Montag, 7. April 2014

Heute vor 400 Jahrten

am 7. April 1614 starb in Toledo der Maler El Greco (Domenikos Theotokopoulos) .
In Toledo-bis zur Entscheidung König Philipps II, Madrid zur Metropole seines mächtigen Reiches zu machen- Hauptstadt Spaniens-hatte er für die letzten 30 Jahre seines Lebens eine Heimat gefunden
In Candia auf Kreta geboren- mit der byzantinischen Kunst aufgewachsen und zum Ikonenmaler ausgebildet,(Quelle der gelängten Darstellung seiner Figuren- und eben weder einfach nur dem Manierismus geschuldet-wie einige der byzantinischen Kunst- insbesondere der Freskenmalerei-unkundige Kunsthistoriker glauben, noch einem Sehfehler, wie in Kunstgeschichte dilettierende Ärzte behaupteten) - kam er um 1567 nach Italien.
In Venedig und Rom lernte er die Bilder der Meister der italienischen Renaissance und des frühen Barock kennen, unter ihrem Einfluss wechselte er von der Temperamalerei auf Holz zur Ölmalerei auf Leinwand. Der Temperatechnik hielt er allerdings zeitlebens für die Untergründe und Skizzen die Treue.
Mit seiner Dankbarkeit für diese großen Lehrmeister hielt er nicht hinter dem Berg und so sind sie in seinem Gemälde "Die Tempelreinigung", das in Minneapolis hängt, allesamt portraitiert: Raffael, Tizian, Michelangelo und Clovio ( untere rechte Ecke)

                          El Greco (Domenikos Theotokopoulos) - Christ Driving the Money Changers from the Temple - Google Art Project.jpg
                          "Die Tempelreinigung"         Quelle: wikicommons

Ursprünglich hatte er das Bild für die neuerrichtete königliche Residenz El Escorial gemalt.



Der König allerdings war "not amused", ebensowenig über theologische Eigeninterpretationen und Abweichungen, die El Greco sich erlaubte. Zur Inquisition stand er in keinem gefährlichen Spannungsverhältnis, auch wenn es Stefan Andres in seinem Buch "El Greco malt den Großinquisitor" so darstellt und den Großinquisitor im Gegensatz zur historischen Realität zum Erzbösewicht macht, der dem Maler zwecks Vernichtung nachstellt.
Im Gegenteil, El Greco hat für die Inquisition die Aussagen eines der Häresie verdächtigen und anschließend freigesprochenen Griechen übersetzt und den eher toleranten Kardinal Don Fernando Nino de Guevara, den Großinquisitor, porträtiert (mit damals geradezu revolutionärer und "umstrittener" Bügelbrille) Dieses Buch ist eben doch nur ein Roman -und keine historische Dokumentation, zu der die Schar hauptsächlich nichtkatholischer Kunsthistoriker, Bilderfreunde und Kirchenfeinde es kurzerhand erklärten, zudem ein Roman- 1935 erschienen-, in dem man eine politische Botschaft nur historisch wohlgetarnt ( wenn auch leider verfälscht) unterbringen konnte.

                          
                          Kardinal Don Fernando N. de Guevara
                           Quelle: wikicommons

Nachdem El Greco in Madrid immer weniger Erfolg beschieden war, zog er 1585 nach Toledo, wo in allein 100 Kirchen zahlreiche Aufträge auf ihn warteten.
Dieser Stadt seines Erfolges hat er nicht nur mit dem Bild "Toledo im Gewitter" oder eigentlich "Blick auf Toledo" ( er veränderte die Topographie aus künstlerischen Gründen, so erhörte er den Berg stark, verlagerte den Fluss und fügte nicht vorhandene Gebäude hinzu ) gedankt,  sie diente ihm auch in zahlreichen Gemälden mit biblischem Thema als Bildhintergrund.

                          File:El Greco View of Toledo.jpg
                          "Blick auf Toledo"      Quelle: wikicommons

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