Samstag, 16. März 2019

Tosatti über die Initiative der deutschen Bischöfe: der totale Bruch mit mit dem Lehramt


In in einem Leitartikel für La Nuova Bussola Quotidiana kommentiert Marco Tosatti die Beschlüsse der DBK zur Abschaffung der Sexualmoral-Lehre der RKK zur maximal populistischen Anpassung an den Zeitgeist und den Ungeist der Würzburger Synode. Er nennt sie "erpresserisch"  und er ist nicht amused. Das Schisma ist da. Aber muß es immer die DBK sein?
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"ZÖLIBAT, HOMOSEXUALITÄT UND MASTURBATION- DIE DEUTSCHE KIRCHE AUF DEM WEG ZUM ENDE."

Der Schlußangriff der Deutschen Kirche auf die Sexualmoral. Die durch eine Sondersynode und eine Pressekonferenz offiziell gemachte Offensive. Auf dem Tisch ein Paket mit Erpressungsvorschlägen um Ehebruch, HS-Ehen, Zusammenleben, verheiratete Priester , Gender, Empfängnisverhütung und auch Masturbation zu ermöglichen.Bischof Marx : "In den 70-er Jahren haben wir keine Antwort bekommen, aber jetzt ist die Zeit reif und in Rom haben sich die Dinge geändert." 

Die deutschen Bischöfe haben beschlossen, das zu eröffnen, was sie "einen synodalen Weg" nennen, um ein Paket mit Vorschlägen zu Moral, Zölibat, Ehe und Homosexualität, dessen Inhalt sich als gegenüber der aktuellen Lehre der Kirche, dem Katechismus und dem Lehramt revolutionär präsentiert, zuerst zu diskutieren und dann in Rom vorzustellen. Dieser Entschluss wurde bei der Versammlung der deutschen Bischöfe gefaßt,, die vom 11. und 14. März in Lingen stattfand. .

Während der Versammlung haben einige Redner die Idee zur Weihe sogenannter "viri probati" vorgebracht, (über die bei der Amazonas-Synode im Herbst diskutiert werden wird) und  darüber hinaus vorgeschlagen, daß Empfängnisverhütung, Kohabitation außerhalb der Ehe, homosexuelle Verbindungen und die Gender-Theorie akzeptiert werden sollten. Alle diese Themen sollen bei einer Reihe von Begegnungen diskutiert werden, die als "synodaler Weg" definiert werden.

Diese Ankündigung wurde vom Präsidenten der Deutschen Bischofskonferenz Kardinal Marx bei einer Pressekonferenz gemacht, die mit einer halbstündigen Verspätung anfing, weil es den Bischöfen erst in der letzten halben Stunde des Treffens gelang, eine Entscheidung über die Chance eine solche Diskussion zu ermöglichen zu treffen. Das läßt vermuten, daß innerhalb der Bischofskonferenz verschiedenen Stimmen laut wurden, die ihre Verblüffung geäußert haben.

Es soll drei Diskussionsforen geben, die von Bischof Felix Genn (über den Zölibat), von Bischof Franz Bode (über die Sexualmoral) und von Bischof Wiesemann (über Macht und Teilhabe) geleitet werden. Die ersten Ergebnisse werden dann im September veröffentlicht und wie Kardinal Marx erklärte- wird dieser Diskussions-Prozess gemeinsam mit dem von Prof. Thomas Sternberg geleiteten ZdK präsentiert. Prof. Sternberg ist dafür bekannt, die Kommunion für geschiedene Wiederverheiratete und die Einführung verheirateter Priester zu befürworten.

Während der Pressekonferenz sagte Marx: "Die Frage ist zulässig. Muß der Zölibat für immer bestehen bleiben" dann erklärte und fügte er hinzu: "die Katholische Kirche hat bereits verheiratete Priester" dann wies Marx darauf hin. daß einer der progressistischsten Redner, Prof. Ebenrhard Schockenhoff, der während des Treffens eine Abschwächung der Morallehre der Kirche vorgeschlagen hat- einschließlich der Akzeptanz von Empfängnisverhütung, Zusammanleben, Gendertheorie und gleichgeschlechtlicher Paare. Kardinal Marx hat den Beitrag dieses Redners mit Sympathie kommentiert und gesagt, daß Schockenhoff "die Disskussion über die Sexualmoral sehr gut dargestellt hat". Und der Kardinal fügte hinzu, daß es auch "der Katechismus einer Diskussion bedarf". Schockenhoff ist ein bekannter Name, im Mai 2015 hat er in Rom am einem umstrittenen Studientag zur Vorbereitung der Familiensynode teilgenommen.

Marx war bei der Pressekonferenz deutlich. Er sagte, da´"die Mehrheit der Bischöfe" denkt, daß eine Veränderung der Sexualmoral der Kirche nötig ist.Am Ende des synodalen Prozesses könnten die Bischöfe "einen Brief nach Rom schicken , falls es Punkte gibt, die wir nicht klären können",
Marx erinnert daran, daß schon in der Vergangenheit die deutschen Bischöfe die Notwendigkeit einer solchen Diskussion gesehen haben- und auch schon nach ihrer National-Synode in Würzburg in den 70-er Jahren eine Reihe von Fragen nach Rom geschickt- aber von dort nie irgendeine Antwort bekommen. Zu jener Zeit durfte man noch nicht offen diskutieren, fügte er hinzu "weil es Probleme mit Rom geben könnte". "Aber diese Zeiten sind vorbei".
Der Kardinal sagte klar, daß es eine "Entwicklung in der Kirche gegeben hat.Es kann nicht mehr so weitergehen wie bisher" behauptete er.

Während des Treffens hat einer der offizielle eingeladenen Redner, Professor Philipp Müller, vorgeschlagen den Gedanken der sog. "Viri probati" zu diskutieren, Laut seinem Vorschlag könnten verheiratete, über 50-jährige Männer geweiht werden.

Professor Eberhard Schockenhoff , der am 13. Mäörz ebenfalls vor der Frühlngsversammlung der Bischöfe gesprochen hat, hat eine komplette Revisison der Morallehre der Katholischen Kirche vorgeschlagen. Nachdem er die traditionellen Aussagen, nach denen die Sexualität an die  Procreation gebunden ist- also nur für  in einer sakramentalen Ehe verbundenen Mann und Frau erlaubt ist, und daß die menschliche Natur durch die Ursünde verletzt wurde und deshalb moralische Führung braucht-hat der Freiburger Theologie-Professor die Diskussion zu folgenden Punkten angestoßen:
daß Sexualität und Verlangen in ihren positiven Aspekten als Hilfe für die Person "sich der eigenen Identität bewußt zu werden" und so als "Selbstzweck" betrachtet werden, ohne Beziehung zur Procreation. "Die Sexualität bestimmt die gesamte Existenz des Menschen" behauptete Schockenhoff.

1) Um zu bestätigen, daß die Bedeutung der Sexualität die Bewahrung der Gesellschaft ist" -mit Hilfe der Procreation -muß auch die Empfängnisverhütung akzeptiert werden. "Familienplanung -auch mit Hilfe künstlicher Kontrazeption ist kein Akt gegen das Leben (wie es das Lehramt behauptet) sondern eher ein Dienst am Leben".

2) "Selbstbefriedigung" -soll heißen Masturbation "kann einen verantwortungsvollen Umgang mit der eigenen Sexualität darstellen."

3) "Homosexuelle Handlungen verkörpern positive Werte, weil sie Ausdruck von Freundschaft, Zugänglichkeit, Treue und Hilfe zum Leben sein können".

4) Während die monogame Ehe der "beste biographische und institutionelle Rahmen" für de menschliche Sexualität ist, bezieht sich Schockenhoff auf verständnisvolle Weise auf ein Synoden-Dokument, in dem gefragt wird, "ob die Beziehung eines unverheirateten Paares -obwohl diese Verbindung auf Dauer und Ausschließlickeit angelegt ist- nicht eine moderne Form einer heimlichen Ehe ist."
Schockenhoff behauptet, daß eine solche Sichtweise das Sexualleben solcher Paare "positiv" sein könnteund nicht "moralisch disqualifiziert werden sollte,"

5) Homosexuelle Beziehungen sollten "bedingungslos" akzeptiert werden und ihre sexuellen Aktivitäten sollten nicht "moralisch disqualifiziert werden."

6) Die Kirche sollte "in zustimmender Sprache akzeptieren, daß es Menschen gibt, die sich nicht absolut als männlich oder weiblich identifizieren können. Man kann nicht bei jedem eine klare sexuelle Identität finden.

Es ist offensichtlich, daß dieses Paket mit Vorschlägen Aspekte zeigt, die dem völlig widersprechen, was die Kirche bis heute gelehrt hat. Es wird interessant sein, die Entwicklung einer Operation zu verfolgen, die sich als totaler Bruch mit dem Lehramt präsentiert."

    

1 Kommentar:

  1. Zu den Vir probanti: ich wüsste hier vor Ort niemanden der das machen könnte und wenn man erlebt, wie händeringend Kandidaten für den Pfarrgemeinderat, bzw zum Kaffekochen auf dem Gemeindefest gesucht werden, der greift sich ob der Idee der Vir probandi echt an den Kopf und fragt sich. frei nach Loriot: "wo laufen se denn?"
    zum Rest, dem dem Gottes Gebote egal sind, dem ist auch seine Kirche egal und wenn die Kirche von ihrer jahrhundertelangen Moral abweicht, um weiter wichtig zu sein, dann zeigt sie damit nur, dass ihre Gegner recht haben. Es geht denen nur um Macht, Geld und Einfluss!

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