Donnerstag, 2. Januar 2014

Maaloula, die Krise der arabischen Gesellschaft

Wir haben immer mal wieder das Schicksal des christlichen Städtchens Maaloula im aktuellen Bürgerkrieg in Syrien und die Lage der dort belagerten, eroberten, wieder befreiten und wieder eroberten Eínwohner geschildert. Maaloula- eine der ältesten christlichen Gemeinden des vorderen Orients und der Welt überhaupt, in der teilweise noch aramäisch gesprochen wird (wurde?), mit zahlreichen uralten Kirchen und Klöstern aus den ersten christlichen Jahrhunderten, die jetzt zum größten Teil zerstört und entweiht sind.
Ihr Schicksal hat keinen nennenswerten Protest oder sonst eine bemerkenswerte Reaktion der christlichen Welt hervorgerufen.
Der letzte Coup der Dschihadisten nach der Ermordung oder besser gesagt Hinschlachtung zahlreicher christlicher Bürger von Maaloula war die Verschleppung von 12 Orthodoxen Nonnen nach der Eroberung ihres Klosters Mar Takla (Hl.Thekla) , in dem um die 60 Waisenkinder Zuflucht gefunden hatten (über deren Schicksal es keine Nachrichten gibt) .
Vor einigen Tagen sagte der maronitische Erzbischof von Beirut, Boulos Matar, anläßlich einer Hl. Messe in der Kirche Mar Takla  in Beirut: : "Das christliche Städtchen Maaloula ist ein Zeichen für die Krise der arabischen Gesellschaft".

Die ökumenische Messe, an der außer EB Matar u.a. der maronitische Bischof Roland Abou Jaoudé, der Syrisch-Orthodoxe Bischof Saliba, der Caldäisch-Orthodoxe Bischof Kassarij, der Griechisch-Katholisch Bischof Bustros und zahlreiche Priester aller Kirchen teilnahmen, wurde von "Lumière D´Orient" veranstaltet, dessen Direktor Jacques Kalassi ebenfalls sprach.



Für die aktuelle Krise der arabischen Gesellschaft, sei die Verschleppung der Ordensschwestern sowie der Bischöfe Yazigi und Ibrahim besonders schwerwiegende Indizien. Das sei eine Entwicklung -so der Erzbischof- die nichts anderes als den Verlust jeglicher spirituellen Sensibilität auf Seiten der Entführer beweise, die den Sinn für die Werte ihrer eigenen Religion völlig verloren haben.
Was dort geschehen sei, könne nur als offene und ausdrückliche Zurückweisung des Willens Gottes verstanden werden. Kein Araber könne diese Krise aller Werte akzeptieren.
"Seit wann nimmt man Frauen als Geiseln? Diese Aktion steht in totalem Widerspruch zur Würde der arabischen Kultur und Zivilisation und ihres edlen Rufes."
Auch wenn es sich um die Taten Einzelner handele, so könne man sie nicht aus dem mehr globalen Zusammenhang des Verhältnisses des  Christentums zum Islam im Maghreb und in der Welt abstrahieren.
Jacques Kalassi sagt in seiner Ansprache: "Was man bei einer Ausweitung des Konfliktes am meisten fürchten muß, ist daß eine ganze Generation heranwächst, die an nichts anderes als an Geld, Gewalt und Waffen glaubt. Aber wir dürfen die Gegend nicht verlassen. Wir haben Angst, was werden würde, wenn auch wir gehen."

Quelle: Radio Vaticana klicken


 

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