Donnerstag, 26. April 2018

Sandro Magister zur causa Alfie

Sandro Magister kommentiert bei Settimo Cielo die jüngste Entwicklung in der causa Alfie Evans , die Entscheidungen des Obersten "Familien"gerichts in London und die Äußerungen aus der Kirchenhierarchie.
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        "ALFIES OSTERN UND DAS LEERE GRAB"

Der kleine Alfie sollte innerhalb eine Zeitspanne von einigen Minuten sterben, wenn das Betamungsgerät abgeschaltet werde.
Mit medizinischem "Trost" . "Sorgfältig in den Schoß der Eltern gebettet, wenn sie es wünschten" und "wenn der Tod festgestellt ist, darf die Familie ihn waschen, ankleiden und Zeit mit ihm verbringen."

Das steht im "Protokoll" für Alfies Tod, das seinen Eltern Tom und Kate vom Alder Hey Kinderkrankenhaus in Liverpool ausgehändigt wurde.

Aber das ist nicht passiert. Weil sogar nachdem der Beatmungsschlauch, der Montag 23. April um 10:17 entfernt worden war, atmete Alfie weiter. Allein. Stundenlang.
Bis zu dem Punkt, daß die Ärzte des Krankenhauses- durch die Fakten gründlich diskreditiert- ihm wieder Sauerstoff, Wasser und Nahrung geben mußten. "Ein Gebetswunder, für einen kleinen Kämpfer, der leben will" sagte Frances Gavina, der Bischof, der am 18. April Alfies Vater zum Papst beleitet hatte.

An diesem Montag der vierten Osterwoche haben viele gehandelt, um jenen Einhalt zu gebieten, die Alfie töten wollten. In Rom war das Kinderkrankenhaus "Bambino Gesù", das dem Hl. Stuhl gehört bereit, ihn aufzunehmen und zu versorgen. Das Staatssekretariat des Vaticans hatte bereits mehrere Tage auf ausdrückliche Anweisung des Papstes daran gearbeitet.
Die Regierung in Rom hatte dem Kind die Italienische Staatsbürgerschaft verliehen und die eigene Botschaft und die Konsulate in Groß-Britannien aktiviert.
Die Direktorin von Bambino Gesù, Mariella Enoc, ist persönlich nach Liverpool gefahren- während in Rom ein Spezialflugzeug mit einem medizinischen Team bereit stand.
Papst Franziskus selber hatte mit einem Tweet noch einmal zugunsten Alfies gesprochen: "Ich erneuere meinen Appell auf das Leiden seiner Eltern zu hören und daß man auf ihren Wunsch neue Behandlungsmethoden auszuprobieren hören möge."

Am nächsten Tag, Dienstag, 24. April, wurde angesichts von Alfies erstaunlicher Vitalität, die denen, die ihn tot sehen wollten, offen widersprach, der Druck, das Kind zu verteidigen noch größer.
Bis zu dem Punkt, daß der englische Richter, der den Fall von Anfang an behandelt hatte und am Abend zuvor den Befehl gegeben hatten, ihn zu töten, sich gezwungen sah, die Parteien am Nachmittag zu einem Hearing in Manchester zu treffen.





Bis vor 2 Tagen war Richter Anthony Hayden Leiter der Familienabteilung des Obersten Britischen Gerichtes, außer daß er LGBT-Aktivist ist und Autor des Buches "Kinder und gleichgeschlechtliche Familien".
Er dachte immer, man müsse Alfie in seinem "besten Interesse" mit dem Tod versorgen.
Und das dachte auch das Alder Hey Kinderkrankenhaus in Liverpool, in dem das Kind behandelt wurde. Entgegen dem Wunsch der Eltern. Sehr jung, sie Anglikanerin, er Katholik, aus Arbeiterfamilien, schon wiederholt von den Krankenhausärzten gedemütigt, von den großen britischen Medien ignoriert und jetzt beim von Richter Hayden anberaumten Hearing Ziel verächtlicher Urteile "verblendet", "fanatisch".

Am Ende des Hearings verweigerte der Richter den Antrag von Tom Evans Anwalt, den sofortigen Aufbruch Alfies nach Rom zu genehmigen. Aber er formulierte eine Anordnung für das Alder Hey Kinderkrankenhaus, zu entscheiden, ob und wie man das Kind entlassen könne, das jetzt Doppelbürger sowohl des  Vereinigten Königreiches als auch Italiens ist- mit der daraus resultierenden und hypothetischen Möglichkeit für die Eltern, ihn an einen Ort, den sie für angemessen halten, zu bringen. 

Das Krankenhaus aber hat diese Möglichkeit ausgeschlossen. Es weigerte sich, Alfie "vor 3  bis 5 Tagen ausführlicher Diskussionen zu entlassen." - was einen negativen Ausgang verspricht.
Eine Weigerung, die Marielle Enoc, die Direktorin von Bambino Gesù in Rom- erwartet hatte, nachdem die Direktoren von Alder Hey sich nicht einmal mit ihr treffen wollten, als sie nach Liverpool kam und nachdem sie während ihres Besuchs in diesem Krankenhaus "zu viele Aktivitäten, die für das Kind nicht hilfreich sind" gesehen hatte.
"Sie haben die Familie getäuscht" ist heute ihr Urteil. "Sie haben einen  feindlichen Standpunkt eingenommen. Und ich glaube, daß das das Ergebnis eines ideologischen Kampfes ist." 

So urteilt auch Professor Fr.Roberto Colombo, Genetiker an der Medizinischen Fakultät der Katholischen Universität in Rom und ordentliches Mitglied der Päpstlichen Akademie für das Leben:

"Wie zuvor schon beim kleinen Charlie Gard, findet man auch hier beim kleinen Alfie einen "thanatologischen Übereifer" und eine Hartnäckigkeit, die iedologisch ist und frei von vernünftigen klinischen und ethischen Grundlagen bei der Beendigung der Existenz eines Kindes.
Die Engländer sprechen von "therapeutischem Übereifer", aber in diesem Fall könnte man von "antitherapeutischem Übereifer" sprechen. 
Das ist das Gegenteil einer authentischen Palliativ-Behandlung, einer Behandlung unheilbar kranker Patienten bis zum letzten Augenblick ihres Lebens, ohne einen vorzeitigen Tod durch Euthanasie herbeizuführen. Die Medizin muß von einer tödlichen Ideologie befreit werden, die leugnet, daß am Anfang ihre Berufung zum Dienst am Leben steht." 

Im Vatican und in der Katholischen Hierarchie aber herrscht keine Einstimmigkeit. Papst Franziskus hat in klaren Worten zur Verteidigung von Alfies Leben gesprochen, besonders nach der Audienz mit seinem Vater am Morgen des 18. Aprils. 
Aber sein Protegé Vincenzo Paglia, Präsident der Päsptlichen Akademie für das Leben, und Autor eines Interviews vom 9. März in dem er völlig mit Richter Hayden übereinstimmt- formulierte am 22. April, auf dem Höhepunkt des Kampfes zwischen den Eltern und der Britischen Justiz  und den medizinischen Institutionen ein hochgradig kontroverses Statement, mit der Suche nach einem Konsens, in dem die wie auch immer geartete Möglichkeit einer Lösung über die Wahrheit und Gerechtigkeit der Lösung selbst gestellt wird.

"Angesichts aller dieser Schwierigkeiten und möglichen Lösungen, die man als Fortschritt betrachten muß, glauben wir, daß es sehr wichtig ist, das alle auf die bestmögliche Weise zusammenarbeiten müssen. Nur durch die Suche nach einer Übereinkunft zwischen allen Parteien- einer liebenden Allianz zwischen Eltern, Verwandten und dem medizinischen Team- wird es möglich sein, die beste Lösung zu erreichen, um Baby Alfie in diesem darantischen Augenblick seines Lebens zu helfen."

Um nicht das sich Verkriechen der Erzdiözese und- noch ernster- die pilatusartige Äußerung vom 18. April der Englischen und Walisischen Bischofskonferenz unter der Leitung von Kardinal Vincent Nichols, diezur gleichen Zeit jedem und niemandem zustimmt:
"Wir bekräftigen unsere Überzeugung, daß alle, die die qualvollen Entscheidungen zur Behandllung von Alfie Evans treffen müssen, integer handeln und zu Alfies Besten, wie sie es sehen."

Am Dienstag, den 2. April, haben Alfiea Eltern einen weiteren Antrag eingereicht, diesesmal gegen das am Tag zuvor von Richter Hayden verkündete Verbot, das Kind in ein anderes Krankenhaus zu verlegen.
Die Anhörung fand am Nachmittag in London in Anwesenheit von 3 Richtern statt, unter dem Vorsitz des neuen Leiters der Abteilung für Familienrecht am Höchsten Britischen Gerichtshof, Andrew McFarland.

Am Abend wies das Gericht beide Anträge zurück- den Appell von Tom Evans gegen das Verbot. Alfie nach Italien zu bringen und den Antrag von Kate James für Bewegungsfreiheit, die von der Europäischen Konvention der Menschenrechte garantiert wird, und bestätigte, daß Alder Hey mit dem zuvor Entschiedenen fortfahren kann.

Das Bündnis zwischen Richtern und Ärzten um Alfie sterben zu lassen

Inzwischen atmet der "kleine Kämpfer" Alfie und lebt. Er ist getauft worden und gesalbt. Sein Leben und seine Zukunft- hat Papst Franziskus gesagt- sind in der Hand Gottes, nicht jener, die ihn ersetzen wollen. Es ist Osterzeit und für dieses Kind ist das Grab leer. Wie das Grab Jesu."

Quelle: Settimo Cielo, S. Magister

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