Freitag, 12. Juli 2013

Demut & Weisheit und die Päpste als Gefangene ihrer Sekretäre

Was Papst Franziskus seinem Ex-Schüler und Freund, dem Schriftsteller Jorge Milia über seine Begegnungen mit Papa emeritus Benedetto und sein Leben als Papst am Telefon erzählte.....und der wiederum nicht für sich behalten konnte.
Im blog Terre d´America hat er das virtuell "zu Papier" gebracht
klicken 

Zu Beginn des Gespräches erzählt Milia seinem Freund, er habe begonnen "Lumen Fidei " zu lesen, woraufhin Papst Franziskus betonte, an dessen Entstehung kaum Anteil zu haben, die Hauptarbeit habe Benedetto geleistet.  Dann wörtlich:
"Du machst dir keine Vorstellungen über die Demut und Weisheit dieses Menschen. Er ist ein sublimer, großer Denker, der von der Mehrzahl der Menschen weder verstanden noch gekannt wird.
Ich habe ihn heute gesehen, wir haben ein langes Schwätzchen gehalten und für mich ist es immer eine Freude, mit ihm Gedanken auszutauschen."
J.Milia : "Dann halte ihn in deiner Nähe."
Papst Franziskus: "Ich denke gar nicht daran, auf den Rat eines solchen Menschen zu verzichten."

Wenn er über Ratzinger spricht, tut er das mit Anerkennung und Wärme, so als habe er einen älteren Freund aus Jugendtagen wiedergetroffen, den man als Schüler bewundert habe  und wo die Zeit alle möglichen Differenzen geschliffen und eingeebnet hat.



Dann verrät der Pontifex seinem Freund einen weiteren Grund, warum er nicht im Apostolischen Palast wohnen wolle:
"Ich entscheide selber, wen ich sehen will - nicht meine Sekretäre ", (....) "viele Päpste endeten dort als "Gefangene ihrer Sekretäre".
Es sei nicht leicht, weil es dort (in der Kurie) so viele "Herren (padroni) des Papstes gibt, die schon sehr lange in Amt und Würden sind."
Sie sprachen dann über seine greifbare Nähe zu den Gläubigen und Milia sagte:
"Wenn meine Großeltern hätten hören können, daß ich den Papst duze, hätten sie sofort angefangen, für mich zu beten, in der festen Überzeugung, daß ich verloren sei."
Quelle : S.Izzo /AGI


Auch der Vaticanist der La Stampa A.Tornielli hat den Bericht über dieses Telefonat aufgegriffen.
Unter der Überschrift  "Es wäre dumm, auf den Rat von Benedetto zu verzichten"
Hier geht´s zum Artikel : klicken

2 Kommentare:

  1. Ich vermute, gewisse Ausplappereien finden durchaus das Wohlwollen dieses Papstes.

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  2. Das kann sein. Aber das spricht überhaupt nicht gegen den Papst. Da Päpste sich gegenüber den "Medien" seit jeher nur zurückhaltend äussern, gehört es zu ihrer Kommunikationspolitik, Leute ihres Umfelds ihre Meinung "plappern" zu lassen. Das haben die Päpste vor Franziskus auch alle so gehandhabt.

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