Freitag, 18. November 2016

Auswirkungen und Folgen der Dubia


Emmanuele Barbieri  beschäftigt sich bei Corrispondenza Romana mit möglichen Folgen der dem Papst vorgelegten dubia der 4 Kardinäle und ihrer Veröffentlichung. Eine Folge haben wir bereits gesehen- der Pontifex hat das Treffen mit der Vollversammlung der Kardnäle beim Konsistorium abgesagt. Hier geht´s zum Original  klicken

                  "AUSWIRKUNGEN DES APPELLS DER VIER KARDINÄLE"
Die großen Zeitungen ignorieren es, aber das Ereignis ist historisch. Die Apostolische Exhortation Amoris Laetitia von Papst Franziskus ist öffentlich in Frage gestellt von 4 maßgebenden Kardinälen: Walter Brandmüller, emeritierter Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaften, Raymond Burke, Patron des Souveränen Militärordens Maltas, Carlo Caffarra, emeritierter Erzbischof von Bologna und Joachim Meisner, emeritierter Erzbischof von Köln.

Am vergangenen 19. September haben die 4 Kardinäle der von Kardinal Gerhard Müller geleiteten Glaubenskongregation eine Beschwerde nach der klassischen Art der dubia formuliert, -die eine negative oder positive Antwort erfordert, konform zur Spache des Evangeliums: eure Worte seien ja ja, nein nein, was mehr ist ist von Übel." (Matth. 5, 37)

Das Schema jeder von den Kardinälen erhobenen Frage- bemerkt Abbé Claude Barthe in L´Homme Nouveau - "ist von einer Einfachheit, die man evangelisch nennen könnte: hat das vorhergehende Lehramt, "gegründet auf die Hl. Schrift und die Tradition der Kirche seine Gültigkeit verloren in den Punkten, in denen Amoris Laetitia ihm zu widersprechen scheinen?
Es handelt sich um Fragen des Glaubens und der Moral bzgl. der schwerwiegendsten Themen. gestellt von Mitgliedern des Sacrum Collegium und gerichtet an den Nachfolger Petri."

Nach der Norm- hat Sandro Magister unterstrichen. der als erster den Appell veröffentlicht hat-müssen die Antworten der Kongregation ausdrücklich die erhaltene Zustimmung des Papstes erwähnen.
Und in den Tabellenaudienzen, die Franziskus dem Kardinalkpräfekten gewährte-nach der Überreichung des Briefes mit den Fragen-ist es klar, daß die beiden miteinander gesprochen haben.





Aber die vier Kardinäle haben auf ihren Appell keine Antwprt bekommen, weder von Kardinal Müller noch vom Papst- offensichtlich nach dem Willen des Letzteren.

Papst Bergolgio schweigt also, aber die Unzufriedenheit nimmt zu. Magister stellt fest, daß die 4 Kardinäle, die das Dokument veröffentlicht haben nicht unter denen sind, die zu Beginn der zweiten Sitzungsperiode der Familiensynode Franziskus den berühmten Brief der 13 Kardinäle geschickt hatten.
Die 13 waren alle Synodenteilnehmer, in vollem Dienst in ihren Diözesen, oder mit wichtigen Ämtern in der Kurie betraut, wie die Kardinäle Robert Sarah, George Pell und Müller selbst.

Diese 4 Kardinäle dagegen haben keine aktive Rolle mehr und können deshalb freier sprechen.
Ihr Appell aber wird von nicht wenig anderen Purpurträgern unterstützt, die noch aktiv sind, aber auf den Moment warten, zu sprechen. Nach der Tageszeitung "La Verita" vom 15. November stehen zwei weitere Kardinäle dieser Initiative sehr nahe: der deutsche Kardinal Paul Josef Cordes, Präsident des Päpstlichen Rates Cor Unum, und Svjatoslav Sevcuk, Großerzbischof der grichisch-katholischen Kirche der Ukraine.

Der zentrale Punkt ist nicht die Zulassung der wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion sondern "die Lehre der Kirche um die Existenz von absoluten moralischen Normen, ausnahmslos gültig, die Akte des in sich Schlechten verbieten" (dubium 2)
Hat die Exhortation "Amoris Laetitia" das Ziel die ewige Lehre der Kirchezu ändern, nach der " die Umstände oder der Zweck eine in sich schlechte Handlung niemals in eine objektiv ehrbares und verteidigungswürdiges Wahl transformieren kann" ? (dubium 4)

Und die Lehre nach der "das Gewissen niemals autorisiert ist, Ausnahmen von den absoluten moralischen Normen zu legitimieren, die in sich schlechte Handlungen verbieten"? (dubium5).
Offensichtlich hat keiner die Aurorität- nicht einmal der Römische Pontifex - die Tradition der Kirche auf den Kopf zu stellen, aber das Schweigen von Papst Bergoglio läßt einen glauben, daß genau das seine Intention ist.

 Maria Guarini stellt in "Chiesa e postconcilio" fest, daß das Dokument der 4 Kardinäle im Zusammenhang mit dem zuvor von einer Gruppe von 45 Gelehrten, Prälaten und Priestern dem Kardinalskollegium vorgelegten "Appell" gelesen werden muß, in dem darum gebeten wird, daß Papst Franziskus die in Amoris Laetitia vorgelegten "irrigen Vorschläge" zurückgenommen werden.
Erinnert wird auch an die "Supplica filiale" mit 790.000 Unterschriften aus aller Welt; die "Treue-Erklärung an die unveränderliche Lehre der Kirche zur Ehe und ihre ununterbrochene Disziplin" die von 80 katholischen Persösnlichkeiten vorgelegt wurde, der sich in kurzer Zeit Tausende anschlossen.
Ohne die erste maßgebliche Bitte um Klarstellung von Msgr. Athanasius Schneider zu vergessen:
das Paradoxon der widersprüchlichen Interpretationen von Amoris Laetitia.

Wie das blog enthüllt, bitten auch Prof. Paolo Pasqualucci und maßgebliche Mitglieder des Kardinalskollegiums -stellvertretend für die Kardinäle und Bischöfe die zur Zeit vorziehen zu schweigen-den Papst auf defintive Weise die schwerwiegenden Zweideutigkeiten in Amoris Laetitia klarzustellen, einem lehramtlichen Dokument eben dieses Papstes: Zweideutigkeiten, die es erlauben, den fundamentalen Normen der christlichen Ethik zu  und zu widerprechen, die auf der Göttlichen Offenbarung beruhen. "
"Der- das heißt der Papst- sollte das Dokument selbst erkläen und sich sozusagen selbst rechtfertigen, sei es auch durch die Vermittlung des Präfekten des Ex-Sant-Uffizio. Und kann er ewig schweigen und fortfahren sich der dokrinalen Klarstellung zu entziehen, die immer nötiger und immer unverzichtbarer wird?"

Schließlich kursiert im Vatican die im vergangenen Juni im Verlag Marco Solfanelli erschienene Studie von Arnaldo Xavier da Silveira "Theologische Hypothesen über einen häretischen Papst" , die aufmerksam von Theologen und Prälaten studiert wird.
Die Initiative der vier Kardinäle fügt sich also in einen Prozess des Widerstands ein, der sich ausweitet und sich erst in einer Anfangsphase befindet.
Wir werden ode Entwicklungen in den nächsten Monaten sehen.

Quelle: E. Barbieri, Corrispondenza Romana

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