Donnerstag, 2. August 2018

Father Hunwicke spricht

bei liturgicalnotes über die Übersetzung liturgischer Texte und den Herrn der Heerscharen.
Hier geht´s  zum Original: klicken

"YHWH GOTT DER HEERSCHAREN"

"Die aktuelle Übersetzung des Sanctus ist ein gutes Beispiel dafür, warum die neue Englische Messe nötig war und wie eine Übersetzung gemacht werden sollte.

Das originale ´Sanctus Sanctus Sanctus Domine Sabaoth´stammt aus Jesaja 6.
Leser werden nicht daran erinnert werden müssen, daß Domine (Herr, Kyrios) eine Übersetzung von YHWY ist, des unaussprechlichen Namens des Jüdischen Gottes.... d.h. unseres Gottes, weil wir nie vergessen sollten, daß (wie Pius XI in der Hitlerzeit sagte) wir im Geist Semiten sind. Vor der Präfation hat der Priester uns eingeladen, YHWH, unserem Gott zu danken (Eucharistie); und jetzt schließen wir uns den Engeln an und rufen seine Heiligkeit aus.

Er ist YHWH, der Gott der Heerscharen; ein alter Kult-Titel, den die Vulgata richtigerweise  als "Gott der Heere" übersetzt, der im Krieg vor David und dem Volk Israel herzog, seinem erwählten Volk durch ihre ....oops. ich denke, ich hätte schreiben sollen, "unsere" Geschichte.
Aber wie jetzt SABAOTH übersetzen?

Die schlechte, alte ICEL (Internationale Kommission für Englisch in der Lirugie) hat es als "Holy, holy, holy Lord, God of power and might"  übersetzt. Typisch scheußlich, weil das "Lord" ,- ein Einsilber, wenn man es sagt und singt, psychologisch und physisch (wir sind am Ende unseres Atems) verloren geht. Es setzt eine schwere Bremse vor den Satz "God of power and might" und bricht dadurch die Integrität des Hebräischen Originals auf.

Aber es wäre ziemlich merkwürdig, es wörtlich mit "Gott der Heere" zu übersetzen. Wenn das vorgeschlagen worden wäre, wäre die Wut verständlich gewesen. Jetzt hat die ICEL etwas sehr Weises getan (bei Wycliff in der autorisierten Version von Cranmers Gebetsbuch). "Sabaoth" ist ein Archaismus, der uns an unserer hebräischen Wurzeln erinnert und an die lange Geschichte des Biblischen und liturgischen Englisch. Genau so sollte man eine Übersetzung machen.

Das bewundernswerte Dokument "Liturgiam authenticam" hat die Evolution Sakraler Vernakularsprachen angewiesen; Christine Mohrmann hat seine Möglichkeiten vorhergesehen.

Die Alternative wäre natürlich gewesen, im Englischen das alte Hebräische Sabaoth beizubehalten.
Wie der hitzige Dr. Cranmer es in seiner feinen Wiedergabe des Te Deum tat, die jetzt im Missale des Ordinariates (Appendix am Ende) zu finden ist. Ich frage mich, ob er zuerst die Mattutin übersetzt har; oder die Messe? Ich denke, man kann in seinen Instinkten für´s Übersetzen eine Evolution entdecken: eines Tages könnte er "unzugänglich" benutzen; der nächste würde ihn dann überzeugt finden, daß ein Kranz "unvergänglich" wäre."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

   

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