Freitag, 3. August 2018

Sandro Magister zur Causa McCarrick und zu ihren Folgen

Sandro Magister kommentiert bei  Settimo Cielo den aktuellen McCarrick-Skandal und das Drumherum.
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"McCARRICK UND SEINE PROTEGÉS. DIE WUNDERSAME KARRIERE KARDINAL FARRELLS."

"Wie seit Tagen bekannt ist, hat Papst Franziskus mit einem knappen Statement angekündigt, daß Theodore McCarrick, 88, emeritierter Erzbischof von Washington, nicht länger Kardinal ist, unter Hausarrest steht, ein Leben in Gebet und Buße führen muß und "a divinis" suspendiert ist.
Und das so lange das Urteil des "regulären kanonischen Gerichtsverfahrens" erwartet wird.

Man muß bis 1927 zurück gehen, um einen früheren Fall einer Entlassung aus dem Kardinalskollegium zu finden. Damals war es der Jesuit Louis Billot, der wegen seiner Verbindung zur politischen Bewegung "Action Francaise" des Purpurs entledigt wurde, nachdem er ein Jahr zuvor vom Hl. Stuhl dafür verurteilt worden war.
Aber bei McCarrick sind die Gründe völlig andere und unter moralischen Gescihtspunkten wesentlich schwerwiegender. Sie betreffen seine ausgedehnten und ungeordneten sexuellen Aktivitäten mit Erwachsenen, Jugendliche und sogar Minderjährigen, mit Priestern und Seminaristen- über Jahrzehnte praktiziert, ohne daß das irgendeine Auswirkung- trotz der Tatsache, daß das einer großen Zahl von Personen auf den verschiedenen Ebenen der Kirche bekannt war- auf seine triumphale klerikale Karriere hatte.

In den vergangenen Tagen ist bereits viel über die Causa McCarrick geschfrieben worden. Aber noch nicht viel. wie sehr nicht nur die Protagonisten der Affäre sondern auch die mit ihm eng verbundenen Kirchenmänner beteiligt sind - auch sie Dank seiner Nutznießer, mit truamhaften Karrieren.

Besonders einer von ihnen wirft ernste Fragen auf. Das ust Kevi J. Farrell, 71, der 2016 von Papst Franziskus zum Kardinal gemacht wurde und Präfekt des neuen Dikasteriums für Laien, Familie und Leben ist.

In Irland  geboren, trat Farrelle Mitte der 70-e den legionären Christi bei, als diese Organisation noch klein war und ihr böswilliger Gründer Marcial Maciel von einer Aura univalen Respektes umgeben war. Nachdem er die Legionäre ungefärt 15 Jahre später verlassen hatte, bewahrte Farrell völliges Schweigen über Maciels sexuelles Fehlverhalten- das dramatisch ans Licht gekommen war- und hat immer darauf beharrt. daß er nie irgendeinen erwähnenswerten Kontakt zu ihm hatte.
Aber asu glaubwürdigen Aussagen geht hervor, daß er bei den Legionären Positionen  und eine mehr als sporadische Nähe zu Maciel hatte, was es unwahrscheinlich erscheinen läßt, daß er keinerlei Vorstellung vom verdorbenen Verhalten seines Vorgesetzten hatte.





Nachdem er die Legion verließ, wurde Farrell zum Priester der Erzdiözese Washington geweiht. Und Ende 2001 wurde er dort Weihbischof- als McCarrick dort seit einem Jahr Erzbischof war.

McCarricks Beförderung zum Erzbischof der Hauptstadt der Vereinigten Staaten- als Höhepunkt eines Aufstiegs-, der ihn dann als Weihbischof von New York, dann als  Bischof von Metuchen, und dann Erzbischof von Newark gesehen hatte- hatte bereits damals ernsthaften Widerstand hervorgerufen. auf Grund dessen, was schon damals über seine unersättlichen sexuellen Aktivitäten durchgesickert war.
Die Einsprüche gelangten bis nach Rom. Aber seine Ernennung ging trotzdem weiter  und im folgenden Jahr wurde McCarrick zum Kardinal kreiert.

Aber die Ernennung des Iren Farrell als sein Weihbischof  löste auch Erstaunen auch. Seine vorherige Militanz bei den Legionären Christi wirkte sich sicher nicht zu seinen Gunsten aus, angesichts dessen, was über das Doppelleben ihres Gründers Maciel und das Komplizentum oder das schuldhafte Schweigen vieler aus seiner Umgebung durchzusickern begann.
Aber diesesmal war McCarrick ein Faktor, mit dem in der oberen Etage der Amerikanischen Hierarchie und nicht nur dort, gerechnet werden muß. Er wollte Farrell dort bei sich haben, bekam ihn und weihte ihn persönlich zum Bischof. Er wollte auch, daß er in Washington mit ihm im selben Apartment wohnte,  nicht in der Bischofsresidenz, sondern im 4. Stock des früheren Waisenhauses, das angemessen renoviert worden war.  Noch einmal- es erscheint nicht plausibel, daß Farrel nichts von den fortwährenden sexuellen Abenteuern seines Patrons wußte.

2006 verließ McCarrick die Erzdiözese von Washington aus Altersgründen, während er weiterhin erheblichen Einfluß in der oberen Hierarchie der Kirche hatte. Und im folgenden Jahr wechselte Farrell seinen Sitz, weil er zum Bischof von Dallas, einer Diözese ersten Ranges, befördert wurde- mit der klaren Unterstützung seines Mentors.

In der Endphase des Pontifikates von Johannes Paul II und während des Pontifikates von Benedikt XVI ragte Farrell nie unter den Amerikanischen Kardinälen und Bischöfen der progressiven Seite heraus. McCarrick schon. So war er z.B. unter den Kritikern der Direktive, die Joseph Ratzinger den Bischöfen der USA gab, Katholischen Poltikern die Kommunio zu verweigern, die für die Legalisierung der Abtreibung waren. Und bei der  Präsidnetschaftswahlkampagne 2004 war er ein offener Unterstützer eines der "pro-choice" Politiker, John Kerry,

Aber nachdem Beneditk XVI durch Papst Franziskus ersetzt wurde, passte sich Farrell schnell dem neuen Kurs in den USA an, er schloß sich sofort den neuen progressiven Führern an- auch ihr Patron war McCarrick.-Blaise Cupich und Joseph Tobin, die von Jorge Mario Bergoglio nach Chicago bzw. Newark berufen wurden un sofort zu Kardinälen gemacht.

Er pries "Amoris Laetitia" enthusiastisch und ihre Interpretation zugunsten der Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene. Außerdem -er war inzwischen Kardinalpräfekt des neuen Vaticanischen Dikasteriums für Laien, Familie und Leben beworden, schrieb er das Vorwort für eines der Bücher, das das neue Klime unterr Bergoglio am besten darstellt und empfahl es:  
"James Martin S.J., "Building a Bridge. How the Catholic Church and the LGBT Community Can Enter into a Relationship of Respect, Compassion, and Sensitivity", HarperCollins US,2018.

Der Autor, einer der bekanntesten Jesuiten in den USA und führender Mitarbeiter des Magazins "America", will, daß seine Bücher den Weg für eine substantielle Revision ebnen sollten, durch einen "pastoralen Weg" der Lehre der Katholischen Kirche zur Homosexualität.

Aber Kardinal Farrells Vorwort zum Buch ist nicht die einzige maßgebliche Form der Unterstützung die er diesen begehrten Paradigmenwechsel gegeben hat.. Farrell ist wegen der Rolle, die er jetzt in der Kurie spielt, auch offizieller Direktor des bevorstehenden Weltfamilientreffens Ende August in Dublin, bei dem Martin zusammen mit HS-Paaren aus aller Welt zu den Gastrednern gehören wird.
Um die persönliche Bewegung von Papst Franziskus in die selbe Richtung nicht zu erwähnen. die Ernennung von Martin zum Berater des neuen Vaticanischen Dikasteriums für Kommunikation ist ein klares Zeichen für die Wertschätzung für die Aktivitäten dieses Jesuiten

Natürlich ist es leicht, Johannes Paul II und die Vaticanischen Offiziellen der Zeit zu beschuldigen, es an Vorsicht bei der Beförderung von Kirchenmännern mit einem so notorisch unvorbildlichen Leben wie McCarrick, alle Alarmsignale, die ihnen zugekommen sind, ignoriert zu haben

Aber was noch überhasteter ist, ist die Entscheidung von Papst Franziskus einen Charakzer wie Farrell nach Rom zu berufen, als Leiter des Familiendikasteriums zu berufen, der als niederträchtige Mentoren die Serientäter Maciel und McCarrick hatte und der sich außerdem selbst heute als Förderer der Legitimierung homosexueller Amouren präsentiert-

Und das ist keinesfalls ein isolierter Fall. Dem 9-Kardinäle-Rat, den Franziskus reif, um ihm bei der "Regierung der Universalen Kirche" zu helfen, gehören nicht weniger als drei an, die wegen der Beschuldigung des sexuellen Mißbrauchs lahmgelegt sind.

- der Australier George Pell- in seinem Land vor Gericht
- der Chilene Francisco Javier Erráruriz Ossa , der beschuldigt wird, bsi zum Äußersten und gegen alle Beweise, den Serien-Mißbraucher Pater Antonio Karadima und seinen Schüler, Bischof Juan de la Cruz Barros Madrid verteidigt zu haben, für dessen Unschuld bis Anfang dieses Jahres sogar Papst Franziskus selber seine gesamte Autorität einsetzte, nur um hinterher seine Schuld anzuerkennen und ihn abzusetzen.
- der Honduraner Oscar Andrés Rodriguez Maradiagan, immer noch Koordinator der "C9" , aber dessen Weihbischof und Protegé Juan José Pineda am vergangenen 20. Juli auf Grund fortgesetzten durch eine apostolische Visitation festgestellten sexuellen Mißbrauchs aus seinem Amt entfernt

Aber diesen müssen nicht wenige Kirchenmänner hinzugefügt mit lässigem homosexuellen Benehmen, die Bergoglios Gefolge bevölkenr, die er auf individueller Basis in seiner Nähe haben wollte:"in primis" dieser Msgr. Battista Ricca , der die Casa Santa Marta managt und als offizieller Vermittler zwischen dem Papst und dem IOR handelt, der gerüchtesüchtigen Vatican-Bank.

Nachdem er sich in den Nuntiaturen von Algiers, Bern und mehr noch in Montevideo durch skandalöses Verhalten hervorgetan hatte und aus diesem Grund nach Rom zurückgerufen worden war, sah er seine Personalakte in der Kurie "ex novo" neu geschrieben, baute seine Karriere von Grund auf neu und wurde vom aktuellen Papst in Gnaden aufgenommen, der sich zu Beginn seines Pontifikates mit dem berühmten Satz "Who am I to judge?" auf keinen anderen als ihn bezog, das ein universales Schlagwort geworden ist."

Quelle: Sandro Magister, SettimoCielo

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