Dienstag, 2. Mai 2017

Malteser Orden - die Geschichte geht weiter....

Lorenzo Bertocchi kommentiert und bewertet in La Nuova Bussola Quotidiana noch einmal die jüngsten Ereignisse beim Malteser Orden. Leider bestätigt auch er, daß die deutsche Fraktion innerhalb des Ordens- angeführt von Albrecht von Boeselager- eine Revolution des Ordens und seine Umgestaltung zu einer sozialen NGO -betreibt-so wie es Teile der DBK -angeführt von Kardinal Kasper & co- für die Kirche planen. Einziger Hoffnungsschimmer ist vielleicht, daß diese Pläne nicht länger unbemerkt bleiben.
Hier geht´s zum Original:  klicken

             "DIE WENDE VON MALTA, TEIL DES REFORMPROZESSES"
"Der Person, die Sie in diesem Moment des Übergangs zur Leitung des Ordens wählen werden, wird die Aufgabe haben, zu beginnen, die am meisten geeigneten Schritte für die nötigen Reformen zu studieren und vorzuschlagen, die dann schließlich von einem außerordentlichen Generalkapitel bewertet werden."
Mit diesen Worten hat sich Papst Franziskus an Fra´ Ludwig Hoffmann von Rumerstein in einem am 26. April datierten Brief geäußert, der gegenüber der neuen Ordensleitung wiederholt wurde.

Am 29. April während Franziskus mit seiner Reise nach Ägypten beschäftigt war, hat sich der Staatsrat der geweihten Ritter in Rom versammelt, um nach der Krise in einem der ältesten Ritterorden den neuen Großmeister des Malteser Ordens zu wählen. Wir von vielen vorhergesehen und vom Hl. Stuhl gewünscht wurde, haben sie keinen neuen Großmeister gewählt, sondern einen Leutnant des Großmeisters in der Person von Fra´ Giacomo Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto.
Von 2008 hatte Fra´ Giacomo Dalla Torre den Posten des Groß-Priors inne und folgt Fra´ Matthew Festing in der Führung des Ordens, dem 78. Großmeister, der direkt vor dem Papst am 28. Januar seinen Rücktritt erklärt hatte. In seiner Eigenschaft als Leutnant bleibt Dalla Torre ein Jahr im Amt - Zeit sich dem Reformprozess der Ordenskonstitution des Kodex des Malteser Ordens zu widmen.

Seit dem vergangenen 6. Dezember hat der Souveräne Militärorden von Sankt Johannes von Jerusalem, Rhodos und Malta eine halsbrecherische Abfolge von Ereignissen erlebt, die so zuammengefaßt werden kann:

-Entlassung des ehemaligen Großkanzlers Albrecht Freiher von Boeselager  durch den ehemaligen Großmeisters Festing-auf Grund seiner angeblichen Verantwortung von Boeselagers für die Verteilung von Kontrazeptiva und Abortiva in Ländern der Dritten Welt durch den caritativen Zweig des Ordens.
-Ernennung einer Kommission durch den Hl. Stuhl- mit dem Zweck Klarheit zu schaffen, angesichts dessen daß Boeselager substantielle, formale Unregelmäßigkeiten bei seiner Entlassung aus Gehorsamsgründen, beklagte.
-Wiedereinsetzungvon Boeselagers
-Rücktritt von Festing vor dem Papst, der einen neuen und ausschließlichen Sprecher des Papstes in  Person Msgr. Angelo Becciu, ernannte und der daraus folgenden völligen Bedeutungslosigkeit  Kardinals Ramond Leo Burkes.

 Schließlich- angesichts der am 29. April bevorstehenden Wahl- kam ein Schreiben von Msgr.  Becciu  mit der Aufforderung an den ehemaligen Großmeiseter Festing, sich von Rom fernzuhalten,  weil seine Anwesenheit die "Harmonie" der Wahl gestört hätte.





Festing ist trotzdem nach Rom gekommen und hat an der Wahlprozedur teilgenommen. Es kam dann zur Wahl eines Leutnants- so wie es der Wunsch des Vaticans war.
Einigen internen Quellen im Orden zufolge, die an der Wahlprozedur teilgenommen haben, garantiert die Wahl Giacomo Dalla Torres -wegen seiner tiefen Spiritualität - und der Tatsache Italiener zu sein- von beiden streitenden, in die aktuelle Krise am meisten involvierten Parteien- der deutschen und der englisch-sprachigen- gleich weit entfernt zu sein.

Was bleibt, ist eine gewisse Besorgnis über die Art, wie der Hl. Stuhl die Situation gehandhabt hat, besonders bezüglich des Vorrechts der Souveränität des Ordens.
Vor dem Druck der deutschen Fraktion, Boeselager ist ihr Anführer, wird von vielen anderen geweihten Rittern gewarnt und die Partie ist noch nicht zuende.
Sicher ist, daß diese Aufgabe für Dalla Torre noch vor der Reform kommt.
Wenn es auch einige Dinge gibt, die man als anachronistisch betrachten kann- und deshalb revidierbar- gibt es auch andere, die Verwirrung hinterlassen.

Wieviel Souveränität wird der Hl. Stuhl dem Orden zugestanden werden? Wird die Leitung wird in den Händen der Geweihten bleiben, oder wird der Teil der Oblaten-Ritter (wie von Boeselager) und der Ritter der dritten Klasse- also die Laien- Zugang zur Ordensleitung haben?
Das sind die Schlüsselfragen der Reform, die in diesem Jahr vom Großen Rat durchgeführt werden muß, an deren Grund auch ideologische Fragen stehen, wie die einer bestimmten Laisierung und Verweltlichung des Ordens gegen seine religiöse und andere irdischere und ans schnöde Geld gebundene Interpretationen."

Quelle: La Nuova Bussola Quotidiana, L. Bertocchi




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