Freitag, 5. März 2021

Antonio Socci stellt für die stets sprungbereit Feindseligen -besonders in den eigenen Reihen- einiges klar....

Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae einen Kommenatr von Antonio Socci zum als "sensationell " eingestuften Interview des Corriere della sera mit dem Papa emeritus, das zu zahlreichen, teilweise hysterischen Reaktionen und u,a. zu persönlichen Beleidigungen gegen Erzbischof Gänswein - auch von erztraditioneller Seite- führte. 
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MARCO TOSATTI 

Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, es ist interessant, MEinungen über das vieldiskutierte "Interview" Benedikts XVI mit dem Corriere della sera wiederzugeben. Hier eine Übersetzuung dessen, was Antonio Socci geschrieben hat. Gutre Lektüre.

"SOCCI: SEIT ACHT JAHREN WOLLEN SIE, DASS BENEDIKT XVI SAGT, DASS ER NICHT LÄNGER PAPST IST"

von Antonio Socci

"Man kann die Brühe verdünnen, aber wenn man dabei zu weit geht, bekommt man nur Wasser (oder eine schlecht schmeckende Suppe). Das ist  gestern [inzwischen vor einigen Tagen] dem Corriere della Sera passiert, der aus wenigen Sätzen Benedikts XVI, der von Massimo Franco und Herausgeber Fontana besucht wurde, zwei ganze Seiten machte. 

U.a. gab es in den wenigen Bemerkungen, die Benedikt XVI zugesprochen werden zwei wirkliche scoops und der Corriere hat sorgfältig vermieden, sie in der Schlagzeile zu erwähnen.  

Zuerst ein Wort der Anerkennung für Mario Draghi. Dann, wichtiger, eine kritische Überlegung zu Joe Biden. der katholisch ist und sagt, er ist persönlich gegen Abtreibung aber....sagt Benedikt XVI - "als Präsident neigt er dazu., sich selbst in Übereinstuimmung mit der Plattform der Demokratischen Partei zu präsentieren ( Befürwortung von Abtreibung). Außerdem fügte Ratzinger hinzu: "was die Gender-Politik angeht, haben wir seinen Standpunkt noch nicht verstanden" 

Worte, die-wie sogar der Corriere anerkennt. "der Zurückhaltung und Feindseligkeit eines Großteils des amerikanischen Episkopates gegen Biden und seine Partei, die als zu liberal angesehen wird- Stimme verleihen." 

Angesichts dessen, daß Bergoglio dagegen ein glühender Anhänger Bidens ist. wie sogar am Ende des Wahlkampfes zu sehen war, sind die Worte BEnedikts XVI ein wirklicher Scoop, der es bis in die Schlagzeilen gebracht haben sollte. 

Zudem sind sie den kritischen Überlegungen Benedikts XVI über Präsident Obama ("Er vertritt entschieden Gedanken, die wir nicht teilen können") in seinem jüngsten Interview-Buch (mit Peter Seewald) hinzuzufügen. 

Das sind kritische Urteile, die klar machen, welches der ideologische Kontext des Amerikanischen Imperiums (mit einem demokratischen Präsidenten) zur Zeit von Benedikts XVI "Rücktritt" und der Wahl Bergoglios war, einem "Progressiven" der mit dem vorhergehenden Lehramt (Klima, Migration haben die nichtverhandelbaren Prinzipien ersetzt) gebrochen hat. Sogar wenn er bei China von der Linie abweicht, auf der Biden die Politik Trumps fortführen zu wollen scheint.  

Der Corriere hat - wie ich bereits sagte- vermieden. die Erklärung Benedikts XVI zu Biden in der Schlagzeile zu erwähnen. Das wäre ein politisch nicht korrekter Scoop gewesen. Und deshalb steht auf der Titelseite ein Foto mit der Schlagzeile "Ich bin mit gutem Gewissen zurückgetreten".

Das ist lange bekannt, der Papa emeritus hat es immer gesagt. Wenn irgendetwas-  dann läßt seine Klarheit, die sogar heute bemerkenswert ist und sein Gesundheitszustand, der nach 8 Jahren keine neuen ersnthafte Verschlechterung zeigt, viele Fragen offen, warum er 2013 zurücktrat,.Das bleibt ein Geheimnis. 


Im Inneren der Zeitung -beginnt der doppelseitige Bericht des Corriere mit diesem Satz in Anführungszeichen "Es gibt nur einen Papst" . Aber diese Formulierung Benedikts XVI ist keineswegs eiun Sccop, nicht einmal eine Nachricht. 

De facto sagt die Katholische Lehre seit 2000 Jahren, daß es nur einen Papst gibt. Außerdem ist es nicht neu, daß Benedikt XVI das sagt, weil er es schon zu anderen Zeiten gesagt hat, erst vor kurzem in seinen Äußerungen gegenüber Peter Seewald für seine Biographie. 

Allein die bloße Tatsache, daß seit 8 Jahren wiederholt werden muß, daß es nur einen Papst gibt, ist surreal "auch weil "wie Frabrizio Graaso vor einiger Zeit feststellte " logischerwesie -wenn es wirklich nur einen Papst gegeben hätte,.es nicht nötig gewesen wäre, das so oft zu wiederholen," 

NUR EIN PAPST, ABER WIE HEISST ER?

Der Artikel des Corriere wäre ein Scoop gewesen. wenn Joseph Ratzinger -statt zu wiederholen- "es gibt nur einen Papst" auch seinen Namen erwähnt hätte. Seit jetzt 8 Jahren wollten die Bergoglio-Anhänger hören, daß Benedikt XVI den einfachen Satz sagt . " es gibt nur einen Papst und das ist Franziskus, während ich nicht länger Papst bin und nichts mehr mit dem Papsttum zu tun habe." 

Aber das hat Benedikt XVI nicht zum Corriere gesagt, auch hat er es in den vergangenen 8 Jahren zu niemandem sonst gesasgt. Hätte er es gesagt, würden sich neue Fragen ergeben, die der Corriere- würde er journalistisch argumtentieren, ihn bei dieser Gelegenheit hätte fragen können (aber er hat sorgfältig vermieden, das zu tun). 

Ich will versuchen, sie zu formulieren. 

-Warum tragen Sie weiß und warum werden Sie "Hl. Vater Benedikt XVI" genannt, wenn es nur einen Papst gibt? 

-Warum werden Sie offiziell "Papa emeriuts" genannt, wenn es keine jurstische oder theologische Definition eines solchen Titels gibt? 

-Warum erteilen Sie weiterhin den Apostolischen Segen (oder Päpstlichen Segen), der ein Vorrecht des Papstes ist (mit dem eine volle Absolution verbunden ist)? 

Immerhin haben enige Leute bemerkt, daß einige der vor kurzem erschienenen Bücher mit "Benedikt PP XVI" signiert sind- mit den Initialen PP (pastor pastorum), einem Titel, der dem Papst vorbehalten ist. Außerdem haben einige Kardinäle bei Zeremonien, an denen der Papa emeritus teilnahm, sich vor ihm verbeugt und seinen Ring geküßt, was sie nur beim Papst tun sollten. 

Der Vaticanist Saverio Gaeta hat festgestellt, daß auf Papst Bergoglios Wappen das Pallium fehlt, während es im Wappen Papst Ratzingers vorhanden ist- ein Element, was in der Symbolik des Vaticans sicher nicht zu vernachlässigen ist.

Was bedeuten diese und ähnliche Dinge? 

EIN UNWIDERRUFLICHER AUFTRAG  (Munus) 

Bei seiner letzten Generalaudienz  am 27. Februar 2013 erkläre Benedikt XVI, sein "für immer". "Es kann keine Rückkehr ins Private geben. Meine Entscheidung vom aktiven Amt zurück zu treten, widerruft das nicht." 

Deshalb bleibt das petrinische munus erhalten. Und das alles wurde durch einen Reichtum an Argumenten in der sensationellen Rede bestätigt, die Erzbischof Georg Gänswein,  der so etwas wie die öffentliche Stimme des Papa emeritus ist, am 21. Mai 2016 in der Gregoriana-Universität hielt. . in der er sagte: "Er hat das petrinische Amt nicht verlassen- etwas was seiner unwiderruflichen Annahme des Amtes im April 2005 völlig unmöglich gewesen wäre." 

So kehrte das Konzept des "unwiderruflichen petrinischen Amtes" zurück. Erzbischof Gänswein fuhr fort zu erklären: 

"Sowohl vor als auch nach seinem Rücktritt wollte und will Benedikt seine Aufgabe als Teilnahme an einem solchen "Petrinischen Dienst" verstanden wissen." Mit dem Schritt vom 11. Februar 2013 hat er den  päpstlichen Thron verlassen, aber auf keine Weise seinen Dienst aufgegeben,. Er hat statt dessen. dem pertsönliche Amt eine kollegiale und synodale Dimension gegeben- fast ein geteiltes Amt,[...] So gibt es also nicht zwei Päpste, sondern de facto einen erweiterten Dienst.- mit einem aktiven und einem kontemplativen Mitglied. Aus diesem Grund hat BEnedikt XVI weder auf seinen Namen noch den weißen Talar verzichtet, Aus diesem Grund ist der korrekte Titel, mit dem man ihn heute anspricht "Eure Heiligkeit" und aus diesem Grund hat er sich nicht in ein isoliertes Kloster zurückgezogen sondern ist innerhalb des Vaticans geblieben:" 

DIE ZEIT WIRD ES ZEIGEN

 Am 21. Mai 2014 hat Vittorio Messori, großer Experte für Kirchenfragen, einen Artikel geschrieben, dem der Corriere della sera den folgenden Titel gab "Ratzinger hat sich nicht ins Privatleben zurückgezogen,. Deshalb haben wir zwei Päpste." 

Messori weiß besser als jeder andere, daß es theologisch gesprochen Dinge gibt, die wir erst in der Zukunft erfahren werden. Erzbischof Gänswein -beschwor in seiner Rede von 2016 die Schmittsche Kategorie des "Ausnahmezustands" herauf und sprach von einem "Ausnahmepontifikat", um die Situation Benedikts XVI seit Februar 2013 zu beschreiben.  

So ist es also wahr. Es gibt nur einen Papst. Die Zeit wird uns zeigen, welcher es ist- in der Kirchengeschichte hat es  einige gegeben, die während ihrer Amtszeit und sogar danach- als Päpste betrachtet wurden- aber später erkannte die Kirche an, daß sie es nicht waren.," Wir werden sehen." 

Antonio Socci 

Quelle: Stilum Curiae, M.Tosdatti, A. Socci

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