Sonntag, 6. Oktober 2013

Märtyrer und selig: Rolando Rivi

                       Modena
Gestern  in Modena sprach Angelo Kardinal Amato Rolando Rivi selig, der als 14jähriger Seminarist von kommunistischen Parisanen ermordet worden war. Heute beim Angelus gedachte Papst Franziskus seiner.

Der Saal der Casa Modena, in dem die Seligsprechung stattfand, war bis auf den letzten Platz gefüllt.
Es sind die Gläubigen der Diözesen Modena und Reggio, die diesem Akt, der der historischen Wahrheit um die Ereignisse im April 1945 die Ehre gibt und der an den in der offiziellen Geschichtsschreibung vergessenen Jungen erinnert, beiwohnen wollten.
Zu diesem Fest des Glaubens ist aus Rom der Präfekt der Kongregation "per le cause dei santi"  Kardinal Angelo Amato gekommen- aber auch der Bischof und der Erzbischof der Region, viele Prälaten aus der Emilia-Romagna, einschließlich  Kardinal Caffara und viele Priester aus der näheren und ferneren Umgebung.
Nachdem die Worte mit denen Papst Franziskus den jungen Märtyrer selig sprach,
"Mit unserer Autorität haben wir beschlossen, Rolando Rivi selig zu sprechen, den heldenhaften Zeugen des Evangeliums" verlesen waren, trug Sergio, ein Cousin Rolandos eine Reliquie des neuen Seligen (eine Haarlocke) zum Altar.
In seiner sehr bewegenden, emotionalen Predigt, die unter dem Motto: "ein gottgeweihtes Kind in den Händen gottloser Menschen" stand, sprach Kardinal Amato von dem Kinde, das Rolando ja noch war, das sich seiner Berufung zum Priestertum so sicher war und das so grausam zu Tode kam-aber in der Stunde größter Not seinen Mördern ins Gesicht sagte: " ich gehöre zu Jesus".
Die Täter bezeichnete er als "Hyänen, die voller Haß nach einem Opfer suchten, daß sie zerreißen und verschlingen wollten. Sie zogen ihm die Soutane- sein Gewand- aus, wie es die Schlächter Jesu Christi taten. Hyänen, die die Gebote des Herrn (du sollst nicht töten) vergessen hatten, die im Hass verfangen waren und indoktriniert, das Christentum zu vernichten, die Priester zu demütigen, Pfarrer zu ermorden und die Katholische Moral zu zerstören."
"Rolando Rivi war schon in dem Augenblick selig, als er an jenem 13. April 1945 von 2 kommunistischen Partisanen ermordet wurde- ein nie gesühntes Verbrechen. Das war in den Himmel geschrieben, weil sein Blut im Kelch Christi aufgefangen wurde" so Kardinal Amato. "Aber in der Welt war er noch nicht selig, in der Welt in der er den Tod fand, weil er seinen Glauben an Christus bezeugte."

Daß Rolandos heldenhaftes Martyrium gestern bezeugt werden konnte, ist den Menschen zu verdanken, die im Schweigen der Nachkriegszeit begannen, nach der Wahrheit über den Tod des Jungen zu suchen, des Todes, der nur allzu bald als "privates Verbrechen" in den Archiven verschwand.




Unter ihnen ist z.B. der Journalist Emilio Bonicelli, heute Mitglied des "Komitees der Freunde Rolando Rivis ", der die Sache vorangebracht hat. " Dort in jenem Wald schien es nur den entfesselten Hass gegeben zu haben, der siegte. Rolando war aus der Geschichte ausgelöscht, aber der Herr sagt uns- es gibt nichts so Böses, daß er daraus nicht etwas Gutes machen könne" so Bonicelli.

Noch vor Bonicelli hatte der Cousin Sergio versucht, die Wahrheit zu ergründen. "Wir haben seine Erinnerung in der Familie gepflegt". Auf Anraten der Patres della Consolata der Kirche San Valentino begann er zu suchen, weil er nicht glauben konnte , daß Rolando ein" Spion der Deutschen" gewesen sein sollte.
Paolo Risso, der erste Biograph Rolandos begann 1976 zu recherchieren, als er während seiner Habilitationsvorbereitung auf Rolando Rivi aufmerksam wurde. Er konnte sein Buch 1991 veröffentlichen. Zurückblickend sagt Risso: "Es gab so viele Hindernisse. In der Emilia wurde damals aus Hass auf den Glauben getötet. Es gibt noch weitere 4 Seminaristen, die auf gleiche Weise getötet wurden, auch über sie müssen wir Untersuchungen anstellen. Aber Rolandos Fall hat mich am meisten bewegt, weil er der Jüngste war und weil es bei ihm keinerlei Zweifel gab."
Aus Rolandos Leben erzählt er: "Auch wenn er zu Hause war; trug er immer die Soutane, wie oft sie ihn auch baten, sie auszuziehen. Immer wiederholte er: "ich gehöre zu Jesus" Diese Soutane war es auch, die die Kommunisten auf ihn als Feind ihrer Sache aufmerksam werden ließ."

Während das Gericht feststellte, dass es sich bei der Tat um ein Hassverbrechen handelte und der Richter Michele Donzellini, der die beiden Täter Giuseppe Corghi und Delciso Rioli zu 16 und 26 Jahren Gefängnis verurteilte, schrieb, Rolando sei "als Sympathisant der Katholischen Partisanen ermordet worden und weil er sich der Verbreitung des Kommunismus widersetzte", wurde das Urteil dennoch aufgehoben und beide Täter amnestiert. 
Gestern nun wurde in Modena nicht nur ein Bild von Mut und Freiheit der Verehrung übergeben, sondern auch die historische Wahrheit rehabilitiert.

Quelle und cr Omni Die srl     
    

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