Montag, 16. August 2021

Ein Monat "Traditionis Custodes"

Luisella Scrosati analysiert in La Nuova Bussola Quotidiana Ursachen und Wirkung des motu proprio Traditionis Custodes einen Monat nach seinem Inkrafttreten.
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"ALTE MESSE: DIE REALITÄT WIDERSTEHT DER IDEOLOGIE DES MOTU PROPRIO" 

Ein Monat nach Inkrafttreten von Traditionis Custodes, das die Messe im alten Ritus beschränkt, wurden die Zelebrationen in den meisten Fällen bestätigt. In einigen Diözesen wurden sie reduziert, während sie in sehr wenigen Fällen aus ideologischen Gründen unterdrückt wurden. Wie im Fall von Ancona. Offensichtlich bewegt sich Traditionis Custodes mehr auf der Ebene der Ideologie und der Rache als auf der der Realität und der Nächstenliebe. Und Gerüchten zufolge wird weiterer Druck auf die Institute des geweihten Lebens vorbereitet. 

Einen Monat nach der Veröffentlichung des Motu Proprio Traditionis Custodes wird immer klarer, daß "die vom Episkopat formulierten Hoffnungen" vor der extremen Entscheidung von Franaziskus, den alten römischen Ritus zu knebeln, ein Vorwand sind, hinter dem sich die üblichen Verdächtigen verstecken. 

Der Tenor des Begleitbriefes zum motu proprio hatte ganz den Aspekt einer Tragödie: "Die eingegangenen Antworten haben eine Situation enthüllt, die traurig und besorgt macht und mich in der Notwendigkeit bestätigt, einzugreifen. Leider ist das pastorale Ziel meiner Vorgänger [...] ist oft ernsthaft mißachtet worden." 

Es genügt aber, einen schnellen Blick auf die Seite "traditioniscustodes info, zu werfen, um sich klar zu machen, daß die Dinge anders liegen. Und nicht nur ein wenig. In der übergroßen Zahl der Fälle sind die Messen im alten Ritus bestätigt worden, in einigen Diözesen sind sie eingeschränkt worden, während wenige andere verboten worden sind, meistens aus ideologischen Gründen. Wie im Fall von Msgr. Angelo Spina, Bischof der Diözese von Ancona-Osimo, der sich sofort auf die Brüder der FFI des Sanctuario dell´Addolorata di Campocavallo stürzte, um ihnen die frohe Nachricht zu überbringen. Offensichtlich hat der Bischof sehr darauf geachtet, die Gläubigen nicht kennen zu lernen, die an der Messe im alten Ritus teilnehmen. um festzustellen, ob sich unter ihnen einige sehr gefährliche Taliban befinden. Er hat einfach entschieden, daß sie es sind - und das war´s. Methoden, die in der Diözese bekannt sind, weil sich der Prälat in diesen eineinhalb Jahren der Pandemie durch den Eifer ausgezeichnet hat, mit dem er die Priester verfolgte, die die Mundkommunion spendeten, auch wenn das in der Sakristei oder dem Beichtstuhl geschah. Tatsächlich hat er den Gläubigen nach einigen Monaten der Duldung verboten, sich dem Sakrament mit den mit einem Leinentuch bedeckten Händen zu nähern. Ein paar lokale Nachrichten, gerade genug um den Grad der ideologischen Abweichung einiger glücklicher Subjekte zu zeigen, die glücklich waren, die hauptsächlich von jungen Familien besuchte Messe unterdrücken zu können. 


Das ist de facto die Situation der schrecklichen schismatischen Gläubigen, die an der Alten Messe aller Zeiten teilnehmen, bei der immer mehr Menschen vom Ritus, dem gregorianischen Gesang, der Ausrichtung der Zelebration, den Gesten, dem Schweigen...von Gott angezogen werden. Die Personen, besonders junge und sehr junge, die am allgegenwärtigen Säkularismus ersticken, finden in diesen Messen eine Therapie, die ihnen die spirituelle Sättigung auf der Ebene des Überlebens zurückbringt.

Und das zeigt sich auch in einer von Maestro Aurelio Porfiri (siehe hier) gemeinsam mit Seiner Eminenz Kardinal Joseph Zen, Mons. Athanasius Schneider und anderen wichtigen Persönlichkeiten, die mit der antiken Messe verbunden sind, wie Felipe Alanis Suarez, Präsident der Foederatio Internationalis, Una Voce, organisierten schönen Direktübertragung. Die verschiedenen Interventionen, insbesondere die von Kardinal Zen, haben unterstrichen, daß die Menschen, die an der Messe des traditionellen Ritus teilnehmen, da sind, weil sie von einem Ritus angezogen werden, der in der Lage ist, auf den heutigen Rationalismus und Säkularismus zu antworten. Und das nicht im theoretischen Sinne, sondern indem man den Menschen konkret in eine "Umgebung" eintaucht, die die Sinne und Fähigkeiten des Menschen aktiviert und erhebt, ohne in Wortschatz, Begriffen, Moden stecken zu bleiben. Sie tut dies, indem sie den Menschen in einen Lebensraum versetzt, der es ihm erleichtert, sich an Gott zu orientieren, seine Gegenwart wahrzunehmen und ihn aus dem verschlingenden Strudel der kranken Moderne zu entfernen, die ihnen den Himmel gewaltsam verschlossen hat. 

Die Realität ist diese: große Teile der Gläubigen suchen den Alten Ritus aus Gründen vor, die nichts mit den Polemiken zu tun haben, die uns die Liturgie-Bürokraten auftischen, und viele Bischöfe, auch nicht besonders traditionalistische, wie Msgr. Perego von Ferrara und Kardinal Zuppi aus Bologna  haben die traditionelle Messe in ihren Diözesen bestätigt. Offensichtlich bewegt sich Traditionis Custodes auf der Ebene der Ideologie und der Rache. und nicht auf der der Wirklichkeit und der Barmherzigkeit. 

Wie also konnte Franziskus jemals beschliessen, ein Dokument zu unterschreiben, das- wie Kardinal Zen bestätigt "nicht eine Regulierung ist sondern der Entschluss zur Abschaffung" des Alten Ritus? Dieser Kardinal vermutet, daß dahinter die lange Hand des Staatssekretariates steht, in primis Kardinal Pietro Parolin, den er nur allzu gut kennt. Aber auch Abbé Claude Barthe sieht Persönlichkeiten aus der Kurie -namentlich die Kardinäle Parolin und Stella,-als Hauptverursacher der Ghettoisierung der Gläubigen, die mit dem antiken Ritus verbunden sind, fügt jedoch hinzu, daß seiner Meinung nach "die sog. Mehrheitsgruppe der italienischen Bischofskonferenz" stark gegen Summorum Pontificum war, hauptsächlich deshalb, weil in Italien mit etwas mehr Verzögerung als in Frankreich junge Priester begannen, die traditionelle Messe zu feiern und traditionellere Ideen zu haben. Sie stellten eine "Traditionalisierung“ der Seminare fest, die sie sehr beunruhigt hat“ (siehe hier).

Das Ende des Sommers könnte weitere schlechte Nachrichten bringen. Vor einigen Tagen hat Messainlatino von einer bevorstehenden Reinigung gegen die Institute und Klöster des traditionellen Ritus gesprochen- dessen Unterdrückung und Zerstörung das wirkliche Endziel sind- und von einem noch restriktiveren, von der Liturgiekongregation herausgegebenen Ergänzungsdokument zum motu proprio. Wer lebt, wird es sehen. Und angesichts der Zeiten ist damit nicht zuviel gesagt."

Quelle: L.Scrosati, LNBQ 

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1 Kommentar:

  1. Die Gemeinschaften der Tradition sind in der Tat am stärksten gefährdet. Sie werden vor die Wahl gestellt werden, sich zu unterwerfen oder ins Schisma zu gehen.
    Am Ende des Tages wird ihre Treue zur Kirche von ihren Feinden skrupellos ausgenutzt werden, um sie zu vernichten.

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