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"WARUM ALFIE UNS NOCH VOM HIMMEL AUS FRAGT"
Erhalten und veröffentlicht. Der Autor Francesco Arzillo ist Verwaltungsrichter in Rom und gelehrter Philosoph und Jurist.
"WARUM ALFIE UNS NOCH VOM HIMMEL AUS FRAGT"
Erhalten und veröffentlicht. Der Autor Francesco Arzillo ist Verwaltungsrichter in Rom und gelehrter Philosoph und Jurist.
Das Geschehen um Alfie Evans hat zu sehr überlegten Reflektionen verschiedener Art geführt: moralischen, juristischen, politischen und medizinischen.
Ich wiederhole nicht, was bereits geschrieben wurde.
Ich werde aber noch einmal auf die Absurdität eines Systems hinweisen, das es zuläßt, Eltern- auch wenn sie nicht der Vernachlässigung oder eines für das Leben oder die Gesundheit des Kindes abträglichen Verhaltens beschuldigt werden können- die Entscheidungsbefugnis zu nehmen: in einem administrativ- juristischen Akt, die den Staat berechtigen, als Garant für die Rechte des Minderjährigen zu agieren- "vor allem" für das Recht auf Leben und Gesundheit- im Namen der allgemeinen politischen Gemeinschaft und auf der Grundlage eines Subsidiaritätsprinzips.
Es ist daher notwendig, ein Faktum zur Kenntnis zu nehmen: im Zeitalter der Globalisierung lebt der Staat und gedeiht und neigt dazu, Träger des kulturellen Neototalitarismus zu werden, des "Einheitsdenkens" und ihnen die Sanktionen der Gewalt zu verleihen (ich sage nicht im Namen des Rechts- wenn dieser Begriff, der immer auch Gerechtigkeit umfaßt- noch Sinn haben soll).
Und so kann man trotz der theoretischen Öffnung der Grenzen immer noch einem Elternpaar verbieten, in ein anderes Land zu fahren, um ihr Kind dort behandeln zu lassen, ohne daß die größten europäischen politischen und juristischen Institutionen einen Finger bewegen.
Was aber ist dieses Einheitsdenken?
Das Rechtsystem lebt nicht in einem Vakuum und muß "Ausschlußkriterien" haben. Von Fall zu Fall zu entscheiden kann nicht- und ist es in Wirklichkeit auch nicht- ein blindes Vorgehen sein.
In dieser Hinsicht: tertium non datur: wenn wir im Kriterium "favor vitae" nicht unseren Leitfaden finden- wie es hoffenwert wäre- bleibt Raum -nicht immer bewußt- für das gegenteilige Kriterium des tanatologischen Typs- d.h. der Annahme der Unwürdigkeit einer bestimmten Art Lebens, bis das Gegenteil bewiesen ist.
Dieses letztere Kriterium begegnet sicher einem immer einem immer breiteren Gefallen bei den Eliten, das sich um Gefühl der sog. "reflexiven Klasse" ausbreitet.
Dessen ungeachtet -wie die in Ausmaß und Intensität unerwarteten Reaktionen auf die Entscheidungen zu Alfie gezeigt haben, handelt es sich um eine Kritererium, das noch nicht unumstritten ist: das trotz der allgemeinen (Koiné-) Verbreitung durch Presse und Mainstream-Meinungsmacher, die systematisch als Krücken für eine langfristige ideologische Manipulation der öffentlichen Meinung fungieren und in diesem Fall offen thanatophile Positionen vertreten.
Bei diesem Gesichtspunkt überrascht- aber nicht allzusehr- die bei diesem Fall manifestierte "Hyper"staatlichkeit nicht weniger Bischöfe lebensrechtlicher Selbstbestimmung: eine scheinbar inkohärente in Wirklichkeit aber vollkommen geeignete Form der authentischen substantiellen Voraussetzung, die diese Form des Pseudoliberalismus inspirieren, der nicht das Wohl des Menschen mit seinen Rechten im Auge hat, sondern dessen erste logische und wertphilosophische Priorität das Leben und die Existenz sind.
Wobei das Individuum ein leeres Simulacrum bleibt, das den gegenteiligen, aber nur scheinbar konkurrierenden Impulsen eines Staates und eines Marktes ausgesetzt ist, in Wirklichkeit entgegengesetzt in der Ausübung einer Herrschaft, die nicht durch ein höheres Gesetz begrenzt ist: eine anti-menschliche Herrschaft- klar und einfach.
Zum Schluß eine positive Bemerkung. Es ist schön in den Äußerungen des Bischofs von Rom und der Italienischen Regierung lesen zu können, daß das Erbe einer glorreichen Tradition lebt, das sich in einer authentisch-universalistischen Mission, die in der Gegenwart noch sinnvoller ist- angesichts jeder nationalistischen Abschottung aber auch jeder relativistischen und wirtschaftlichen Reduzierung des großen Phänomens der Globalisierung.
Es ist zu hoffen, daß die Überlegungen zu diesen Themen unzensiert fortgeführt werden
Nicht viele sind -de facto- dazu in der Lage, dieses "in der Antike unbekannte Phänomen, das auf so totale Weise unsere moderne Gesellschaft durchdringt und uns in seiner Allgegenwart fast nicht die Möglichkeit gibt, uns dessen bewußt zu werden: das Verbot Fragen zu stellen" was als " bewußte, vorsätzliche und weise ausgearbeitet Behinderung der Verunft" (Eric Voegelin, "Der Mythos der Neuen Welt", Mailand, Rusconi, 1990)
Unter diesem Aspekt sind die Fragen, die von Alfies Eltern mit großer Einfachheit und Würde gestellt wurde, nicht beantwortet worden. Wir fragen uns diese Fragen noch."
Francesco Arzillo
Quelle: Settimo Cielo, S. Magister
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