Mittwoch, 8. November 2017

Was die italienische Staatspolizei den Fahrer des LKWs mit den Gedenkplakaten an den Hl. Johannes Paul II fragte:

Marco Tosatti gibt bei Stilum Curiae wieder, was die italienische Staatspolizei den Fahrer des blockierten LKWs gefragt hat, und das ist schon überraschend.
Hier geht´s zum Original:  klicken 

"DIE POLIZEI VERHÖRT TONI BRANDI WEGEN DES SPRUCHBAND-LKWs  ZUR ERINNERUNG AN DEN HL. WOJTYLA UND AN CAFFARRA. NACH DER ZWEISTÜNDIGEN BLOCKADE GESTERN VOR SANKT PETER"

"Nach der außerordentlichen zweistündigen Blockade des LKWs von Seiten der Ordnungskräfte in der Nachbarschaft von Sankt Peter, der Spruchbänder mit subversiven Schriftzügen, die man einem polnischen Heiligen zuordnen konnte und das Bild eines Klerikers transportierte, wie auch Kardinäle- emilianischer Herkunft sagen, ist heute einer der beiden Verantwortlichen für diese Geste, die die öffentliche Sicherheit verletzte, von der Staatspolizei verhört worden.

Das Gespräch im Borgo-Kommissariat an der Piazza Cavour, das auf höfliche und herzliche Weise geführt wurde, hat 45 min gedauert. Es waren der Kommissariatsleiter und vier andere Mitarbeiter anwesend, 5 Polizisten also.
Zuerst wurde Toni Brandi gefragt, ob er eine Lizenz für den LKW habe. Er hat sofort den Veranwortlichen  der Agentur, die den LKW organisiert hatte, angerufen, der einwilligte der Polizei eine Kopie der betreffenden Lizenz zukommen zu lassen.

Dann haben sie sich nach und nach auf die Motive konzentriert: wer hat die Sache organisiert?
Wer steckt hinter der Initiative? Warum ist sie gemacht worden? Sind die Autoritäten im Vatican darüber auf dem Laufenden?
Brandi hat geantwortet und sie über die organisierenden Vereinigungen informiert und gesagt, daß dahinter nur die pro-Life-Organisationen "Vita" und "Pro Vita e Fede e Cultura" stehen, daß die vaticanischen Autoritäten wohl nicht informiert waren, daß er er nicht sehen könne, warum man sie hätte informieren müssen.
"Sie haben mich gefragt, ob ich Kontakte zu den vaticanischen Autoritäten habe und ich habe bestätigt, daß ich Msgr. Paglia und die Kardinäle Antonelli und Ruini kenne. Dann habe ich die Anwesenden daran erinnert, daß Johannes Paul II die Päpstliche Akademie für das Leben gegründet hat, die er als leitendem Präsidenten S.E. Kardinal Caffarra anvertraute und daß wir deshalb diese beiden großen Persönlichkeiten miteinander verbunden haben, um an den Todestag von Kardinal Caffarra zu erinnern".

Aber war das eine Sensibilisierungskampagne? Ein Protest? Oder nur ein Erinnern?
Brandi hat wiederholt, daß es sich nicht um einen Protest gehandelt habe sondern um die Erinnerung an einen großen Kardinal, der vor 2 Monaten starb; deshalb habe man die Römer an diese beiden großen Persönlichkeiten erinnern wollen, den Kardinal und den Hl. Johannes Paul II.
Sie haben dann darauf bestanden, das wahre Ziel zu erfahren.
Brandi mußte das Obengesagte noch zweimal wiederholen.

Aber der Kardinal war aus Bologna! Ja, aber Rom ist der Sitz der Christenheit, hat der Verhörte geantwortet.
Ja, hat dann der Team-Chef gefragt : "aber heute spricht die Kirche nicht mehr so viel über das Leben...."
Ich habe geantwortet: wenn nicht heute, so hat sich die Kirche aber in der Vergangenheit immer und viele male zur Verteidigung des Lebens geäußert.

"Dann hat er mir diverse Fragen zu meiner Person gestellt, was ich mache, welche Arbeit ich habe, er hat alle meine tschechischen Dokumente kopiert, und auch eine meiner Visitenkarten von meinem Arbeitsplatz in Prag genommen, alle meine Kontakte.....
Am Ende schien er mit unserer Motivation zufrieden zu sein."
"Auch wenn anschließend der Teamchef mich darauf hingewiesen hat, daß er glaube daß die Fotos auf unserer website erscheinen würden und es nötig sei. bei den Bildunterschriften und dem, was wir schreiben, vorsichtig zu sein."

Wir haben mit Toni Brandi gesprochen. Er hat gestern einen schweren Verlust in seiner Familie erlitten und wir haben uns entschuldigt, ihn in einem solchen Augenblick zu stören. 
Er hat auf der Tatsache bestanden, daß die Funktionäre sehr nett waren und daß sein Eindruck war (und auch unserer), daß sie gezwungen worden sind, diese Arbeit zu machen.
Es kam einem ein Gedicht des Gerechten Hl. Ambrosius in den Sinn, das so beginnt:
"Eure Exzellenz, die mit mir unwirsch ist wegen dieser wenigen Dutzend Scherzlein...."

In Rom, in Italien, im Jahr 2017! Aber wer kann sich über eine Demonstration für den Hl. Johannes Paul II und einen Kardinal ärgern? Machen wir Witze? Aber in welchem Land der Scherzchen leben wir?"

Quelle: Stilum Curiae, M.Tosatti

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