Dienstag, 8. Juni 2021

M. Tosatti: eine italienische Stimme zum Rücktritt von Kardinal Marx

M. Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae den Kommentar, den Americo Mascarucci zum Rücktritt von Kardinal Marx als Erzbischof von München und den Hintergründen verfaßt hat und der der Lesart der Öffentlichen Meinung in Deutschland und den Anhängern des Synodalen Weges klar widerspricht Hier geht´s zum Original:  klicken

"DIE KODIERTE BOTSCHAFT HINTER DEM RÜCKTRITT VON MARX: DIE UNZUFRIEDENHEIT DER SUPER-MODERNISTEN" 

Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, Americo Mascarucci bietet uns einen sehr interessanten und treffenden Kommentar zu den tieferen Gründen hinter Reinhard 
Marx´ Rücktritt als Erzbischof von München an. Der ist ein Zeichen von Unzufriedenheit  - nicht das erste vom militantesten Flügel des aktuellen Modernismus - gegenüber einem Management, das als zu vorsichtig beurteilt wird. Gute Lektüre. 

 

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                            Die kodierte Botschaft hinter Marx´ Rücktritt 
Zwei Dinge geben uns Grund, über den Rücktritt des Erzbischofs von Münschen, Kardinal Reinhard Marx, dem früheren Präsidenten der deutschen Bischofskonferenz, nachzudenken. Zunächst die Bezugnahme auf sexuellen Mißbrauch, der in den "vergangenen Jahrzehnten passiert sein soll"- ein klarer Fall von Schuldzuweisungen an die Pontifikate von Johannes Paul II und Benedikt XVI.  Zweitens scheint Marx´ Statement, daß "die Kirche an einem toten Punkt ist" - die Form einer ausdrücklichen Kritik an Bergoglio anzunehmen. 

Deshalb scheint die Frage des Sexuellen Mißbrauchs ganz klar ein nützlicher, als fast garantiert angenommener - Vorwand zu sein, um eine kontroverse Front in der Kirche zu eröffnen, nach dem Aufruhr, der durch den Protest deutscher Priester ausgelöst wurde, die schwule Paare gesegnet haben. Wohlgemerkt - niemand hat die Absicht den Mißbrauchsskandal klein zu reden und zu sagen, daß Pädophilie kein Problem sei, aber die Tatsache, daß Marx alles mit der Notwendigkeit zur Erneuerung verbindet, die seiner Meinung nach nicht erreicht werden kann, klingt entschieden verstimmt. Der Kardinal übernimmt Verantwortung für das, was in der Kirche passiert, obwohl er selber in keinen Fall von Pädophilie verwickelt ist, aber er tut das als "Teil des Systems". Und das System ist nichts anderes als die Kirche selbst, die laut Marx schwer krank ist und "neu gegründet" werden muß. 

Der Kardinal hofft auf einen Neubeginn und natürlich ist sein Ziel, die Kirche zur Reform zu drängen, zuerst durch die Annahme des Prinzips der Synodalität, Marxens wahrem Arbeitspferd  Er hat seit Jahren darum gekämpft, eine Synode in Deutschland zu ermöglichen. Der Grund ist allen bekannt: besonders der Beginn einer Zeit großer doktrinaler Reformen und der Revision des Priestertums selbst. 
Schon letztes Jahr wurde Marxens Entscheidung, nicht wieder zur Wahl des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz anzutreten, von vielen als Zeichen des Mißtrauens gegenüber Franziskus interpretiert, der beschuldigt wird, nicht genug Mut zu haben. die Kirche zu reformieren. 
Die Familien-Synode ist nicht so gelaufen, wie er und der progressive Theologe Walter Kasper erwartet hatten, d.h. mit einer 360 ° Öffnung für die Wiederzulassung der geschiedenen und wiederverheirateten Paare zur Hl. Kommunion, für schwule Paare und zivile Verbindungen. Auch die Amazonas-Synode hat nicht die erhofften Ziele erreicht, die erhoffte Reform des Priestertums. Abschaffung des Zölibats, und Zulassung der Priesterweihe für Frauen. Tatsächlich sieht die letzte Reform des Kanonischen Rechts die Exkonmmunikation derjenigen vor, die - wie Marx in der Schule von Karl Rahner und Hans Küng aufgewachsen sind und  damit zu Beginn der Hermeneutik der Diskontinuität des II. Vaticanischen Konzils. Sie haben erlebt, daß ein Großteil ihrer Hoffnungen von dem Papst, den sie gewählt haben und von dem große Veränderungen erwartet wurden, enttäuscht wurde. 



Obwohl der Papst sich selbst zum Protagonisten großer Gesten, die an Häresie grenzen, gemacht hat. hat er die Erwartungen derer nicht erfüllt, die in engem Kontakt zur Welt der Lutheraner leben, die es als nicht revolutionär genug betrachten, daß er heidnische Riten in die Kirchen eingeführt hat, Enzykliken promulgiert, in denen behauptet wird, das alle Götter gleich sind und der Katholische Dogmen durch Ökologische Dogmen ersetzt werden. Das war zu wenig, für die, die davon träumen, die Katholische Kirche in einen Zweig des Luthertums zu transformieren, in der homosexuelle Verbindungen akzeptiert und gesegnet werden und Hirten immer heiraten können. 

Zwischen den Zeilen von Marx kann man leicht folgende an Bergoglio adressierte Botschaft lesen: "Du bist genau wie deine Vorgänger, du hast nichts Innovatives erreicht, die Kirche ist immer noch die selbe; wir habe dir vertraut und du hast uns betrogen."

Persönlich glaube ich, daß die Kirche wirklich an einem toten Punkt ist, wie Aurelio Porfiri gut erklärt hat, wir stimmen Marx zu. Aber ungleich dem deutschen Kardinal, der, seit er nicht mehr Erzbischof ist, jetzt die Hände frei hat, um seinen Kampf voranzutragen, sind wir auch überzeugt, daß das Problem genau das Gegenteil von dem ist, das der Kardinal beklagt. Es gibt keine Notwendigkeit, die Kirche im Sinne eines Neubeginns zu erneuern, sondern eher - wie Msgr. Carlo Maria Viganò seit langem erklärt - die Notwendigkeit der Rückkehr zur Wahrheit, Wiederentdeckung des Evangeliums und nicht länger der Welt zu folgen. Das heißt, die Kirche dahin zurück zu bringen, nicht von der Welt zu sein, sondern in der Welt - mit der Kraft der Wahrheit, die von Christus und aus dem Evangelium kommt, die wieder gegen jede Bemühung der kulturellen Gleichmacherei bezeugt werden und gegen die Herausforderung durch das angepaßte Denken, das jetzt statt dessen selbst die Bischofskonferenzen zu beherrschen scheint, verteidigt werden müssen (...). Die Menschen brauchen keine Kirche, die der Welt dient, sondern eher eine Kirche, die sie rettet. Eine Kirche, die nicht versucht, sich selbst der Moderne und dem globalistischen Denken anzupassen, um die Zustimmung der Öffentlichen Meinung zu bekommen, als ob sie eine politische Partei wäre, sondern eher eine Kirche ist, die dazu zurückkehrt, dieWelt zu bekehren und noch einmal bekräftigt, daß der einzige Weg, dem man folgen muß, Jesus Christus ist. 

Hier liegt der wirkliche Unterschied. Marx träumt von einer Kirche, der die Welt applaudiert, aber der wahre Notfall heute ist genau der entgegengesetzte und gegenteilige. Die Welt zum Glauben zurück zu führen, indem man das Evangelium der Wahrheit bezeugt und außerdem ein für allemal alles Versagen des II. Vaticanischen Konzils mit seiner verrückten Forderung den Modernismus annimmt und anerkennt. Der Rücktritt von Marx will den Papst zwingen und ihn überzeugen, den Forderungen der Kirche in Deutschland anzunehmen, die gepriesene Synode einzuberufen und der progressiven Agenda der deutschen Bischöfe grünes Licht zu geben. Und jetzt wird es Bergoglio nicht länger möglich sein, die Dinge hinauszuschieben. Aber wird er die selbe Autorität wie ein Paul VI haben, der angesichts der modernistischen Kräfte die Wahrheit des Glaubens verteidigte - wie mit Humanae Vitae - sich ihnen, sogar unter dem Risiko ein Schisma zu provozieren, widersetzte, wie im Fall des bankrotten und verheerenden Holländischen Katechismus? Wenn es wahr ist, daß ein "Guter Anfang ein gutes Ende macht" ist es obligatorisch über Bergoglios Fähigkeit, die Kirche zu retten, pessimistisch zu werden." 
 .

Americo Mascarucci  

Quelle: M. Tosatti, Stilum Curiae, A. Mascarucci

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