Sonntag, 3. März 2013

Castel Gandolfo an den Tagen "danach"

Vor dem verschlossenen Tor des Apostolischen Palastes auf der Piazza della Libertà sieht man immer noch zahlreiche Touristen und Reporter von Funk, Fernsehen und Zeitungen mit und ohne Kameras und Mikrophone, die die Emotionen einfangen wollen, die das am 28.2.2013 erlebte historische Ereignis hinterließ.
Diese Emotionen sind überall in den Straßen und auf den Plätzen der kleinen Stadt über dem Albaner See zu spüren. Es ist wie ein Schleier der Trauer, der sich über die Stadt gelegt hat sagt Pietro Diletti , Gemeindepfarrer von San Tommaso da Villanova . "Als sich das Tor schloß, hatten wir alle das Gefühl " fügt er sichtlich bewegt hinzu "daß hier Geschichte geschrieben und besiegelt wird."
Die Kette, die nach dem Tod eines Pontifex zusätzlich vor das Tor gelegt wird- bleibt aber offen.

Die Gemeinde:
Gestern hat die Gemeinde eine spezielle Messe für Benedikt XVI gefeiert, an der auch die Bürgermeisterin Milvia Monachesi teilnahm. In seiner Predigt sagte Don Diletti:" Benedikt XVI hat uns ein Beispiel der Demut und der engen Verbindung zu Gott im Gebet gegeben, aus der er die unwiderrufliche Entscheidung zu seinem Amtsverzicht treffen konnte. Ein Akt der Liebe zur Kirche- von der ganzen Welt verstanden.
Und er fügte hinzu:
" Benedikt XVI ist nicht geflohen und ist nicht vom Kreuz gestiegen- er ist ihm näher denn je."
Die Gemeinde hat gebetet, daß " der Herr seine Heiligkeit behüte und ihm heiter-ruhige Tage schenke.
Wir haben ihn sehr gern, er hätte überall hingehen können, aber er hat Castel Gandolfo gewählt.
Ein Zeichen, daß er diese Stadt liebt und sich hier wohlfühlt. Genau das hatte er 2011 gesagt:
"Hier fühle ich mich wohl. Ich sehe die Berge, den See, das Meer- hier sind gute Menschen."




Die Bürgermeisterin
"Ich habe einen Brief auf seinen Schreibtisch gelegt, um ihm unsere Nähe, unsere Dankbarkeit und die Germeinschaft im Gebet zu versichern.
Ich weiß, daß er vor den Augen der Welt verborgen leben will- aber wir würden ihm sehr gern die Ehrenbürgerschaft der Stadt verleihen, als Zeichen unseres Wunsches, dieses Band der Zuneigung, das uns mit ihm verbindet, lebendig zu halten.
Er hat immer wieder seine Liebe zu Castel Gandolfo ausgedrückt- auch jetzt wieder, indem er seinen letzten Gruß von hier aus sprach.
Das verbindet uns für immer auf stärkste Weise mit ihm. Er wird 3 Monate hier bleiben, das freut uns sehr und wir werden versuchen, ihm einen heiteren, ruhigen Aufenthalt zu garantieren, keine Störungen seines Wunsches nach Ruhe und Abgeschiedenheit zuzulassen und mit Hilfe der Ordnungskräfte seine Sicherheit zu garantieren.

Der Direktor der Ville Pontificie, Saverio Petrillo
Er hat den Schweizer Gardisten Freitag um 20:00 Uhr den Befehl gegeben, das Tor des Apostolischen Palastes zu schließen.
"Das war mit einer tiefen Gemütsbewegung verbunden. Mir war bewußt, einem außerordentlichen unvorhergesehenen Ereignis beizuwohnen. Eine leise Trauer gewiß- aber nicht so überwältigend, weil der Hl.Vater so heiter und ruhig ist- ermutigend für uns alle. Ich mußte an die Worte Jesu Christi an Petrus denken, der sich von ihm nicht die Füße waschen lassen will: "Du verstehst es jetzt nicht, später wirst du es verstehen"  So geht es mit gerade.
Wir wünschen Benedikt XVI, daß er sich in seiner Zeit hier an den Wundern und der Schönheit der Schöpfung erfreuen kann, wie er auf dem Balkon sagte"

Das Centro Mariapoli der Focolari 
das sich im Park der Päpstlichen Villen befindet. Auch sie waren auf dem Platz. "Wir haben das Schließen des Tores tief bewegt miterlebt- auch mit leiser Nostalgie. Sie haben Blumen und ein Gemälde für ihn abgegeben " und wir werden jede Gelegenheit nutzen ihm Blumen und kleine Grußbotschaften zukommen zu lassen, wir wissen auch, daß er Gebäck liebt... wir wünschen ihm ein tiefes, großes Ausruhen nach dieser schwierigen Zeit, daß er sich der heiteren Ruhe, die nur der Hl. Geist und der Himmel schenken, erfreuen kann."



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