Sonntag, 5. November 2017

Neues aus dem Vaticanischen Bestiarium

Marco Tosatti hat bei Stilum Curiae eine Liste der jüngsten Opfer des aktuellen Pontifikates zusammen gestellt.
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                                   "KLERIKALES BESTIARIUM"
PATER SAMIR -RAUS AUS ROM - MÜLLER WARUM?- UNBEQUEMER ROSENKRANZ IN BRÜSSEL- EIN MÖNCH UND DIE LIEBE- SUPERPAPST- KLIMA-UND-UMWELT-BISCHÖFE-DER PAPST UMARMT.

Hier eine neue Folge des klerikalen Bestiariums. Es sind in den vergangenen Tagen so viele Dinge passiert, daß wir beschlossen haben, einen Strauß von Nachrichten und Meinungen anzubieten. Soweit es unsere Kräfte erlauben. Viel Spaß beim Lesen.

DER BRÜSSELER ROSENKRANZ
Man kann nicht ohne die schmerzlichen Nachrichten von den mutigen Jugendlichen die in die Kathedrale von Brüssel  gingen, um den Rosenkranz zu rezitieren, während Kardinal De Kesel, Protegée von Kardinal Danneels, Freund und Berater des Pontifex, der mit den Protestanten den 500. Jahrestag des Beginns der Reformation feierte, einer der schwersten Wunden, die die Kirche je erlitten hat.
Wie wir wissen, ärgert der Rosenkranz (und wir wissen auch wen) -und in der Folge wurde die Polizei gerufen, um die Kandidaten wegzutragen.
Wenn sie das Video noch nicht gesehen haben- hier ist es

DAS EXIL VON PATER SAMIRI KHALIL SAMIR
Zwei Jesuiten. Einer der wahrscheinlich einer der größten christlichen Experten für den Islam, der andere ist der Papst. Als der zweite behauptete, daß sowohl dem Koran als auch dem Evangelium die Idee der Eroberung innewohnt, hat der erste ihn korrigiert;
"Nein. Das ist eine ungenaue Interpretation. Der Unterschied ist zusmmenfassend übersetzt folgender: Das Evangelium schlägt etwas vor, der Islam erzwingt mit Gewalt, und das ist nicht erste seit kurzem.
Und er hat hinzugefügt: "Desinformieren ist nicht christlich. Bestimmte Behauptungen kommen von jemandem, der offensichtlich das Evangelium  nicht verstanden hat oder kennt nicht den ganzen Koran oder hat keine guten Berater. Um sich mit diesen Themen zu befassen, braucht man Ernsthaftigkeit und eine besondere Kompetenz. Da genügt ein Interview nicht."

Welch ein Zufall: das Päpstliche Orientinstitut in Rom hat ihn wissen lassen. daß man ihn nicht mehr braucht. Pater Samir Khalil Samir ist nach Kairo zurückgekehrt, in eine stabile Umgebung. In wenigen Monaten wird er , der im Januar 1938 geboren wurde, 80 Jahre alt.
Er besitzt ein beeindruckendes Curriculum : er hat in Beirut das Forschungsinstitut CEDRAC (Centre de Documentation e de Recherches Arabes Chrétienne) gegeründet, das das schriftliche Erbe des arabischen Christentums im Nahen Osten sammelt. Es hat am Centre Sèvres (Jesuitische Fakultät für Theologie und Philosophie) in Paris gelehrt und am Maqasi Institut in Beirut.
Er hat 12 Jahre lang am PISAI (P#pstliches Institut für Arabische -und Islam-Studien in Rom) unterrichtet, 5 Jahre m Ökumenischen Institut von Bari, je 3 Jahre an der Katholischen Universität von Mailand und an der Universität von Turin, sowie für kurze Zeit an anderen italienischen Universitäten.  Bis vor einigen Monaten war er auch Professor am Päpstlichen OrientInstitut in Rom
Aber als er ein Kursprogramm für das neue akademische Jahr vorschlug, sagte man ihm. daß man schon einen anderen für seinen Posten habe. Da hat er verstanden, daß man ihn aus irgendwelchen Gründen nicht mehr brauchte, und beschlossen, sich Projekten zu widmen, die schon seit einiger ZEit gereift waren und die er immer zurückgestellt hatte, wegen dringenderen Aufgaben.

Vielleicht ärgert seine Klarheit zum Thema Islam und der Dialog darüber jemanden in der Kirche von heute ? Das kann auch sein,; vergessen wir nicht, daß das Päpstliche Orientinstitut den Jesuiten gehört und daß er neue Kurs der Jesuiten in der Kirche keinerlei Positionen duldet, der vom dominierenden und offiziellen Kurs abweicht.


Ein erste große Aufgabe für Pater Samir -in dieser neuen Etappe seines Lebens ist die, die Früchte der jahrzehntelangen Arbeit zu ernten: 64 Bücher und weitere 2000 in verschiedenen Sprachen geschriebene Artikel. Da ist es nötig, sie wiederzufinden, ui verifizieren und klar zu machen, wie es möglich war, soviel Material über das Christentum des Nahen Ostens in einer Buchreihe,
Dann die Artikel zu übersetzen, die vielleich tin Englisch, Französisch und arabisch geschrieben wurden. Der Plan Pater Samirs war es, nach Beirut überzusiedeln, wo das von ihm gegründete Dokumentationszentrum des Arabisch-Christliche-Forschungsinstitut - das im Besitz von 35.000 Bänden ist, zur San-Giuseppe-Universität gehört. Aber in Beirut hat es Probleme gegeben und deshalb hat Pater Samir beschlossen -mit Zustimmung der ägyptischen Jesuiten- Kairo zum Zentrum seiner Aktivitäten und der neuen Etappe seines Lebens als Forscher und Protagonist im Leben der Kirche zu machen.

Der andere Punkt auf den Pater Samir seine Energie in seinem neuen ägyptischen Leben verwenden will, ist die Ökumene. In Ägypten gibt es 9 Millionen koptische Christen, eine Gemeinschaft. die immer mit ihrem Blut ihre Treue zu Christus bezeugt hat. Pater Samir möchte ein Ökumenisches Forschungsinstitut schaffen- nicht nur mit der Zusammenarbeit der Orthodoxen Koptischen Kirche sondern auch der Evangelischen Fakultät Kairo und der anderen christlichen und katholischen Institutionen.
Ein Projekt, das sich in der derzeitigen schwierigen Situation der interreligiösen Beziehung zu einem besonders aggressiven und intoleranten Islam sicher als wertvoll erweisen könnte.

EIN MÖNCH UND DIE LIEBE
Um von leichteren Dingen zu sprechen, bieten wir jetzt eine Überlegung von Enzo Bianchi an, Prior der Bose-Gemeinschaft, zur Liebe.
"Wenn du die Liebe lebst, bauchts du nicht zwischen kindlicher Liebe, Eros-Liebe, Agape-Erbauung! zu unterscheiden. Die wahre Liebe ist immer Feuer in Freiheit." Aber warum metaphyisch? Metaphysik ist giftig.... Hier ist das Bild auf twitter.....

                             



MODENA : KEIN DISSENZ BITTE
Trotz der vielen Jahre, in denen ich die Ereignisse in der Kirche und den verschiedenen Relgionen verfolge, ist das überraschend gekommen. Der Bischof von Modena, Erio Castellucci hat schwarz auf weiß eine Einladung an die Gemeinden veröffentlicht, die wie eine präventive Zensur gegen Ideen klingt, die mit der politisch korrekten Kirche nicht konform gehen.
Die Freiheit macht euch frei, hat jemand gesagt, aber vielleicht nicht in Modena.
Msgr. Erio Castellucci hat in einem Leitartikel in der Wochenzeitung der Diözese "Nostro Tempo" geschrieben. daß die Priester eingeladen sind, eine gewisse Kategorie von Personen nicht in die Gemeinde aufzunehmen : "Charismatische Seher, Journalisten und Intellektuelle die einen scharfen und offenen Dissenz gegenüber der offiziellen Kirche und besonders gegenüber Papst Franziskus manifestieren".
Jetzt fallen die Seher,- das verstehe ich- deren Begegnungen mit dem Übernatürlichen gerade wieder unter die Jurisdiktion der Ortsbischöfe; und aus diesen Gründen, die er etwas ausdehnt- erweitert er das Veto auch auf die Charismatiker. Aber der Bann gegen die Journalisten und Intellektuellen scheint mir besonders eine schöne Publicity für den internen Dialog in der Kirche zu sein.
Wenn Sie mehr darüber wissen wollen: hier der link zum Artikel  

DER FALL MÜLLER
mehrere Leser und Freunde fragen mich, was Kardinal Müller mit seinem Vorwort zu Buttigliones Artikelsammlung, die die umstrittene Fußnote von Amoris Laetitia rechtfertigen, erreichen will. Ich weiß es nicht mit Sicherheit und kann deshlab nur spekulieren und Szenarien entwerfen.

Zuerst muß man versuchen, zu verstehen, was für ein Mensch der deutsche Purpurträger ist, Er ist ein Gelehrter, und ich denke, daß er von sehr mildem und entgegenkommenden Charakter ist.
Er hat ohne zu protestieren oder entschiedn zub reagieren ertragen, daß andere ihn wiederholt gedemütigt haben, während einer Messe durch ein herrisches Telefongespräch vom Papst unterbrochen zu werden, daß seine Rolle und die der Kongregation seit Jahren ruhig ignoriert und verachtet wurde; daß Personen, die ihm wertvoll und loyal waren, ohne Motiv und ohne daß er selbst die Notwendigkeit fühlte, wie es viele an seiner Stelle getan hätten- auf diese offensichtliche Ungerechtigkeit mit dem eigenen Rücktritt zu reagieren. Und schließlich hat er den letzteb Affront, entlassen zu werden erlitten, und dafür selbst vage und widersprüchliche Erklärungen (kein Motiv- die Einführung der Regel des Endes der Amtszeit nach 5 Jahren durch den Papst) gegeben. 
Also alles in allem kein Löwe. Sicher mit einem starken GEfühl für die Kirche und Loyalität zur Hierarchie.

Die Hypothesen. Es ist ziemlich offensichtlich, daß das Vorwort einen emtgegemgesetzten Weg einschlägt zu den Erklärungen, die der Kardinal zuvor beonders zum Thema Kommunion abgegeben hatte;  eine ganze Weile bevor die Dubia veröffentlicht wurden, erfuhr ich aus zuverlässiger Quelle, daß auch Müller über diese Initiative informiert war und ihr zustimmte und vielleicht sogar noch etwas mehr. 
Aber sofort nach seiner Entlassung hat er sich als Mediator zwischen den Unterstützern der Dubia und denen von Amoris Laetitia angeboten. Ohne Antwort.
Es wird auch gesagt, daß er noch daran arbeitet und daß deshalb das Vorwort zu Buttiglione eine Art 
Opfergabe war,die er in diesen Rachen geworfen hat. Und auch, daß Müller sich nicht damit abfindet, keine Rolle mehr zu haben und Schritt für Schritt archiviert zu werden. Und dann gibt es welche, die weiter vorausschauen und seinen Abgang als eine Episode im Rennen auf das Zentrum hin, das einige (z.B. Staatssekretär Parolin) im Hinblick auf ein zukünftiges Konklave veranstalten.

DER SELTSAME FALL DES SISMOGRAFO UND DES SUPERPAPSTES
hat der "Sismografo", eine von Luis Badilla geleitete paravaticanische website, dem wir schnelle Heilung wünschen (die Seite ist zur Zeit suspendiert) einen einzigartigen Beitrag mit dem Titel "Papst Franziskus "Superman" im Verkauf (für caritative Zwecke). Etwas sehr Wichtiges paßt nicht zu dieser Operation". Die Operation ist der Verkauf von T-Shirts mit einem von einem Straßenkünstler gestalteten Bild.

Der  Beitrag beginnt so: "In der Praxis vergeht kein Tag, an dem Papst Franziskus nicht die Christen, das heilige Volk Gottes, an die Gefahren des "Dinars", seine Fallen und seine Folgen erinnert. Mehr als einmal hat er Bezug genommen  auf die Heuchelei, unter dem Vorwand "gute Werke" Geld anhäufen zu wollen. Aber in diesen Tagen wird viel - mit maßgebenden Stellungnahmen- über ein T-Shirt mit der Figur von Papst Franziskus als "Papst Superman" gesprochen, die verkauft werden, um (teilweise) Geld für caritative Werk einzunehmen.
Lange haben wir auf ein Dementi oder Präzisierung gewartet, aber die ist nicht gekommen. 
Tatsächlich wuchs die Zahl der Stimmen an, die diese Operation bestätigten, unterstützten und rehtfertigten, auch wenneben dieser Papst diesen Superman-Mythos stark kritisiert hat.
Man muß sich auch daran erinnern. daß in diesen Wochen auch von anderen künstlerisch-kulturellen Aktionen berichtet wurde, die das gleiche umstrittene Ziel haben".

Jetzt- in dem Augenbick wo sicherr ist, daß auch das Sekretariat für Kommunikation mit seinem Präfekten Dario Edoardo Viganó beteiligt ist, muß man sich fragen, ob dieser Artikel nicht auch eine Form von Protest gegen das Management des Kommunikationsdienstes des Hl. Stuhls ist.

MIGRANTEN, IUS SOLI.....
"Angesichts der großen Herausforderung des Klimawechsels, der Arbeitsweltprobleme und der Migrationsströme ist die Perspektive für die Kirche nicht "die populistischen Strömungen und Rückwärtsgewandtheit" das hat Kardinal Reinhard Marx gesagt, als er gemeinsam mit dem vaticanischen "Außenminister" Paul Richard Gallagher das Programm "Europa (neu)denken" bei einem zweitägigen Treffen im Vatican mit Begegnungen zwischen Politikern und Bischöfen aus dem gesmaten EU-Raum präsentierte- zum Neudenken Europas im Augenblick der Krise.
Klimawandel, Arbeitsweltprobleme und Migrationsströme..... eine absolut spirituelle Agenda für die Apostel.  Und man könnte sagen- und es wird gesagt- daß das vielleicht ist, daß Europa fröhlich zum Heidentum zurückkehrt oder etwas anderes wird....aber interessiert das die Bischöfe?
Wir sehen, daß der Sekretär der CEI Msgr. Galantino in einem anderen Interview eine weitere Lanze für das Ius Soli bricht und der Pontifex (aber war er nicht gegen die "obsessive" Pastoral?) spricht wieder über die Migranten. Aber bedeutet das etwas für diese Menschen- immer weniger -Gläubige aus Italien und Europa?

"NICHOLS UND DER PAPST, DER UMARMT"
Kardinal Vincent Nichols sagte im Interview mit der BBC: "Es gibt keinen Zweifel, daß es in der Katholischen Kirche Spannungen gibt. aber eine ihrer größten Stärken ist, daß wir einen Papst haben, der ja oder nein sagen kann und dich dann umarmen kann..." Dich umarmen? Vielleicht dachte er dabei an die Umarmung eines Bären....? 

               

Quelle: Stilum Curiae, M. Tosatti

1 Kommentar:

  1. Wenn ich einen Klimabesorgten darauf hinweise, daß sich das Klima schon immer geändert hat, werde ich zurechtgewiesen. Mache ich mir aber Sorgen wegen der unkontrollierte Migration der Mohammedaner nach Europa, sagt mir derselbe, daß es schon immer Migration gegeben habe.

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