Montag, 12. März 2018

Kleider machen Leute

Das stellt auch Pater Raymond de Souza angesichts der Kleidungsgewohnheiten des amtierenden Pontifex fest. Hier geht´s zum Original  im Catholic Heraldklicken

"PAPST FRANZISKUS´ ERSTE REVOLUTION - SEINE KLEIDUNG"

"Papst Franziskus weiß, daß klerikale Kleidung wichtig ist. Die ersten Entscheidungen, die ein Mann, der im Konklave gewählt wird, treffen muß, sind vorgeschrieben.
Er muß die Frage "Nimmst du an?" beantworten. Er mu0 seinen Namen wählen,
Nach diesen folgenreichen Entscheidungen hat die Zeremonie ihr eigenes Momentum, das den neu Beladenen mitreißt.

Am 31. März 2013 hat Papst Franziskus in diesen wenigen ersten Minten eine weitere Entscheidung getroffen. Die signalisierte frühzeitig welche Art Papst er sein würde.  Er beschloss, daß er sich nicht so kleiden würde, wie andere Päpstes esvor ihm getan hatten.
Daß er so früh und mit solcher Überzeugung wußte, daß er es nicht machen würde wie sein  noch lebender Vorgänger und wie es diese lange Reihe derer vor Benedikt tat, gb uns einen frühen Hinwesi darauf, wie Papst Franziskus sich selbst als Nachfolger des Hl. Petrus wahrnimmt.

Der weiße päpstliche Talar- technisch ein "simar" weil er das Schultercape hat, das den Rang eines Bischofs anzeigt ist praktisch die Alltagskleidung des Papstes, wenn er für andere sichtbar ist.

Und nicht nur, wenn er mit anderen uzusammen ist. Im Interviewbuch "Licht der Welt" hat Peter Seewald, der viel Zeit privat mit Kardinal Joseph Ratzinger verbrachte, eine Frage zum "Mode"-Aspekt des päpstlichen Lebens gestellt: "Trägt er in seiner Freizeit manchmal einen Pullover statt des Talars?"

"Nein" antwortete Papst Benedikt XVI. " das ist ein Erbe, daß der frühere, zweite Sekretär von Papst Johannes Paul II, Msgr. Mieczyslaw Mokrzycki, hinterlassen hat, der mir sagte: "Der Papst hat immer einen Talar getragen und das müssen Sie auch."

Und das hat er getan. Es ist typisch für Benedikts Demut, daß er den Ratschlag von Johannes Pauls II jüngerem Sekretär zu diesem Punkt akzeptiert. Sogar in seiner Freizeit würde er dem Amt entsprechen, das ihm auferlegt wurde.





Wenn der Papst frühstückt, trägt er seinen Talar. Wenn er etwas Feierlicheres tut, von der Mittel- Loggia des Petersdomes aus die ganze Welt als universaler Hirte der Kirche segnen oder in der selben offiziellen Eigenschaft staatliche Würdenträger empfangen, kleider er sich üblicherweise anders.
Deshalb tragen Päpste bei diesen Gelegenheiten die Mozetta -ein rotes (oder weißes) ellenbogenlanges Cape, das  über einem Chorhemd getragen wird.

Die Entscheidung von Papst Franziskus die Mozetta wegzulassen und immer das Gleiche zu tragen- ob beim Frühstück in Santa Marta oder Ostern beim feierlichen Segnen der Welt wurde sofort getroffen. Es deutete darauf hin, daß es dem Heiligen Vater angenehm war, unabhängig von der Ratschlägen anderer zu handeln, daß er den päpstlichen Willens gegen traditionelle Verhaltensnormen durchsetzen würde und daß Gesten eine Schlüsselfunktion bei der päpstlichen Führung haben würden.

Es gibt natürlich Grenzen dafür, wie sich ein Papst kleiden könnte. Es wäre unmöglich, sich den Papst in einem weißen Anzug vorzustellen, als Geschäftsmann mit einem Gespür für´s Dramatische, à la Ricaerdo Montalbán in "Fantasy Island".  Aber für andere höhere Prälaten stellt dieses Pontifikat die Wende zu einer weltlichleren Kleidung gebracht, bei der der Geschäftsanzug das bevorzugte Outfit des Hl. Vaters ist.

So begannen z.B: die Kardinäle die C9- Treffen in ihren betressten Talaren, wie es von jedem Kleriker in Anwesenheit des Hl. Vaters erwartet wurde. Ich erinnere mich daran, daß während meiner Studienzeit in Rom Seminaristen, die keinen eigenen Talar besaßen, sich ganz schnell einen liehen, wenn sie von ihren Bischöfen dem Hl. Vater vorgestellt werden sollten. Jetzt trifft sich der C9 im Anzug, bei dem man das Paktroalkreuz diskret in der Jackentasche verstecken kann.

Wie die Bilder des letzten Monats wieder zeigten, tragen sogar Kurien-Priester und -Bischöfe bei den Fastenexerzitien mit dem Hl. Vater einen Anzug, auch wenn es einige wenige Aufsässige gibt, die
ihren Talar tragen.

Daß es eine neue Erwartung gab, war nie klarer als im März 2017, als der neugewählte Prälat des Opus 
Dei, Msgr. Fernando Ocáriz, vom Hl. Vater empfangen wurde. der Prälat würde den Sakristan in seiner Kapelle in nichts anderem empfangen als in einer Soutane, aber um den Hl.Vater zu begrüßen, erschien
er gehorsam in einem Anzug. Es kann gut sein, daß er sich einen leihen mußte,  wie eist die Seminaristen
die Soutane.

Dass eine neue Erwartung aufkam, war nie klarer als im März 2017, als der neu gewählte Prälat des Opus Dei, Msgr. Fernando Ocáriz, vom Heiligen Vater empfangen wurde. Der Prälat des Opus Dei würde den Sakristan in seiner Kapelle nicht in etwas anderem als einer Soutane begrüßen, aber er erschien gehorsam in einem Anzug, um Papst Franziskus zu begrüßen. Er hätte sich vielleicht einen leihen können, wie einst Seminaristen für Soutane.

Ist das wichtig? Es hat keine herausragende Bedeutung, aber es ist wichtig. Kleider machen  vielleicht nicht Leute, aber spiegeln etwas von ihnen wieder. Die Katholische Kirche hat auf der klerikalen Kleidung einige
Gedanken verwendet und darüber nachgedacht, was es bedeutet in der Welt aber nicht von der Welt zu sein.
Der Geschäftsanzug für Priester- eingeführt in Ländern, in denen Katholiken verfolgt wurden, ist eine
Verschiebung auf eine weltlichere Kirche hin.

Laut dem Leitfaden für  den priesterlichen Dienst und das priesterliche  Leben aus dem Jahr 2014 ist die
Soutane immer noch die Standardkleidung des Priesters, obwohl für die meisten englischsprachigen Länder längst Modifikationen genehmigt wurden. Dennoch wird es in Gegenwart des Papstes erwartet. 
Andererseits verlangt das Kirchenrecht auch, daß konzelebrierende Priester, wenn möglich, in der Heiligen Messe Messgewänder tragen, eine Norm, die bei der täglichen Messe des Papstes in Santa Marta immer außer Acht gelassen wird.

Die klerikale Kleidung - für ihn selbst und für andere- ist nicht die wichtigste Entscheidung, die Franziskus 
getroffen hat. Aber sie war die erste."

Fr. Raymond J.de Souza 

Quelle: Catholic Herald, Pater R. de Souza

p.s.
Pater Raymond de Souza ist Priester in der Erzdiözese von Kingston, Ontario und Chefredakteur vom convivium.ca

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