Sandro Magister berichtet bei Settimo Cielo über eine brasilianische Studie zur Verbreitung der Homosexualität in den Priesterseminaren.
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"HOMOSEXUELLE IN DEN SEMINAREN. EINE BEUNRUHIGENDE STUDIE IN BRASILIEN"
Die Studie ist nicht brandneu, die Resultate erschienen im Frühling 2017 in Portugiesisch in der “Revista Eclesiástica Brasileira.” Aber “Il Regno - Documenti” hat sie vor kurzem in einer kompletten italienischen Übersetzung einem viel größeren Publikum bekannt gemacht. Zu einer Frage, die von brennender Aktualität ist. Zur Frage der Homosexualität in den Seminaren.
Viele Monate lang, war Homosexualität bei der Kirchenhierarchie tabu. Es war sogar verboten, darüber beim Gipfeltreffen zum sexuellen Mißbrauch zu sprechen, das vom 21. -24. Februar im Vatican stattfand. Und dennoch ist die weite Verbreitung unter dem Klerus und in den Seminaren seit einiger Zeit wohl bekannt, bis zu dem Grad, daß 2005 die Kongregation für Katholische Erziehung eine Instruktion formulierte, wie man ihr begegnen könne.
Diese Instruktion betont nicht nur, daß homosexuelle Handlungen immer schwere Sünden sind, sondern auch "tiefsitzende homosexuelle Tendenzen" objektiv eine Störung " sind. Deshalb sollten jene, die solche Handlungen ausführen, solche Tendenzen zeigen oder in irgendeiner Weise die "schwule Kultur" billigen, auf keinen Fall zu den Weihesakramenten zugelassen werden.
Das waren damals die pastoralen Direktiven. Aber wie weit wurden sie realisiert? Die oben zitierte Studie wurde freiwillig eingerichtet, um herauszufinden, was heute in zwei Seminaren in Brasilien, die als Beispiel dienen, passiert.
Die Autoren der Studie , Elismar Alves dos Santos und Pedrinho Arcides Guareschi - zwei Mönch der Kongregation des Allerheiligsten Erlösers und beide in Sozialpsychologie spezialisiert -und mit prestigeträchtigen akademischen Titeln versehen, haben in Tiefeninterviews mit 50 Theologiestudenten dieser Seminare- und sind zu Ergebnissen gelangt, die entschieden alarmierend sind.
Zuerst sagen die Interviewten, daß Homosexualität in ihren Seminaren "eine normale Sache ist, eine immer präsentere Realität". So normal, "daß sie sogar trivialisiert wird" - es ist bei ihnen eine weit verbreitete Überzeugung , daß in "Wirklichkeit 90% der Seminaristen heute homosexuell sind."
Einige Homosexuelle- sagen sie- "suchen im Seminar das Mittel zur Flucht, um vor ihren Familien und der Gesellschaft nicht die Verantwortung für ihr Betragen übernehmen zu müssen." Andere "entdecken, daß sie homosexuell sind, wenn sie bereits im Seminar sind" -wo sie eine begünstigende Umgebung finden. Und fast alle- einige sagen 80% - von ihnen "sind auf der Suche nach Sexualpartnern".
Homosexualität -stellen sie fest- gibt es tatsächlich in den Seminaren- nicht nur im Vorhandensein sondern auch in der Ausübung." Viele praktizieren sie "als ob das ganz normal wäre". Die Autoren der Studie schreiben: "In der Sicht der Teilnehmer der Studie stehen im aktuellen Kontext ein Großteil der Seminaristen in den Seminaren der Homosexualität positiv gegenüber. Und- sie behaupten sogar, daß es in homosexuellen Beziehungen Liebe gibt und daran nichts falsch ist. Sie sagen " wenn es Liebe ist, was soll es schaden?"
Die Interviewten fordern eher, daß "es einen Dialog zwischen Homosexuellen und der Kirche geben sollte". Aber eigentlich ein Dialog, um dahin zu gelangen, daß "Homosexualität in den Seminaren gut begleitet und geleitet werden kann. "
Mit anderen Worten, die Interviewten beklagen, daß die Oberen nichts tun im Hinblick auf Homosexualität, aber sie erwarten akzeptiert und zu den Weihen zugelassen zu werden- in menschlicher Annahme der Person wie sie ist."
"Es ist klar" schließen die Autoren der Studie "daß es eine Diskrepanz zwischen dem, was die Kirche für den Umgang mit Homosexualität in den Seminaren vorschlägt und die Weise gibt, wie die Seminare und Bildungseinrichtungen das Phänomen wahrnehmen und handhaben."
Eine absolute Diskrepanz! Zwischen der Instruktion von 2005 und dem in der Studie aufgedeckten Verhalten besteht ein Abgrund.
Man muß aber auch feststellen, daß es so aussieht, als werde die Instruktion von 2005 nicht mehr angewandt, wenn man danach urteilt, wie die Kirchenführung bei diesem essentiellen Thema handelt.
Um das Schweigen zur Homosexualität in den Seminaren und im Klerus zu brechen, mußte der Papa emeritus Benedikt XVI in Aktion treten- mit den Notizen zum Mißbrauchsskandal, die er am 11. April veröffentlichte, nachdem sein Nachfolger Franziskus sie zwei Monate lang unter Verschluss gehalten hatte, "Die Stimme des Rufers in der Wüste."
Quelle: Settimo Cielo, S. Magister
Dienstag, 14. Mai 2019
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Wie kann einer dem Bruder den Splitter aus dem Auge ziehen, wenn in seinem eigenen Auge ein Balken ist. Wir sind alle Sünder. Wenn einer uns leiten soll - z. B. ein Regens in einem Seminar -, dann muss er ein Vorbild an Tugend sein, auch an Keuschheit, daran führt kein Weg vorbei, das wird auch so bleiben müssen.
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