Hannah Brockhaus berichtet für CNA über einen Text des Papa emeritus Benedikt XVI zur gleichgeschlechtliche Ehe, den er als Einführung für eine Anthologie seiner Schriften geschrieben hat- hier veröffentlicht vom Catholic World Report.
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"BENEDIKT XVI: DIE LEGALISIERUNG DER GLEICHGESCHLECHTLICHEN EHE IST EINE VERFORMUNG DES BEWUSSTSEINS"
Papst emeritus Benedikt XVI hat gesagt, daß die Gesetzgebung zur gleichgeschlechtlichen Ehe in vielen Ländern eine "Verformung des Bewußtseins" ist, die auch in einige katholische Kreise eingedrungen ist.
In einer Einleitung für eine neue Anthologie seiner Schriften sagte Benedikt XVI , daß mit der Gesetzgebung zu gleichgeschlechtlichen Ehen in 16 europäischen Ländern das Thema Ehe und Familie einen neue Dimension angenommen hat, die nicht ignoriert werden kann."
"Wir sind Zeugen einer Bewußtseinsverformung, die offensichtlich tief in Bereiche des Katholizismus eingedrungen sind." schrieb der Papst "Darauf kann man nicht mit kleinen Moralismen oder einigen exegetischen Bezügen antworten. Das Problem geht tiefer und muß deshalb mit grundsätzlichen Worten angesprochen werden."
Die am 16. September in der italienischen Zeitund Il Folgio veröffentlichte Einführung wurde für das italienische Buch "Das wahre Europa: Identität und Mission" verfaßt.
Papst Franziskus hat das Vorwort zu dem Buch formuliert, das eine Sammlung von Texten enthält, die Papst Benedikt XVI vor und während seines Pontifikates geschrieben hat, das von 2005 bis 2013 dauerte.
In diesem Vorwort schreibt Franziskus, daß "zwischen so vielen Worten und groß-klingenden Verkündigungen in Europa heute der Respekt vor jedem menschlichen Leben zunehmend verloren geht- beginnend mit dem Verlust des Bewußtseins für seine Heiligkeit. d.h. eine Verschleierung des Bewußtseins, daß wir Geschöpfe Gottes sind.“
"Benedikt XVI hat sich nicht gescheut. im Laufe der Jahre mit großem Mut und Weitblick die vielen Erscheinungsformen dieses dramatischen Verzichts auf den Schöpfungsgedanken anzuprangern, bis hin zu den aktuellen, letzten Konsequenzen, die im Einleitungstext absolut klar und überzeugend geschildert werden“, sagte Papst Franziskus.
In seiner Einleitung sagte Benedikt XVI, es sei wichtig, zu beachten, daß das Konzept der "gleichgeschlechtlichen Ehe“ "im Widerspruch zu allen bisher aufeinander folgenden Kulturen der Menschheit steht und damit eine Kulturrevolution bedeutet, die sich der gesamten Tradition der Menschheit bis heute entgegenstellt“
Er hat darauf hingewiesen, daß es keinen Zweifel gibt, daß verschiedene Kulturen unterschiedliche rechtliche und moralische Vorstellungen von Ehe und Familie haben, wie zum Beispiel die tiefgreifenden Unterschiede zwischen Polygamie und Monogamie.
Aber er betonte auch, daß die Grundgemeinschaft nie die Tatsache in Frage gestellt habe, daß die Existenz des Menschen in seiner männlichen und weiblichen Form auf die Fortpflanzung hin geordnet ist, "sowie die Tatsache, daß die Gemeinschaft von Mann und Frau und die Offenheit für die Weitergabe des Lebens das Wesen dessen bestimmen, was man Ehe nennt.“
"Die grundlegende Gewissheit, daß die Menschheit als Mann und Frau existiert; daß die Weitergabe des Lebens eine Aufgabe der Menschheit ist; daß es die Gemeinschaft von Mann und Frau ist, die dieser Aufgabe dient; und daß darin, über alle Unterschiede hinweg, die Ehe im Wesentlichen besteht – eine ursprüngliche Gewissheit ist, die der Menschheit bisher klar war“, sagt Benedikt.
Der emeritierte Papst schreibt, daß die grundlegende Umwälzung dieser Idee mit der Erfindung der Antibabypille und deren Möglichkeit begonnen wurde, Fruchtbarkeit von Sexualität zu trennen.
"Diese Trennung bedeutet in der Tat, daß auf diese Weise alle Formen der Sexualität gleichwertig sind“, sagte er. "Ein grundlegendes Kriterium existiert nicht mehr.“
Diese neue Botschaft, so Benedikt, habe das Bewußtsein von Männern und Frauen tiefgreifend verändert – zuerst langsam und jetzt deutlicher.
Aus der Trennung von Sexualität und Fruchtbarkeit, fuhr er fort, ergebe sich das Gegenteil: "Fruchtbarkeit ist natürlich auch ohne Sexualität denkbar.“
Benedikt XVI merkte an, daß es daher richtig erscheint, die Zeugung des Menschen nicht mehr der "gelegentlichen Leidenschaft des Fleisches“ anzuvertrauen, sondern den Menschen rational zu planen und zu produzieren.
So sei ein Mensch nicht mehr "gezeugt und erzeugt, sondern gemacht“, betonte der pensionierte Papst, was bedeutet, daß der Mensch kein Geschenk ist, das man annehmen muss, sondern "ein durch unser Tun geplantes Produkt“.
Er fügte hinzu, daß wenn wir planen können, Leben zu machen, auch wahr sein muß, daß wir planen können, es zu zerstören- und stellt die zunehmende Zustimmung zum assistierten Suizid und zu Euthanasie als "ein geplantes Ende des eigenen Lebens als integraler Teil des beschriebenen Trends" fest.
Die Frage der gleichgeschlechtlichen Ehe- fuhr er fort- ist es keine Frage "ein bißchen großzügiger und offener" zu sein. Eher stellt sich die grundlegende Frage, was ist der Mensch? Und damit auch die Frage, ob es einen Schöpfer gibt, oder ob wir nicht alle gemachte Produkte sind".
"Diese Alternative stellt sich: entweder ist der Mensch ein Geschöpf Gottes, ist er ein Ebenbild Gottes, ist er ein Geschenk Gottes, oder der Mensch ist ein Produkt, das er selber schaffen kann" schreibt Benedikt XVI.
Er sagte, daß die ökologische Bewegung festgelegt hat, daß es Grenzen für die Natur gibt, die wir nicht ignorieren können und daß auf gleiche Weise wahr ist, daß die menschliche Person eine ihm gegebene Natur besitzt, deren Verletzung oder Verleugnung zur Selbstzerstörung führen kann."
Er betonte: "Das ist auch der Fall bei der Schaffung des Menschen als Mann und Frau. die von der Hypothese der gleichgeschlechtlichen Ehe ignoriert wird"
Quelle: H.Brockhaus, CNA. CWR
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