinal Marx offizielle Anerkennung dafür zukommen zu lassen, daß er 2010 dem umstrittenen Synodalen Weg begonnen hat, der seither die Katholische Kirche in Deutschland erschüttert. 

Sollte jemand Zweifel gehabt haben, wo der Papst im Hinblick auf den deutschen Weg der Heterodoxie und schlimmer steht, hat seine Zustimmung zu Marx- wie auch seine eigene Entscheidung, -nach dem Start eines Synodalen Wegen in Italien- einen internationalen Synodalen Weg für die ganze Kirche zu beginnen- sollte der jeden Zweifel begraben. 

Keiner der den Leichtsinn der deutschen Vorschläge für Reformen (einschließlich der Segnung homosexueller Paare, die ein Verbot des Vaticans provozierten) gesehen hat, würde je wagen, innerhalb der Kirche mehr solche Wege zu eröffnen.

Dieser neue internationale Synodale Weg wird mehrere Etappen haben, wie Mario Grech, der Generalsekretär der Bischofs-Synode, im vergangenen Monat ankündigte. Das Treffen der Bischöfe wird im Oktober in Rom beginnen, gefolgt von 6-monatigen Treffen auf Diözesan-Ebene, dann auf nationaler und dann auf kontinentaler Ebene. Diese Treffen werden die Meinungen religiöser Gemeinschaften, von Laien-Verbänden und Katholischen Universitäten aufnehmen. 

Sollte Papst Franziskus jemals ernsthaft besorgt gewesen sein, daß der Synodale Weg der Katholischen Kirche in Deutschland härestische Gedanken und Praktiken vorschlägt und praktiziert, hätte er als Oberster Hirte die moralische Pflicht gehabt, sie zum Wohl der Seelen zu stoppen. Und er hätte sie sicher nicht gebeten, "den internationalen Synodalen Weg zu formen." 

Es gibt viele Aspekte des Katholischen Glaubens, die auf dem Spiel stehen. Wie Kardinal Müller in seinem heutigen Statement hinweist-"ist die Agenda des Synodalen Weges dem Katholischen Glauben in Form und Inhalt diametral entgegengesetzt" und er erinnert uns daran, daß der deutsche Synodale Weg "auf Kollisionskurs mit dem Katholischen Glauben ist": Außerdem erinnert uns der deutsche Prälat an die hierarchische Struktur der Katholischen Kiurche und ein rein männliches Priestertum. 

"Das dreifache Sakrament der Heiligen Weihen setzt unter anderen Kriterein das männliche Geschlecht seiner Empfänger voraus. Diese Wahrheit ist endgültige Lehre der Kirche und darf nicht nach der Logik von Prestige und Macht verweltlicht werden." erklärt er. 

Kardinal Müller weist auch die Behauptung des Synodalen Weges zurück. daß der Zölibat eines der Wurzelprobleme der aktuellen sexuellen Mißbrauchskrise sei.. Schließlich fordert er ein genuin Katholisches Leben und gute Hirten, was der einzige Weg ist,  Stärke und Überzeugung in der Katholischen Kirche zurück zu gewinnen., 

Es folgt der vollständige Kommentar von Kardinal Gerhard Müller:

"Die Presseerklärung der Deutschen Bischofs-Konferenz (DBK) vom 24. Juni 2021 zum Besuch ihres Vorsitzenden Bischof Bätzings beim Papst enthält diplomatische Phrasen wohlüberlegten Selbtlobs. Sie bezweckt nichts anderes, als die bekannte Taktik zur Beschwichtigung der Kritik am Synodalen Weg  und ihre antikatholische Agenda zu verstecken. Wie immer fühlt man sich durch den Papst sehr ermutigt, mit dem begonnenen Weg fortzufahren bis zum (gesegneten oder bitteren) Ende. Summa summarum: viel Lärm um nichts und alle Aufregung ist vergebens! Weil der Bischof vom Limburg dem Nachfolger Petri endlich "Klar gemacht hat " wen Christus an die Spitze der Apostel geetzt und in ihm ein ewiges und sichtbares Prinzip und die Grundlage der Einheit des Glaubens und der Kommunion" (Lumen gentium 18) errichtet hat und daß zirkulierende Zuschreibungen, nach denen die Kirche in Deutschland spezielle Wege gehen will, aus der Luft gegriffen sind." 

Also können Warnungen eines konfrontativen Kurses bzgl, der Einheit der Kirche und ihres offenbarten Glaubens nur von undurchsichtigen und inkompetenten Kardinälen, Bischöfen und Theologen in aller Welt erfunden worden sein, um den Papst in Rom zu verwirren, oder ihn sogar für einen Katholizismus zu instrumentalisieren, der keine Notiz von der Wirklichkeit des heutigen Lebens nehmen will. 

Aber nur weil jene, die die Gabe einer unendlichen Naivität besitzen, immer noch an das Märchen des guten, vorwärtsstrebenden Papstes und seine bösen, bremsenden Mitarbeiter (Ladaria, Koch und sogar Kasper) glauben, bedeutet das, daß sie einfach nur ausprobieren wollen, wie weit sie gehen können. Oder íst die Erkenntnis gewachsen, daß die Agenda des Synodalen Weges dem Katholischen Glauben in Form und Inhalt diametral entgegengesetzt ist? Was Katholisch ist, ergibt sich nicht aus der kombinierten Mehrheit subjektiver Meinungen, sondern objektiv aus den bindenden lehramtlichen Dokumenten der Katholischen Kirche- angeleitet vom Papst und den Bischöfen, die in Kommunion mit ihm sind (Lumen gentium 8).

Damit diese Kommunion der Gläubigen nicht "vom Weg des Glaubens abweicht" müssen die Bischöfe als Nachfolger der Apostel "das ihnen anvertraute Gut bewahren" (1Tim 6:20) , d.h. in der Lehre der Apostel verbleiben (Akte 2:42). Im Hinblick auf die Agenda des Synodalen Weges -der auf Kollisionskurs mit dem Katholischen Glauben ist- werden die wichtigsten Punkte hier aus Günden der Klarheit erwähnt werden: 

 1. Die formlose Versammlung der Deutschen Bischöfe mit Repräsentanten von Laien-Organisationen, genannt Synodaler Weg- hat keine Lehrautorität zu Themen des Katholischen Glaubens und steht nicht über der sakramentalen (=hierarchischen) Verfassung der Kirche. ("Hierarchie" ist hier nur das Äquivalent für Sakramentalität und hat nichts mit politisch-soziologischen Überlagerung durch -und Unterwerfung unter- eine regierende säkulare Körperschaft zu tun).

 2. Es ist unwahr und ehrlos, die sexuellen Übergriffe einzelner Personen (Klerus und Laien im Dienst der Kirche) kausal dem Zölibat der Priester, den religiösen Gelübden und der Sexual-Ethik des in der Kirche verwurzelten Bildes des Menschen der Gebote Gottes zuzuschreiben. Weil die evangelischen Räte Gaben des Hl. Geistes sind, ist würde die materialistische These von der Unwiderstehlichkeit des sexuellen Instinktes oder seiner automatischen Entladung in Perverionen, bedeuten, daß Gott selbst zum Urheber der Sünde erklärt werden müßte. Der Gläubige jedoch ist durch die Gnade Gottes befähigt, die Gebote Gottes aus freiem Willen zu erfüllen und das Versprechen der Enthaltsamkeit zu erfüllen. 

 3. Die Apostolische Autorität des Papstes, der Bischöfe und Priester, die Gläubigen zu lehren, führen und zu heiligen, kommt nicht aus einem Machtanspruch im säkularen Sinn, sondern ist ihnen von Jesus als Teilnahme an seiner messianischen Autorität und Mission anvertraut worden. Priester und Laien sind in Christus, dem Hohen Priester, vereint und arbeiten zusammen daran, den Leib Christi, die Kirche, aufzubauen. 

 4. Das dreifache Sakrament der Hl. Weihen setzt unter anderen Kriterien das männliche Geschlecht ihrer Empfänger voraus. Diese Wahrheit ist endgültige Lehre der Kirche und darf nicht durch die Logik von Prestige und Macht säkularisiert werden. 

 5.Die Kirche kann ihre Glaubwürdigkeit nur durch ein genuin Christliches Leben der Katholiken wiedergewonnen werden. Der apostolische Dienst wird ein Zeugnis für Christus, wenn Priester sich selbst als Gute Hirten sehen und nach dem Beispiel Jesu leben, der sein Leben für seine Schafe gab."

Quelle: M.Hickson, LifeSiteNews, Kard. G. Müller 

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