Samstag, 4. August 2018

Fr. Hunwicke spricht...

heute bei liturgicalnotes über die Nachrichten von einer angeblichen Änderung des Katholischen Katechismus bzgl.seiner Aussagen zur Todesstrafe.
Hier geht´s zum Original:  klicken 

"TODES-(strafen-) GATE"
"Ich sehe keinen großen Sinn darin sehen, einen ausführlichen Kommentar zur "Änderung des  Katechismus der Katholischen Kirche (CCC) zur Todesstrafe" abzugeben, bis der neue Text nicht veröffentlicht ist. Alles was ich bisher im Internet finden kann, sind einige landessprachliche Fassungen."

Dem  widerspreche ich  als solches. Der Welt wurde der Eindruck vermittelt, daß die Katholische Kirche ihre Lehre geändert hat, während niemand die  nötigen Mittel hat, um zu beurteilen, ob das stimmt oder nicht. Ich kann diese Art von Verhalten in Fragen des Glaubens und der Moral nur schändlich leichtsinnig nennen. Kann es sein, daß PF einen unmittelbaren Eindruck auf die Weltmeinung machen will, ohne theologischen Fachleuten die Möglichkeit zu geben, durch ihre Analysen die Auswirkungen zu schwächen?

Noch wichtiger: Die englische Version sagt, daß die Todesstrafe "unzulässig" ist. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was dieser kuriose Ausdruck theologisch oder kanonisch bedeutet. Wenn der eigentliche Text, wenn er veröffentlicht wird, den Ausdruck "intrinsce malum" enthält, haben wir ehrlich gesagt ein ziemliches Problem in unseren Händen. Aber Kardinal Ladaria ist kein Idiot. Ich wäre sehr überrascht, wenn diese Worte benutzt werden. Darauf würde ich Geld verwetten!

Persönlich sehe ich, wie PF, die Todesstrafe mit erheblichem persönlichen Abscheu ... überall, aus irgendeinem Grund, zu jeder Zeit. Ich applaudiere Versuchen, ihre Anwendung zu verhindern. Weniger sicher bin ich, daß die Seiten eines theologischen Kompendiums wie der CCC der richtige Ort sind, um solch eine (sehr würdige) politische Kampagne zu führen.

Darüber hinaus scheint dieser Schritt "Fortschritte" in der Moraltheologie seit und infolge von Amoris laetitia nicht zu berücksichtigen. Dieses Dokument schien es den örtlichen Hierarchien zu überlassen, Entscheidungen für ihre eigenen Länder zu treffen. Aber im Falle von "Deathgate" scheinen die Wünsche von PF eine universelle Geltung haben. Vielleicht könnten uns der geniale Graf von Schönborn oder der düstere und brütende Pater Rosica sorgfältig und genau erklären, worin der Unterschied besteht. Gleichzeitig wäre es gut, eine Antwort auf Folgendes zu haben: Ehebruch, obwohl er (ja?) im Allgemeinen falsch ist, kann laut Amoris Laetitia unter Umständen angemessen sein. Aber die Initiative des PF zur Todesstrafe läßt offenbar keine Ausnahmen zu.
Warum? Und wenn es stillschweigend Ausnahmen zuläßt, sind wir dann nicht in der gleichen Position wie bei der, früheren Formulierung, die der Hl. Johannes Paul in den CCC gestellt hatte?

Dann gibt es noch das Problem Marx, der in der Nacht nicht gebellt hat.
Vor zwei oder drei Jahren hat Kardinal Marx in Bezug auf die Kommunion für Geschiedene die Autonomie der "deutschen Kirche" mit den furchtlosen und tönenden Worten "Wir sind keine Filiale Roms" behauptet. Eine ähnlich mutige Behauptung, daß Deutschland auch in dieser Frage der Todesstrafe keine Filiale von Rom ist, habe ich noch nicht gesehen.
     




Darf ich auch persönlich werden?

Der CCC wurde zum Lehrstandard für die Ordinariate gemacht. Ich weiß, daß ich daran erinnert werde, daß jeder Katholik in einem Ordinariat oder anderswo an das gebunden ist, was das Lehramt authentisch lehrt und was es gelehrt hat und lehren wird.
Ich stimme absolut zu. Aber eine solche willkürliche Veränderung in einem Henotikon, in dem sich X in wenigen Jahren in Nicht-X verwandelt hat und ohne (soweit wir wissen) eine detaillierte kollegiale Konsultation mit dem ganzen Bischofskollegium (wie z Pius XII sie vor der Definition der Himmelfahrt Mariens durchführte), hinterlässt einen sehr unangenehmen Geschmack in meinem Mund. Weil ich zu der unglücklichen Schlussfolgerung getrieben wurde, daß das gegenwärtige Pontifikat manipulativ und unehrlich ist, frage ich mich, ob diese Änderung im CCC den Weg vorbereiten könnte, um einigen anderen privaten Meinungen und persönlichen Überzeugungen von Senor Bergoglio eine unechte lehramtliche Einfärbungen zu geben.

Solche Befürchtungen nicht zu haben, ist bedauerlicherweise schwer in einer Zeit, in der die ultrapapalistische Perversion des Petrusamtes, die Kardinal Ratzinger einst so energisch zurückwies und die im voraus von der lapidaren Phraseologie in "Pastor aeternus" des I. Vatikanums verurteilt wurde, jetzt die dominierende Ideologie zu sein scheint (siehe Denzinger §§ 3114-3117)."

Quelle: liturgicalnotes, Fr.J.Hunwicke

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