Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae den Brief eines Freundes.
Hier geht´s zum Original: klicken
"HERODES DER GROSSE FORDERT SEINE REHABILITIERUNG: IN EINEM TSCHECHOSLOWAKISCHEN SAMIZDAT."
Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curuiae, ein Freund des blogs hat mir diesen Brief geschickt, den er von einem Freund bekommen hat und der mir mit seiner bitteren Ironie wert erscheint, mit Ihnen geteilt zu werden. Gute Lektüre.§§§
Lieber XXX, ich habe diesen Artikel aus dem tschechoslowakischen Samizdat gefunden, der mich sehr getroffen hat. Er ist außerordentlich und zeigt uns an, wie tief wir gefallen sind. Wenn Sie können, leiten Sie ihn an Ihre Bekannten weiter. Ich weiß,daß Sie einige haben. Ciao YYYIm Allgemeinen erinnert man sich an meinen Namen wegen des horrenden Verbrechens, das ich an den Kindern begangen habe. Ich habe die Kinder von Bethlehem und Umgebung töten lassen. "Die Geschichte begräbt alles und alles wird vergessen" habe ich gedacht. Aber das Verbrechen des Herodes wurde auch nach 2000 Jahren nicht vergessen. Aber es wird Zeit, mich von diesem Sockel steigen zu lassen und ihn anderen zu überlassen, die ihn mehr verdienen. Ich fordere die Rehabilitierung durch die Geschichte. Ich bitte nicht um Vergebung. Nur Gott könnte mir vergeben. Ich fordere nur eine einzige Sache:
DASS MEIN NAME AUFHÖRT ALS SYMBOL FÜR VERBRECHEN AN DEN KINDERN ANGESEHEN ZU WERDEN.
Und ich habe Gründe und Beweise, das zu sagen., Ich leugne nicht, was in Bethlehem passiert ist, das Weinen der Mütter hallte in aller Welt wieder, aber das war vor 2000 Jahren. In jener Zeit waren die Menschen Barbaren und die Könige doppelt, weil ihre Barbarei von der Macht begleitet wurde. Ich wurde gehaßt und habe gehaßt. Auf diesem Thron, auf dem ich durch die Gnade Roms saß, hatte ich Angst. In jedem habe ich einen Feind gesehen, überall vermutete ich Intrigen und deshalb habe ich gemordet. Ich war nicht der erste und nicht der letzte in der Geschichte, der sich so verhalten hat. Ich habe nicht nur Fremde ermordet sondern auch Verbündete. Ich habe meine Frau und meine Kinder getötet.
Mein römischer Beschützer, Caesar Augustus hat zu Recht bemerkt: "Es ist besser das Schwein von Herodes zu sein, als sein Sohn". Ich war ein Wilder. Wenn ich in Ihrem Jahrhundert gelebt hätte, hätte ich sicher Ärzte gefunden, die mich für verrückt erklärt hätten und so wäre ich von aller Schuld freigesprochen worden.
Wenn ich um meinen Thron zitternd meine eigenen Kinder ermorden ließ, konnte ich da bei den Kindern der anderen milder sein?
Ich war ein Ignorant und wußte nichts vom Humanismus.
Keiner hatte mir den Respekt vor anderen beigebracht. umso weniger die Liebe. keiner hatte das Evangelium gepredigt, die Botschaft der Liebe. Ich wußte nicht, daß Jesus der Gott der Liebe ist und daß alle Menschen, alle Kinder, Kinder Gottes sind.
In unserer Epoche hatte nur der Mächtige das Recht zu leben. Ich habe nicht allein gemordet, ich hatte Leute dafür, die Künstler des Todes, die sich bemühten, Leben zu nehmen nicht es zu beschützen. Sie wurden bezahlt und lebten davon. Sie kannten keine Barmherzigkeit, sie haben sie nie gezeigt. Ihrem Schwert war es egal, wen sie ermordeten - ebenso ihrer Seele.
Also bezweifle ich daß sie eine Seele hatten. Ich habe nicht versucht, meine Verbrechen zu verbergen, das war nicht nötig. Ich befahl "Geht hin und mordet!" In jener Zeit gab es die heuchlerischen juristische Terminologie noch nicht: morden war morden, Mord war Mord.
WAS TUT IHR DAGEGEN IHR MENSCHEN DES XX-ten JAHRHUNDERTS?
Seit zwanzig Jahrhunderten mühen die Menschen sich, die Barbareien zu überwinden. Statistiker, Wissenschaftler, Philosophen, Künstler, Apostel, Propheten, Märtyrer- sie alle haben das geschaffen, was Ihr stolz Humanismus" nennt.
Aber ihr habt noch viel mehr geerbt- ihr habt das Christentum geerbt.
Ihr wißt, daß Jesus Christus Gott ist und wißt, daß Gott die Liebe ist. Ihr wißt, daß alle Menschen Brüder sind, weil sie Kinder Gottes sind. Euer ganzes Leben ist auf geheimnisvolle Weise von göttlicher Barmherzigkeit und Gnade durchdrungen.
Aber jetzt eure Kinder.Sind Eure unschuldigen und hilflosen Kinder, die sich nicht wehren können, vor Eurem Egoismus sicher?
***
Hier endet das tschechoslowakische Samizdat. Der Freund des Freundes, der uns die Botschaft sandte, hat einige eigene Zeilen hinzugefügt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.