Sonntag, 9. Dezember 2018

Father Hunwicke spricht....

bei liturgicalnotes über merkwürdige Äußerungen aus der Entourage des Pontifex´ und

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"WOFÜR IST DIE GLAUBENSKONGREGATION DA?"
"Father Thomas Rosica ist Teil der Vatican-Maschinerie. Er pflegte während der Vatican-Pressekonferenzen am Tisch zu sitzen und die Interessen der Englischen Sprache und seiner Mit-Englischsprecher (er ist Untertan Ihrer Majestät der Königin von Canada) zu vertreten. Er erweckte dabei den Eindruck von Intelligenz, Kompetenz und Unerschütterlichkeit. Er scheint ein Gefühl für Sprache und Worte zu haben.

Am 31. Juli 2018 hat er einen Text mit dem Titel "Salz und Licht-Medien" veröffentlicht. Am Ende schreibt er:
"Papst Franziskus bricht die Katholische Tradition, wann immer er will, weil der frei ist von "ungeordneten Anhängen". Unsere Kirche ist tatsächlich in eine neue Phase eingetreten: mit der Ankunft dieses ersten Jesuiten-Papstes wird sie eher offen von einem Individuum geleitet als durch die Autorität der Schrift oder sogar dem Diktat ihrer eigenen Tradition plus Schrift."

Philologische Fragen: Warum ist der Satz "frei von ungeordneten Anhängen" in die Anführungszeichen wörtlicher Rede gesetzt? Gibt es eine Bedeutung für den "großen" Anfangsbuchstaben von Tradition? Habe ich Recht anzunehmen, daß "seine eigenen" bedeutet "die der Kirche"? 

Die anfängliche Behauptung, daß PF die Traditionen bricht, ist vage. In der modernen anglophonen Kultur kann "Traditionen" leicht kleinere, pittoreske und antiquarische Merkwürdigkeiten bedeutetn, etwa so wie Raben im Tower von London zu halten, als Garantie, daß er nie von den Feinden des Reiches erobert wird und als Objekte, die japanische Touristen fotografieren können. Aber wenn später in der Passage das Wort im Singular erscheint, wird eine andere Bedeutung offenbar: daß der Schreiber in die Felder theologischer Diskussion vordringt, in denen wir Tradition und Schrift gemeinsam (oder einzeln) als Quelle (oder Quellen) der autoritären Lehre diskutieren.

Eine Behauptung, daß ein Papst die Schrift und die Tradition beiseite lassen kann, kann schwerlich mit der Lehre des Konzils von Trient oder Vatican I übereinstimmen. 

Auf den ersten Blick scheint das formal häretisch zu sein. 

Die Behauptung, daß die Kirche "offen von einem Individuum regiert wird" läßt einen persönlichen Monarchismus vermuten, der nur schwer mit der gesunden Lehre zu vereinbaren ist und -tatsächlich- auch dem modernen Denken sehr zu gefallen scheint. 

Die progressive Logik des zweiten Satzes scheint anzudeuten, daß während die Kirche zuvor von einer Hierarchie regiert wurde, die die Schrift und die Tradition respektierte, sie jetzt tatsächlich in eine neue Phase eingetreten ist, in der das aufgehört hat, wahr zu sein. Das ist eine Form von "Ruptur", die sogar weit über die kontroversen Annahmen der Schule von Bologna in ihrer Hermeneutik des II. Vaticanums hinausgeht.




Soll diese Behauptung "frei ist von ungeordneten Anhängen" bedeuten, daß PF wie Unsere Liebe Frau, unberührt von der Ursünde und ihren Konsequenzen, eine vorauseilende Immunität gegen Irrtümer in seinen Entscheidungen hat? 

Ich finde es schwer zu glauben, daß Mitglieder des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen über die Behauptung, daß PFs Pontifikat frei ist von Schrift oder Tradition sehr glücklich gewesen sein können. Orthodoxe und Evangelikale gleichermaßen- werden wenn sie diese Worte gelesen haben, entschieden haben, daß es jetzt zwischen ihnen und der päpstlichen Kommunion eine viel größere Kluft gibt, als sie vorher je geträumt haben. (Orthodoxe besonders, haben ihre eigenen inneren Gründe, sich sehr vor der "Häresie des Papismus" zu fürchten. Anglikaner und Lutheraner mögen tiefe Seufzer der Erleichterung ausgestoßen haben, daß sie nie einen sehr ernsthaften Dialog mit Rom begonnen haben und daß- höchst barmherzigerweise- sowieso nie sehr viel dabei herauskam. Man muß die Hausierer derartiger religiöser Absurditäten auf mehrere Armlängen Abstand halten. 

Rosicas Worte scheinen mir die extremste Form eines ultrapapalistischen Irrutms zu sein, von der ich je gehört habe. Die meisten Bergoglianischen Ideologen neigen zumindest dazu, die problematischen Äußerungen dieses Pontifikates dem Hl. Geist zuzuschreiben, oder -ungenau- Newmans Ansichten über "Entwicklung" zu beschwören. Rosica wagt es, PF zustimmend ein Recht zuzugestehen, die Dinge einfach zu ändern, "wann immer er will" ...mit anderen Worten je nach Laune. Meine eigene kulturelle Tradition verurteilt eine solche Haltung mit dem Begriff "willkürliche Macht".
Ich frage mich, wie verbreitet ein so schamloser Ultrabourbonismus in Kanada ist.

Ich selber würde nicht gern allzu hart auf der Basis alles dessen, was ich je geschrieben habe, beurteilt werden. Wir können uns alle versprechen und sogar Falsches schreiben. Wahrscheinlich tue ich das öfter als ich sollte. Aber angesichts seines hohen Amtes würde man gedacht haben, daß die Glaubenskongregation Fr.Tom um Erklärungen und Klarstellungen gebeten hätte- auf eine Weise, daß er jetzt formal seine sehr öffentlichen -prima vista-Häresien widerrufen haben würde. 
Ich frage mich, ob sie das getan haben? 

Ob sie es getan haben oder nicht, ob er widerrufen hat oder nicht, die Worte, die er geschrieben hat, stehen in der beweisenden Akte als eine sehr beunruhigende Offenbarung des Ausmaßes, das schwere formale doktrinale Fehler erreicht haben, die fester Bestandteil der alltäglichen Arbeitsbedingungen der "Speichellecker und Karrieristen" sind (wohlgewählteWorte von Kardinal Müller), die PF umgeben: die reguläre Währung, die im Domus Sanctae Martae von Hand zu Hand geht. 

Es überrascht nicht, daß Dinge in der Kämpfenden Kirche Christi so gefährlich schlecht sind, wie sie sind. Die Pforten der Hölle  müssen sich sehr optimistisch fühlen. Der Hl. Paul VI hat über den Rauch Satans gesprochen, der durch einen Riss in die Kirche eindringt; in hoc aevo* erscheint Bergoglios waffenfähiges Gift-Gas ein Problem geworden zu sein. 
Offensichtlich ist unser Feind kein Unterzeichner der Genfer Konvention."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke 

* in diesem Zeitalter

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